Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2006
Prof. Dr. Patrick Cramer
Strukturbiologie, Ludwig-Maximilians-Universität München
(1,55 Mio. Euro)
Patrick Cramer gelang ein wissenschaftlicher Durchbruch mit
der Entschlüsselung der dreidimensionalen Struktur der
RNA-Polymerase II, eines der größten Enzyme im
Zellkern. Dieses Enzym spielt eine zentrale Rolle beim Prozess
der so genannten Transkription, also der Übersetzung
genetischer Informationen in Boten-RNA, der Bauanleitung für
Proteine. Cramers Daten sind weltweit richtungweisend für
Studien in diesem Forschungsfeld. Die Arbeiten des Strukturbiologen
zielen langfristig darauf ab, die gesamte für die Biologie
einer Zelle grundlegende Regulation der Transkription aufzuklären.
Patrick Cramer studierte Chemie in Stuttgart, Heidelberg
und Bristol und ging nach seiner Promotion am European Molecular
Biology Laboratory in Grenoble zunächst für zwei
Jahre als Postdoc nach Stanford in die USA in die renommierte
Arbeitsgruppe von Roger Kornberg. Mit nur 32 Jahren wurde
er auf eine Professur für Biochemie an das Gen-Zentrum
der Ludwig-Maximilians-Universität in München berufen
und übernahm dort drei Jahre später die Direktorenstelle.
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