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Erich von Hoya

Kleriker
geboren am in
gestorben am in


Bis um 1200 erscheinen die Edelherren von Stumpenhusen als Grafen zu Hoya, die Ihre Burg bei Wietzen hatten. Den Beginn der Dynastie der Grafen von Hoya begründete ein Ortsfremder, der in den Chroniken des Stifts Bücken "der Friese" genannt wird. Dieser "Friese" erwarb die Güter der Stumpenhusen und errichtete auf einer Weserinsel bei Hoya eine Burg.

Im Jahr 1205 wurden die Herren von Hodenberg, Schutzvögte des Stifts Bücken, verdrängt. 1215 erfolgte der Kauf der Freigrafschaft Nienburg, was der Auslöser für jahrhundertelange Auseinandersetzungen mit dem Bistum Minden war, welches sein Territorium bedroht sah. Dennoch weiteten die Grafen von Hoya ihr Gebiet über Liebenau, Steyerberg, Stolzenau, Uchte und Diepenau weiter nach Süden aus. 1338 kauften sie die Grafschaft Altbruchhausen, worauf etwas später der Erwerb der Grafschaft Neubruchhausen folgte.

In ihrer größten Ausdehnung reichte das Territorium der Grafschaft von der Hansestadt Bremen im Norden bis zum Bistum Minden im Süden, von den Grafschaften Oldenburg und Diepholz im Westen bis zur Weser im Osten. Es umfasste somit fast die gesamte Mittelweserregion und eine Fläche von 2250 km² - etwa so groß wie das heutige Saarland.

Erich von Hoya wurde im S.S. 1430 an der Universität Erfurt immatrikuliert.

1437-1442 war er Bischof von Osnabrück und 1450-1457 Bischof von Münster (Gegenbischof).

Die "Münstersche Stiftsfehde" von 1450-1458 rückte Stadt und Bistum Münster ins Zentrum mitteleuropäischer Konflikte.

Zur Stiftsfehde kam es nach dem Tod des Bischofs Heinrich II. von Moers. Zur Wahl seines Nachfolgers traten im Teil des Hochstifts zwei Kandidaten an. Diese waren auf der einen Seite Walram von Moers, der von seinem Bruder und Erzbischof von Köln, Dietrich II. von Moers, bestimmt wurde und in Hausdülmen am 15. Juli die Zustimmung eines Teils der Domherren erhielt.

Auf der anderen Seite standen die Grafen von Hoya, die Stadt Münster, ein großer Teil der Geistlichen und später auch ein Teil der Domherren. Nachdem bereits Graf Johann von Hoya zum Stiftsverweser gewählt worden war, sollte dessen Bruder Erich von Hoya der neue Bischof von Münster werden. Begünstigt wurde er u.a. in einem von Graf Everwin von Bentheim-Steinfurt am 13. Oktober 1450 durchgeführten Vergleich. Zudem hatte der Stiftsverweser Graf Johann von Hoya die wichtigsten Landesburgen in seiner Gewalt. Letztendlich wurde ein Appell an Papst Nikolaus V. gerichtet, in dem Streitpunkt zu entscheiden. Entgegen dem zuvor geschlossenen Vergleich bestimmte er jedoch Walram von Moers zum neuen Bischof.

In der Mitte des Jahres 1451 spitzte sich die Situation weiter zu, nachdem sich Johann von Hoya am 11. Juni 1451 durch den Vertrag von Hausdülmen mit Herzog Johann I. von Kleve gegen den vom Papst zum Bischof erklärten Walram von Moers und seinen Bruder, den Erzbischof von Köln, verbündete und sie ihnen am 9. Juli 1451 den Krieg erklärten. Nachdem sich zusätzlich die Stadt Münster den am selben Tag von König Friedrich III. erteilten Befehl, Walram von Moers als Bischof anzuerkennen, widersetzte, flammten in den darauf folgenden Monaten die Kämpfe auf und Münster sowie die Anhänger von Hoya wurden exkommuniziert und mit dem Interdikt belegt. Dennoch fiel auch mit Vreden einer der letzten Stützpunkte Walrams in die Hände von Johann von Hoya.

Ab dem Jahr 1453 begann sich das Blatt zu wenden und Walram von Moers gewann langsam die Oberhand. Johann von Hoya sah sich daher gezwungen, gegen die Bürger von Münster und den Rat der Stadt vorzugehen. Dieses Vorgehen wurde vom Hansetag am 17. Oktober 1454 scharf kritisiert und Münster aus der Hanse ausgeschlossen, solange die alte Ratsverfassung der Stadt nicht wiederhergestellt sein würde.

Auch kriegerisch waren Walram und Dietrich von Moers weiter auf dem Vormarsch, nachdem sie am 18. September 1454 in der Schlacht von Varlar einen Sieg gegen die Truppen der gegnerischen Partei erlangten.

Auch nachdem der vom Papst zum Bischof ernannte Walram von Moers am 3. Oktober 1456 stirbt, streben weiterhin zwei Kandidaten nach dem Amt des Bischofs. Neben Erich von Hoya war der zweite Kandidat jetzt Konrad von Diepholz. Doch Papst Calixtus III. berief keinen von beiden zum neuen Bischof, sondern Johann von Simmern-Zweibrücken.

Offiziell beendet wurde die Stiftsfehde am 23. Oktober 1457 durch den Kranenburger Vertrag, nachdem Erich von Hoya mit einer lebenslangen Rente abgefunden wurde und die Stadt Münster den neuen Bischof anerkannte.

Der von Nikolaus von Kues vermittelte Vertrag von Kranenburg beendete gleichermaßen die Großraumpläne der Häuser Moers und Hoya, stärkte die Position Kleves und dessen Einfluss auf Xanten und bestätigte eine Einflussnahme der Kurie auf Kurköln und Westfalen.