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Hilde Benjamin
[1902-1989]
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1933-1945 |
1945-1953 |
1953-1967 |
1967-1989 |
1902-1933 |
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Jugend, Ausbildung, Rechtsanwältin
der "Roten Hilfe" im Wedding
1902-1933
Hilde
Benjamin wurde am 5. Februar 1902 als Helene Maria Hildegard Lange als
ältestes von drei Kindern einer Bernburger Kaufmannsfamilie geboren.
Der Vater arbeitete als kaufmännischer Angestellter bei den Rohag-Werken,
die Mutter entstammte der Oberschicht des Ortes. Die humanistisch-liberal
gesinnten Eltern ermöglichten ihrer Tochter das Abitur. Hilde Lange
pflegte Kontakt zur Lebensreformbewegung und zu den Wandervögeln.
1921 immatrikulierte sich Hilde Lange an der Juristischen Fakultät und
studierte in Berlin, Heidelberg und Hamburg.
Während der Studienzeit suchte sie nach politischer Orientierung
und sozialer Verantwortung.
Am 26. Februar 1926 heiratete Hilde Lange den Arzt Georg Benjamin, den
Bruder des Kulturphilosophen Walter Benjamin. Das Paar zog in eine Neubauwohnung
am Schillerplatz in Berlin-Wedding
und lebte in den ersten Ehejahren eine finanziell gesicherte Existenz.
1927 trat Hilde Benjamin in die KPD ein.
Im April 1929 eröffnete die linke Anwältin ihre erste Kanzlei.
Aus der Laufpraxis für Ehescheidungen, Zivilstreitigkeiten und
Strafdelikte wurde schnell eine bekannte Adresse. Die "Rote Hilfe"
beauftragte Hilde Benjamin mit der Vertretung angeklagter Genossen und
Genossinnen.
Später wurde sie in den Zentralvorstand der Organisation gewählt.
Erste überregionale Aufmerksamkeit erlangte Hilde Benjamin als
Anwältin im Horst Wessel-Prozess. Mit ihren Plädoyers wurde
sie den Nazis schlagartig bekannt. In die letzten Jahre der Weimarer
Republik fallen Zeiten eines relativ unbeschwerten und familiär
erfüllten Lebens. Im Dezember 1932 wurde der Sohn Michael geboren.
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