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0 - 2 Uhr, WDR Fernsehen
Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg tauchte in einem kleinen Dorf in Ostpolen ein Bauernprophet auf. Er baute eine private Kirche, vollbrachte Wunder und gründete in Wierzalin eine Sekte, die schnell in Konflikt mit den orthodoxen Popen geriet. Östlich von Warschau, im Grenzgebiet zu Weißrussland. Nirgendwo ist Polen ärmer, nirgendwo wird soviel getrunken und gebetet. Die Zeit geht nur langsam voran und darum sind die Ereignisse um Eliasz, den verstorbenen Propheten und Wunderheiler, unvergessen. Seine ehemaligen Anhänger ersehnen seine Wiederkehr, geben Erinnerungen preis, feilschen und zanken um Ikonen und Souvenirs. Religiosität in einer Welt aus Armut und Angst. Weder der Zar noch Lenin, noch Stalin und Hitler ("Diese Teufel"), weder die russischen noch die polnischen Herren, weder der orthodoxe Pope noch der katholische Priester vermochten den Menschen in dieser gottverlassenen und gottgläubigen Gegend Sicherheit und ein erträgliches Auskommen zu geben, Nährboden für Glauben und Aberglauben. Irgendwo in den Birkenwäldern von Grzybowszczyzna liegt, was einmal die Hauptstadt der Welt werden sollte: "Wierszalin", das "Neue Jerusalem" des Bauernpropheten Eliasz. Einige seiner Getreuen leben noch, streiten miteinander und erzählen von heiligen Jungfrauen, von einem ermordeten Konkurrenten, von einem Erzengel, von Wunderheilungen und einer versuchten Kreuzigung. Es war eine Sekte mit eigener Kirche im Konflikt mit der orthodoxen und der katholischen Kirche. Die Ereignisse, die heraufbeschworen werden, liegen über 50 Jahre zurück, aber sie sind von gespenstischer Gegenwärtigkeit und immer noch Anlass erbitterter Feindschaften. Film von Stanislaw Mucha Deutschland 1996
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Aufbereitung der Information: Adolf Grimme Institut, Büro Köln |
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