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0.35 - 1 Uhr, WDR Fernsehen
Ballette, die der deutsche Choreograph Kurt Jooss vor rund 70 Jahren schuf - zwei davon in einer Neuproduktion mit dem "Ballet de l'Opéra National du Rhin". "Pavane auf den Tod einer Infantin" zur Musik von Maurice Ravel und "Großstadt" mit Musik von Alexandre Tansman sind Fernsehpremieren. Zwei Ballette dieser dreiteiligen Sendung sind Fernseh-Premieren: "Pavane auf den Tod einer Infantin" zur Musik von Maurice Ravel und "Großstadt" mit Musik von Alexandre Tansman.
Anna Markard, die Tochter von Kurt Jooss und selbst Tänzerin, studierte die Werke originalgetreu ein, so daß diese erste Fernsehaufzeichnung in der Choreographie und in den Kostümen mit den Aufführungen zur Zeit von Kurt Jooss identisch ist. Annette von Wangenheim führte die Fernsehregie. Beide Ballette entstanden in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Über die "Pavane" schrieb Kurt Jooss: "Eingeschnürt in den Zwang des kalten und bombastischen Hofzeremoniells, sucht die junge Infantin vergeblich, sich zu befreien, und unterliegt am Ende der Bürde der unveränderlichen Etikette". In "Großstadt" will er "die Einsamkeit des Großstadtmenschen tanzdramatisch gestalten"; Straße, Hinterhof und Tanzdielen sind die Orte der Handlung. Zwischen diesen beiden Neuproduktionen ist ein historisches Dokument im Programm. "Ein Ball in Alt-Wien" zu Musik von Joseph Lanner zeigt die "Ballets Jooss", also das Original-Ensemble des Choreographen, in einer Aufzeichnung aus dem Jahr 1935. Der Kameramann ist Kurt Jooss selbst. Der deutsche Choreograph, der von 1901 bis 1979 lebte, gehört zu den Begründern des Tanztheaters, das als Alternative zum klassischen Ballett konzipiert ist. Sein Anti-Kriegsstück "Der Grüne Tisch" hat ihn international berühmt gemacht. Nach dem zweiten Weltkrieg richtete er an der Folkwangschule Essen die erste deutsche Tanzabteilung auf Hochschulebene ein. Hier erhielt z.B. Pina Bausch ihre Ausbildung. Im Unterschied zu manchen anderen Künstlern arrangierte sich Kurt Jooss nicht mit dem NS-Regime. Er war nicht bereit, sich von seinen jüdischen Mitarbeitern zu trennen, und ging 1934 nach England ins Exil. Fernsehregie: Annette Wangenheim Choreographie: Anna Markard Mitwirkende: Ballet de l'Opéra National du Rhin Bild: Das Ballet de l'Opera National du Rhin tanzt Großstadtrevier, ein Meisterwerk des Choreographen Kurt Jooss; Rechte: WDR/Ursula Kaufmann (Bild zur Sendung "Schrittweise", WDR 3 PHON, siehe unten)
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Aufbereitung der Information: Adolf Grimme Institut, Büro Köln |
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