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Politik
Veröffentlicht am September 23, 2004, 16:18 BG
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Bulgarisch-britische Initiative will den in Libyen zum Tode verurteilten bulgarischen Krankenschwestern helfen
“Bulgarian Medics Solidarity Project” oder zu Deutsch - “Projekt für Solidarität mit den bulgarischen Medizinern” ist eine Initiative des Bulgaren Nischan Dschingosjan in Unterstützung der Familien der fünf bulgarischen Krankenschwestern, die in Libyen zu unrecht beschuldigt wurden, rund 400 libysche Kinder vorsätzlich mit AIDS infiziert zu haben. “Wir wissen nicht, wie wir unseren Krankenschwestern im Gefängnis direkt helfen können. Doch wir wissen, dass sie Familien in Bulgarien haben, deren Dasein von Unsicherheit und Hilflosigkeit geprägt wird”, heißt es auf der Internetseite des Projektes www.nishand.org

“Ich lebe seit einigen Jahren in London und mit ist aufgefallen, dass in Großbritannien nichts über dieses Verfahren berichtet oder dass es nur ganz flüchtig erwähnt wird. Zwei meiner Freunde, die mir bei diesem Projekt helfen, arbeiten als Journalisten in den britischen Medien. Mit ihrer Hilfe will ich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit in Großbritannien auf dieses Problem zu lenken, bei dem sechs Menschen zum Tode verurteilt wurden und worin zwei kleine Staaten wie Bulgarien und Libyen verstrickt sind. Unser erster Schritt war es, Verbindung zu den Angehörigen  der bulgarischen Mediziner aufzunehmen. Die Familienmitglieder haben Dr. Marian Georgiew, den Sohn einer der Krankenschwestern, zu ihrem Repräsentanten gewählt. Auf unsere Bitte hin haben sie ein Bankkonto eingerichtet, zu dem alle Angehörigen Zugang haben. Auf dem Konto sind bereits 1 000 Pfund eingezahlt worden. Wir haben auch am 21. Oktober in London ein Wohltätigkeitskonzert organisiert, das vom Bulgarischen Chor in London eröffnet werden soll. Das Außergewöhnliche an diesem Chor ist, dass 99 Prozent seiner Mitglieder Briten sind, die bulgarische Folklore interpretieren. Sie machten sich mit dem Soundtrack zum Film “Troja” einen Namen. Ich möchte auch den Lesern des “British Medical Journal” für ihr Mitgefühl und das gestiftete Geld danken. Es wurden Mittel aus aller Welt gestiftet: aus Kanada, Großbritannien, Japan und den USA, sagte Nischan Dschingosjan.
Unter dem Titel “Die stille Diplomatie reicht nicht aus” veröffentlichte das “British Medical Journal” einen Artikel von Paul Haviland. Darin berichtet der Autor über das Verfahren gegen die bulgarischen Krankenschwestern in Libyen und vertritt die These, dass mehr Menschen über diesen Prozess wissen und sprechen müssen. Paul Haviland ist übrigens einer der Koordinatoren des “Projektes für Solidarität mit den bulgarischen Krankenschwestern”. Für Radio Bulgarien sagte er: “Ich persönlich zeigte Interesse, weil ich bulgarische Freunde habe. Bis zum 6. Mai allerdings, als das Todesurteil fiel, habe ich nichts über dieses Verfahren gewusst. Der Schock war groß und mir wurde zugleich bewusst, dass viele andere Briten ebenfalls nichts über den Prozess gegen die fünf bulgarischen Krankenschwestern wissen. Deshalb habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, das Gewissen der Menschen wachzurütteln. In diesem Fall handelt es sich nicht nur um eine Ungerechtigkeit unter vielen. Dieser Fall ist aus vielerlei Hinsicht bedeutsam, denn es geht dabei um die Arbeit der Krankenhäuser, um ausländische Angestellte usw. Meiner Ansicht nach geht es darum, wie wir den Menschen helfen können, die in einem Land wie Libyen im Gefängnis sitzen, wo man der Meinung anderer Staaten keine Rechnung trägt. Ich bin überzeugt, dass Europa eine Menge tun kann. Und wenn mich die Menschen, die meinen Artikel im “British Medical Journal” gelesen haben, fragen, was sie tun können, antworte ich immer: schreibt an Eure Vertreter im Europäischen Parlament. Der Außenminister der EU muss dieses Problem immer wieder aufwerfen, wenn er mit libyschen Vertretern spricht. Leute wie Silvio Berlusconi, Tony Blair, Jacques Chirac haben einen enormen Einfluss und wissen, dass Ghaddafi sich dem Westen annähern will. Deshalb müssen sie ihm deutlich machen, dass der Fall mit den bulgarischen Krankenschwestern inakzeptabel ist und dass freundschaftliche Beziehungen zu Europa undenkbar sind, solange das libysche Gericht das Todesurteil aufrechterhält.”

Autor: Elena Karkalanowa
Übersetzung: Rossiza Radulowa

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