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Energiestudie 2005: Überblick Erdöl

Regionale Verteilung des Gesamtpotenzials an konventionellem ErdölRegionale Verteilung des Gesamtpotenzials an konventionellem Erdöl
Quelle: BGR

Ende 2005 betrug das Gesamtpotenzial an konventionellem Erdöl ca. 387 Gt (Gigatonne=109 Tonnen). Das Gesamtpotenzial an konventionellem Erdöl, untergliedert in kumulierte Förderung, Reserven und Ressourcen, ist regional sehr ungleichmäßig verteilt. Der Nahe Osten verfügt über das größte Gesamtpotenzial, gefolgt von Nordamerika und der GUS.. Dabei ist zu beachten, dass in Nordamerika fast zwei Drittel des erwarteten Gesamtpotenzials gefördert sind, während in der GUS dieser Anteil bei gut einem Drittel und im Nahen Osten nur bei einem knappen Viertel liegt. Bezogen auf die  wirtschaftspolitischen Gruppierungen entfällt auf die OPEC mit ca. 206 Gt mehr als die Hälfte des Gesamtpotenzials, wobei hier erst gut ein Viertel des Erdöls gefördert ist, während die OECD (Organisation for Economic Cooperation and Development) nur 74 Gt erreicht, von denen bereits über 60 % gefördert sind.

Die Welt-Erdölreserven betrugen zu Ende 2005 ca. 162 Gt. Regional entfallen auf die Länder des Nahen Ostens ca. 62 % der Weltreserven, ca. 13 % auf Amerika und knapp 10 % auf die GUS. Bei den wirtschaftspolitischen Gruppen ist die Verteilung noch ungleichmäßiger. Die OPEC verfügt über fast 76 % der Reserven (davon 61 % in der Golf-Region), die OECD nur über knapp 7 %.

Die Welt-Erdölförderung stieg 2005 auf 3.900 Mt (Megatonne=106 Tonnen), ein neues absolutes Fördermaximum. Bis Ende 2005 wurden weltweit seit Beginn der industriellen Erdölförderung insgesamt ca. 143 Gt Erdöl gewonnen, die Hälfte davon innerhalb der letzten 23 Jahre. Damit sind bereits über 47 % der bisher nachgewiesenen Reserven an konventionellem Erdöl gefördert. Der „depletion mid-point“, bei dem die Hälfte des vermuteten Erdöls gefördert ist, dürfte innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre erreicht werden. So ist ein sukzessiver Rückgang der Förderung spätestens ab diesem Zeitpunkt vorprogrammiert.

Der Mineralölverbrauch (Erdölprodukte) erreichte mit ca. 3,85 Gt ebenfalls einen historischen Höchstwert. Der Welt-Mineralölverbrauch verteilt sich sehr ungleichmäßig. Während die OECD-Länder mit ca. 2,3 Gt etwa 59 % des Mineralöls verbrauchen, entfallen auf die OPEC nur ca. 9 %. Regional konzentrierte sich der Verbrauch auf drei Zentren: Nordamerika, Austral-Asien und Europa.

 

Von dem im Jahr 2005 geförderten Erdöl wurden etwa zwei Drittel grenzüberschreitend und z.T. über große Entfernungen per Tanker oder Pipeline gehandelt. Bei Erdöl existiert ein einheitlicher Weltmarkt mit fast einheitlichen Preisen.

Kontakt:

Diplom-Geologe Hilmar Rempel
Tel.: +49 (0)511-643-2363
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