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23.05 - 0 Uhr, WDR 3
Hektografiert oder kopiert, unübersichtlich, aber liebevoll layoutet, randvoll mit kryptischen, hingebungsvollen, verbissenen und übermütigen Texten, eine eigentümliche Mischung aus Schlampigkeit und großer Sorgfalt - das waren vor 20 Jahren die Fanzines. In den Fanzines wurde radikal subjektiv geschrieben, geradezu anti-journalistisch und zugleich hochmoralisch. Hier bildete sich ein Universum ab aus selbstverwalteten Jugendzentren, Antifa-Gruppen, Veganismus, den ersten Drogenexzessen, Konzerten von Soulpunkern aus Washington DC oder Emocore-Bands aus Boston. Oder Bad Godesberg. Keiner der Fanzine-Autorinnen und Autoren dachte daran, dass sie einmal im post-bürgerlichen Feuilleton reüssieren würden. Und doch ist genau das passiert: Heute, wo es kaum noch Fanzines gibt, arbeiten viele Fanzine-Macher als Journalisten. Andere, wie Kerstin Grether, Linus Volkmann oder Sky Nonnhoff, haben den Subjektivismus ihrer Texte in Literatur überführt und veröffentlichen Romane und Erzählungen. Fanzine - eine Wortlaut-Sendung über ein Subgenre zwischen Pop und Slam. Autor: Felix Klopotek Produktion: WDR 2004 |
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Aufbereitung der Information: Adolf Grimme Institut, Büro Köln |
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