TU-BERLIN Ergänzungen zur Vorlesung TWK an der TU-Berlin
Inst. f. Ökologie

Vegetationsökologie tropischer und subtropischer Klimate

von PD Dr. H. Kehl
LV-TWK-Kehl
 
  NEU! Teil 1 wurde aufgeteilt in acht Unterseiten am 18.06.2007
 
Die Debatte um den Klimawandel
Oft nur eine "Rede über das Wetter"?
Suchfunktion
Teil 1: I Vorbemerkungen zur Klimadebatte und neuen globalen "Verantwortung"
    II Das Niveau der Klimadebatte VI Stand der Dinge - nur wenige Aspekte
    III Eine Welt voller Widersprüche VII Katastrophen haben immer Konjunktur
    IV Temperaturzunahme seit der "Kleinen Eiszeit" VIII Unterschätzte Risiken - das eigentliche Problem?
    V Diskussion um u. Anspruch auf den Konsens   Mehr Links zum Thema "Global Warming"
Teil 2: Erkenntnisse zu und Interpretationen der aktuellen Klimaentwicklung
Teil 3: Bedeutung der Sonnenfleckenaktivität - gering oder hoch?
 
   
 
Die Klimadebatte und die neue "Verantwortung" Hinweis bitte beachten!
I     
 
  Vorbemerkungen zur fast unausweichlichen - anthropogen bedingten - 'Katastrophe'. *
  *: Vgl. Sie dazu auch S. Freud (1930) Das Unbehagen in der Kultur, Teil 1.
und P. Watzlawick (2005) Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Wahn, Täuschung, Verstehen ...
sowie
Sören Kierkegaard, dänischer Theologe u. Philosoph, (1813-1855)
"Je mehr Leute es sind, die eine Sache glauben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit,
dass die Ansicht falsch ist. Menschen, die Recht haben, stehen meistens allein."
 
   
 

Vorbemerkungen auch deshalb, weil bei eher fachfremden, kritischen Naturwissenschaftlern, welche die heftigen Diskussionen der Klimatologen untereinander (bzw. jener, die sich dafür ausgeben) aufmerksam verfolgen, der Eindruck stärker wird, dass politische (und finanzielle) Implikationen von grösserer Bedeutung sind als verifizierbare wissenschaftliche Ergebnisse. Zunehmend werden von einigen IPCC - Wissenschaftlern kritische Hinterfragungen als unlauterer und unsachlicher Skeptizismus abgewertet (siehe unten und Kommentar in der NZZ vom 14.10.07!).

Kritik an der These vom anthropogen bedingten Klimawandel scheint aber mittlerweile sogar der 'political correctness' zu widersprechen.

"Dass der Streit der Klimaforscher eskalieren würde, hatte sich abgezeichnet. 'Der Umgangston ist rau geworden', sagte [Dr.] Uwe Mikolajewicz vom Max-Planck-Institut für Meteorologie zu SPIEGEL ONLINE. Das liege an der starken Politisierung des Themas: Auf der einen Seite versuchen sogenannte Klimaskeptiker trotz zahlreicher gegenteiliger Belege häufig in dogmatischer Weise, Zweifel an der These der globalen Erwärmung zu säen. Auf der anderen Seite kämpften Klimaforscher 'mit quasi-religiösem Sendungsbewusstsein für die Rettung der Welt', meint [Prof. Dr. Ulrich] Cubasch [FU-Berlin, Inst. f. Meteorologie]. Wer sich differenzierter äussere, gelte schnell als Nestbeschmutzer." Aus: Rüpeleien unter Klimaforschern - Streit vor US-Kongress, von Axel Bojanowski in SPIEGEL-Online vom 28. Juli 2006.

   
 
   
  Hintergründe und Methoden in der Auseinandersetzung:
   
 

In den letzten ca. 150 Jahren - seit dem Ende der "Kleinen Eiszeit" [Hinweis]  - sind die Temperaturen global (Anmerkung dazu!) um 0.6 ± 0.2 K gestiegen (im wesentlichen in der nördlichen Hemisphäre, d.h. im Nordatlantikraum und benachbarter Festländer). Auf die markante Abkühlung zwischen etwa dem 15. und 19. Jahrhundert vor allem wiederum in der nördlichen Hemisphäre mit häufigen Missernten, Hungersnöten, Sturmfluten und Überschwemmungen, ökonomischem Niedergang und sozialen Unruhen, folgte eine mehr oder weniger kontinuierliche Erwärmung, welche zum Beginn des 21. Jahrhunderts etwa die Temperaturen der Mittelalterlichen Warmzeit erreicht hat. Generell sollte klar sein: Es hat nie ein "stabiles Klima" gegeben. Es ist und war immer hoch dynamisch, d.h. die klimatischen Bedingungen unterschiedlicher Klimazonen sind von permanenten und unterschiedlich starken Veränderungen geprägt.

Zu den Hintergründen der Auseinandersetzung zählen natürlich auch das unausweichliche Erreichen des sogenannten "Peak-Oil" (etwa 2050 oder merklich früher wird sich der globale Energieverbrauch verdoppelt haben, über die tatsächlichen Reserven fossiler Energieträger ist jedoch wenig bekannt) und der Umstand, dass grosse Teile der (westlichen) Wirtschaft nicht nur von fossilen Energieträgern, sondern direkt oder indirekt vom Witterungsgeschehen abhängig sind und das in zunehmendem Masse. "Knapp ein Drittel der amerikanischen Wirtschaft ist wetterabhängig - insbesondere die Landwirtschaft, die Tourismusbranche, die Energie- und Versicherungswirtschaft. Derzeit werden an den Terminbörsen der USA jährlich Wetter-Derivate im Vertragswert von 14 Milliarden Dollar umgesetzt." (GEO Magazin, Nr. 09/02) Die Melange aus Ressourcen-Verknappung, Kompensations-Notwendigkeit und Abhängigkeit von Umweltstabilität, sind die beste Voraussetzung, katastrophale Bedingungen für die Zukunft erfolgreich zu suggerieren.

Die Ursachen für den nachgewiesenen Erwärmungstrend - er wird heute allgemein als "Global Warming" bzw. anthropogenic global warming (AGW) bezeichnet (vgl. Treibhaus-Effekt) - sind in der Wissenschaft umstritten. Viele Klimawissenschaftler sehen als Antriebskraft nicht unbedingt (oder ausschliesslich) die mit dem Industriezeitalter steigenden Kohlendioxidkonzentrationen in der Atmosphäre, denn Korrelation heisst nicht gleich Kausalität ! PDF-File [373 KB, 8 S.], weshalb darüber ein heftiger Streit entbrannt ist.

Nach Aussagen des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) besteht dagegen in der Klimawissenschaft ein weitgehender Konsens  was offensichtlich eine NICHT zutreffende Behauptung ist - , dass der Erwärmungstrend, das Ausmass sowie seine Geschwindigkeit einmalig sind und dafür vor allem erhöhte - anthropogene - Kohlendioxid-Konzentrationen in der Atmosphäre die überaus wahrscheinliche Ursache sind.

  • Zitat: (nach 2007 IPCC-SPM - Summary for Policymakers)
    "Most of the observed increase in globally averaged temperatures since the mid-20th century is very likely
    [>90% probability, Anm. Autor] due to the observed increase in anthropogenic greenhouse gas concentrations."

Von den Verfechtern der CO2-Hypothese (z.B. dem Ozeanografen Prof. Stefan Rahmstorf - seit 1996 am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung *1 -, der meint, "Die Wahrheit zum Klima" zu kennen, und daran ist tunlichst nicht zu zweifeln, denn "Klimawissenschaftler lügen nicht" *1a) werden jene Wissenschaftler, welcher dieser Einschätzung skeptisch gegenüber stehen, als sogenannte"Klimaskeptiker" oder "Klimaleugner" *2 bezeichnet. Dabei handelt es sich um völlig unsinnige und diskriminierend verwendete Begriffe, um vom Mainstream abweichende, kritische Stimmen bzgl. IPCC- Verlautbarungen, pauschal zu diskreditieren. (vgl."Information oder Desinformation?"!)

Oft wird von IPCC-Protagonisten "ad hominem" argumentiert, um damit den kritischen und skeptischen Wissenschaftler als Person und damit die von ihm vertretenden Argumente umso leichter diffamieren zu können. Bei ernst zu nehmenden Kritikern handelt es sich - wie oben angedeutet - um Wissenschaftler, die gegenüber der Hypothese einer ausschliesslich anthropogen bedingten globalen Erwärmung teilweise starke Vorbehalte haben, oder sich gegen den unkritischen Katastrophen-Alarmismus, und/oder gegen nicht mehr ergebnisoffene, politisierte Wissenschaft wenden.

Es verursacht bestenfalls ungläubiges Kopfschütteln, wenn Bücher schreibende (oder auch Filme drehende) Politiker zur Stützung ihrer Intentionen eine nicht der Realität entsprechende Situation suggerieren und falsche Behauptungen aufstellen, z.B.:

"An dem jüngsten Klimabericht des IPCC haben weltweit etwa 1.400 Wissenschaftler und 480 Institute gearbeitet, insgesamt waren etwa 8.000 bis 10.000 Personen beteiligt. Und dann schreiben zwei Journalisten im "Cicero", dass das alles nicht stimmt. Ich halte das für verantwortungslos." Interview mit Michael Müller (Diplom-Betriebswirt und Staatssekretär im BMU) am Dienstag, den 17. Juli 2007, in n-TV.de.

Michael Müller ist Mitherausgeber des Buches mit dem Titel: "Der UN-Weltklimareport - Bericht über eine aufhaltsame Katastrophe", 2007, 1. Aufl., 429 S., Paperback, Kiepenheuer & Witsch Verlag (mit einem Vorwort von Sigmar Gabriel).

Eine geharnischte Besprechung dieses Buches bzw. unerträglichen Elaborates finden Sie im Spektrum der Wissenschaft (März 2008, S.104) von Sven Tietz unter dem Titel: "Vermischung von Wissenschaft und Politik - Angehörige des Bundesumweltministeriums verkaufen die Politik ihres Hauses unter dem Titel »UN-Weltklimareport«".

Abgesehen davon, dass das Buch eine "Mogelpackung" ist, welche den UN-Klimareport nur auf etwa einem Viertel der Seitenzahl behandelt, "die Gefahr einer Klimakatastrophe beschwört" und "in den düstersten Farben ausmalt", liest es sich "über weite Strecken wie eine Programmschrift des Umweltministeriums" (Sven Tietz - SdW, März 2008, S.104).

Handelt es sich bei dem Buch also um eine Art "scheinheilige" Propagandaschrift, so sind in dem o.g. Interwiew die Angaben zu den beteiligten Wissenschaftlern und Institutionen des IPCC falsch *3 und es wird suggeriert, bestenfalls zwei - natürlich nicht ernst zu nehmende - Journalisten hätten einen verantwortungslosen Beitrag gegen den IPCC-Bericht im Magazin Cicero (Magazin für Politische Kultur) publiziert. Vgl. Sie dazu "Das Niveau der Klimadebatte", "Diskussion um u. Anspruch auf den Konsens" und "Katastrophen haben immer Konjunktur".

Da der Diplom-Betriebswirt Herr Müller offensichtlich das Magazin Cicero liest, ist ihm sicher nicht der kritische Beitrag von Richard S. Lindzen entgangen. "Überhitzte Prognosen - Die Temperaturen steigen, die Klimakatastrophe droht, und das CO2 ist daran schuld."

Lindzen ist im Gegensatz zu vielen seiner Kritiker und oft selbsternannten Klimaforscher tatsächlich Meteorologe. Er lehrt und forscht als Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge, Boston, und hat über 200 wissenschaftliche Publikationen (überwiegend peer reviewed) im Bereich Meteorologie und Klimatologie verfasst. Vgl. auch Richard S. Lindzen in Wikipedia (engl. version). Lindzen hat weder behauptet, es gäbe keine globale Erwärmung seit dem Ende der Kleinen Eiszeit, noch die Klimawirksamkeit von CO2 infrage gestellt. Von ihm wird jedoch die Bedeutung des anthropogenen Anteils von CO2 als "Treibhausgas" an der leichten Erwärmung weniger hoch eingeschätzt als z.B. vom IPCC 4th AR.

Der Autor dieser Website, welche als kleine Ergänzung zum virtuellen Manuskript der Vorlesung Vegetationsökologie tropischer und subtropischer Klimate an der TU-Berlin, Institut für Ökologie, zu verstehen ist, vertritt weder explizit die Position der sogenannten "Skeptiker", noch die der Anhänger der "CO2-Hypothese".

Gleichwohl werden aus gutem Grunde die widersprüchlichen Verlautbarungen und Erwartungen von Vertretern der "CO2-Hypothese" intensiver hinterfragt, da deren - wohl oft von Geltungssucht geprägten - Äusserungen von hoher gesellschaftspolitischer Bedeutung sind und besonders in den Medien zu hysterischen Reaktionen geführt haben und die Klimafrage von einigen Politikern und Wissenschaftlern zum "Schicksalsthema" der Menschheit schlechthin hochstilisiert wird. Der Autor wendet sich mit Nachdruck gegen jeglichen Alarmismus und setzt sich für ergebnisoffene und gegen politisch instrumentalisierte Wissenschaft (und v.v.) ein. Vgl.Hinweis!

Und bzgl. Katastrophenmeldungen (vgl. Hintergrund zur Verwendung des Begriffes "Klimakatastrophe") - welche nie explizit, aber sehr wohl implizit auch vom IPCC selbst verbreitet werden - ist anzumerken: Wer mit Fleiss den "Geist aus der Flasche" liess, sollte sich nachträglich nicht - mit Krokodilstränen? - über die nach Katastrophenmeldungen lechzenden Medien beklagen. *4 Vor dem Hintergrund des Verständnisses von Prof. Stephen Schneider (und vieler anderer) ist das unglaubwürdig! Vgl. Sie dazu auch die Bemerkungen zum Niveau der Debatte.

Nachtrag: "Furchterregend wie ein Science-Fiction-Film" - so bewertet Uno-Generalsekretär Ban Ki Moon den neuen Weltklimabericht", lt. SPIEGEL-ONLINE-WISSENSCHAFT vom 17.Nov. 2007.

   
 

Hier einige Beispiele für Diffamierungen von Wissenschaftlern:
Beispiel 1
Beispiel 2 PDF-File, 124 KB, 8S.
Beispiel 3
Beispiel 4

   
 

Ein m.E. besonders eindrucksvolles Beispiel von Irreführung (man könnte es gut begründet auch eine Diskriminierung nennen) finden Sie auf der S.8 eines populärwissenschaftlichen Artikels des gelernten Ozeanografen Prof. Stefan Rahmstorf (2004) "Die Klimaskeptiker" (Münchener Rück, Wetterkatastrophen und Klimawandel - Der Stand der Wissenschaft), wo unter "Populärwissenschaftliche Skeptiker-Publikationen" (im Gegensatz zur Fachliteratur) die Pressemitteilung der Ruhr-Universität Bochum (!) zur wissenschaftlichen Studie (vgl. Beispiel 1) von Shaviv, N.J. & J. Veizer (2003) "Celestial Driver of Phanerozoic Climate?" - 0.4MB, 40S. GSA Today, Vol. 13, No. 7, ( Geological Society of America), aufgeführt ist. Siehe dazu die Anmerkung 4a

Auf Diffamierungen weist auch Oekologismus.de hin in dem Beitrag Rahmstorf contra Singer: Gedanken zum Klima der Debatte, vom 19.03.2008.

Zu den "... rabiaten Methoden des Klimaforschers Rahmstorf" (SPIEGEL Online vom 12.09.07) und zu dessen Dogmatismus und Einschüchterungsversuchen gegenüber Kritikern (man könnte das wohl auch Mobbing nennen), findet zurzeit eine heftige Diskussion in einigen Medien statt. Der Satz in dem Artikel von Jan-Philipp Hein und Markus Becker, "Dass Menschen für den Klimawandel entscheidend mitverantwortlich sind, bezweifelt fast niemand mehr", ist grober Unfug. Vgl. Sie Dennis Bray & Hans von Storch (2007) PDF-File 132 S., "The Perspectives of Climate Scientists on Global Climate Change" und auch "Richtigstellungen und Kommentare zum FAZ-Beitrag von Stefan Rahmstorf" vom 04.09.07 sowie "Die 'Klimaskeptiker' antworten - Wir müssen Urängste relativieren" vom 05.09.07 in der FAZ.

Zur Ehrenrettung von Herrn Rahmstorf sah sich die Leibniz-Gemeinschaft in einer idw - Pressemitteilung am 24.10.2007 genötigt. Der sogenannte Zwischenruf   "Alte Hüte in neuen Medien"  ist sehr lesenswert, vor allem auch die Unterzeichnerliste. [date of access: 07.11.07] Vgl. Hinweis unten!

Im übrigen wird der Eindruck erweckt, als gäbe es in der Fachliteratur überhaupt keine kritischen Stimmen zur CO2 - Hypothese bzw. zur einmaligen Temperaturentwicklung der letzten 150 bzw. 1.000 Jahre. Dies ist jedoch nicht richtig (siehe unten das Vorwort und folgende Seiten, vor allem Literatur!).

   
 
     
  B e s o n n e n e   u n d   k r i t i s c h e   S t i m m e n  i n   d e r   Klimadebatte:
   
      In der Reihe
"Rundgespräche der Kommission für Ökologie", herausgegeben von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, verlegt vom
Verlag Dr. Friedrich Pfeil, erschien 2005 der Band 28 mit dem Titel:
"Klimawandel im 20. und 21. Jahrhundert: Welche Rolle spielen Kohlendioxid, Wasser und Treibhausgase wirklich?" Mit Beiträgen von Schönwiese, Wanner, Grassl, Egger, Fiedler, Heintzenberg, Volz, Solanki..
     
 

Zusammenfassungen einiger Beiträge finden Sie auf einer separaten Seite.

   
 

In dem Vorwort des Bandes heisst es:
(verfasst von Prof. H. Hagedorn, Prof. K.-E. Rehfuess, Dr. H. Röck)

   
 

"Viele Klimaforscher sind aufgrund von Hypothesen und Modellrechnungen davon überzeugt, dass die derzeit ablaufende Klimaerwärmung mit allen Nebenerscheinungen ganz überwiegend durch den Anstieg des Kohlendioxids (CO2) und anderer Treibhausgase aus anthropogenen Quellen verursacht wird. Diese Auffassung bestimmt das in den Medien verbreitete Weltbild und ist Grundlage der Energie- und Klimapolitik der Bundesregierung (Stichworte Kyoto-Protokoll, Emissionsrechtehandel).

Demgegenüber verweisen andere Wissenschaftler mit guten Argumenten darauf, dass die komplexen Wechselwirkungen zwischen dem Energie- und dem Wasserhaushalt der Atmosphäre/Erde und auch die Einflüsse anderer Klimaparameter bisher nur wenig verstanden und deshalb in den gegenwärtig benutzten Klimamodellen nur unvollkommen abgebildet sind. Die Belastbarkeit der aus den verfügbaren Modellen abgeleiteten Klimavorhersagen ist daher in Frage zu stellen. Wegen der vielen Einflussfaktoren mit oft unzureichend bekannten Wechselwirkungen wird sogar überhaupt bezweifelt, dass die künftige Klimaentwicklung prognostiziert werden kann.

Die Kommission für Ökologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat in dieser Situation versucht, im Rahmen des Rundgesprächs »Klimawandel im 20. und 21. Jahrhundert: Welche Rolle spielen Kohlendioxid, Wasser und Treibhausgase wirklich?« führende Vertreter der »mainstream«-Hypothese und prominente Kritiker derselben zu einem intensiven Gedankenaustausch zusammenzuführen. Ziel der Tagung war es,

     
     

Klimaänderungen in der Vergangenheit und der Gegenwart darzustellen und ihre möglichen Ursachen zu identifizieren,

zu hinterfragen, inwieweit derzeitige Klimamodelle die an sie gestellten Anforderungen erfüllen und wo Schwachstellen in der Klimamodellierung liegen,

am Beispiel wichtiger Parameter, wie Niederschlag oder Aerosole, bestehende Wissenslücken aufzuzeigen sowie

die Folgerungen zu diskutieren, die sich aus dem gegenwärtigen Kenntnisstand für die Politik wie für jeden Einzelnen ergeben. (...)

     
    .... Der Band richtet sich gleichermassen an Fachleute wie an interessierte Laien. Wir hoffen, auf diese Weise auch einen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion zum Thema »Klimawandel und Klimamodellierung« zu leisten."
     
     
  Vgl. Sie auch:
     
 

Hans von Storch (2003), welcher den AGW für erwiesen hält:
Anpassung und Vermeidung - Zürich, 12. Nov. 2003 (Vs16.11.2003) -
9S.

     
  Position von Carl Wunsch: Climate change - in my view (March 2006); er hält den AGW für möglich.
     
 

Horst Malberg (2007) Meteorologie und Klimatologie. Eine Einführung.- (5. Aufl., 396 S.) Springer - für den Klimawandel etwas ganz Normales ist.

     
 

Josef H. Reichholf (2007) Eine kurze Naturgeschichte des letzten Jahrtausends.- S. Fischer, Frankfurt/M. (4. Aufl., März 2007)

  Josef H. Reichholf (2002) Die falschen Propheten. Unsere Lust an Katastrophen.- Wagenbach.
     
 

Bjørn Lomborg (2007) Cool It: The Skeptical Environmentalist's Guide to Global Warming. Knopf Publishing Group.

 

Bjørn Lomborg (2002) Apocalypse No!.- Zu Klampen.

     
  Danish National Space Center: Climadebate and FAQ: "Why is the climate changing? Climate is subject to influences by both natural and human forces, including greenhouse gases, aerosols, solar activity, and land use change. The climate system is extremely complex and any estimate of the human contribution to climate change is very uncertain. ... Climate models only include the effects of the small variations in the direct solar radiation (infrared, visible and UV). The effects of cosmic rays on clouds are not included in models and the models do a rather poor job of simulating clouds in the present climate. Since cloud feedbacks are a large source of uncertainty, this is a reason for concern when viewing climate model predictions." [date of access: 25.09.07]
     
  Svensmark, Henrik & Nigel Calder (2007) The Chilling Stars - A New Theory of Climate Change.- Icon Books Ltd.
  Svensmark, Henrik & Eigil Friis-Christensen (1997) Variation of cosmic ray flux and global cloud coverage-a missing link in solar-climate relationships.- Journal of Atmospheric and Terrestrial Physics, v. 59, p. 1225-1232.
     
  Vincent Gray (2007) Climate Change 2007: The Physical Science Basis PDF-File 9S.- Summary for Policy Makers - (Zur Verlässlichkeit der verwendeten Daten in den IPCC-Reports)
    Vincent Gray (2002) “The Greenhouse Delusion: A Critique of 'Climate Change 2001”.
     
  S. Fred Singer (2008 ed.) "Nature, Not Human Acticity, Rules the Climate", auf der S. 19: "How much do we know about carbon dioxide in the atmosphere" PDF-File 50 S., publ. by The Heartland Institute.
  S. Fred Singer & Dennis Avery (2006 ) Unstoppable Global Warming: Every 1500 Years.- Rowman & Littlefield Publishers.
     
  Roy W. Spencer (2008) Global Warming and Nature's Thermostat.
  Roy W. Spencer (2008) Climate Confusion: How Global Warming Hysteria Leads to Bad Science, Pandering Politicians and Misguided Policies that Hurt the Poor.- Encounter Books.
     
  Science & Environmental Policy Project (SEPP). It was founded in 1990 by atmospheric physicist S. Fred Singer.
Professional Background of S. Fred Singer
     
  "Global Warming Primer" PDF-File 40S. from the National Center for Policy Analysis (NCPA)
     
  International Climate Science Coalition, with the Manhattan Declaration on Climate Change: “Global warming” is not a global crisis, signed by more than 100 scientists (climate science specialists or scientists in closely related fields)
     
  Don't fight, adapt! Signatories of an open letter on the UN climate conference, National Post, Canada, "Über hundert kritische Wissenschaftler weltweit haben zum Abschluss der Bali-Konferenz einen Brief an UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon in Sachen Klima unterzeichnet. Hier eine deutsche Übersetzung des Schreibens an Ban Ki-Moon, Generalsekretär der Vereinten Nationen New York, NY, Vereinigte Staaten von Amerika, vom 12. Dezember 2007.
     
     
  Andere Wissenschaftler und Wissenschaftsjournalisten zur Klimadebatte:
     
  Leggewie fordert Umdenken in der Klimadebatte
   
   
  • Hamburg (ots) - Der Politikwissenschaftler Claus Leggewie und der Sozialpsychologe Harald Welzer fordern in der ZEIT ein Umdenken in der Klimadebatte. Es reiche nicht aus, den Klimawandel vermeiden zu wollen, Forschung und Politik müssten auch über Anpassungsstrategien nachdenken: "Wir müssen uns endlich mit dem Gedanken anfreunden, dass der globalen Klimaerwärmung mit der Total-Auswechselung von Glühbirnen gegen Energiesparlampen kein Einhalt zu gebieten ist."
  • Leggewie und Welzer sehen auch die Sozial- und Geisteswissenschaften in der Pflicht, sich dem Thema Klimawandel zu stellen: "Die Lebensstilideale des Westens - die permanente Verfügbarkeit aller denkbaren Güter, eine Kultur der Verschwendung - müssen auf eine Weise korrigiert werden, dass dabei nicht zähneknirschender Verzicht, sondern ein Gewinn an Lebensqualität herauskommt."
  • Besprechung aus Presseportal - Original-Artikel in DIE ZEIT, Nr. 17 vom 17. April 2008.
  • Passend zur Ressourcenverschwendung: Benjamin R. Barber (2007) Consumed: How Markets Corrupt Children, Infantilize Adults, and Swallow Citizens Whole.- W. W. Norton; 1 edition (March 19, 2007). In Deutsch (2008) Consumed! Wie der Markt Kinder verführt, Erwachsene infantilisiert und die Demokratie untergräbt 395 S., C.H.Beck.

Klimadebatte in DIE ZEIT

  • "Der Streit um den Klimawandel ist in vollem Gange: Während Klimaforscher- und Schützer wie Popstars auftreten, sprechen einige Medien von der "Klimalüge" - und gelten als Ketzer. Was stimmt wirklich? Wie objektiv sind die Forscher?" (verschiedene - auch kontroverse - Beiträge von Wissenschafts-Journalisten u.a.)
 
     
  O f f e n s i v e   und (teilweise extrem populistische)  k r i t i s c h e   Stimmen:
   
 

Und hier ein gutes und sehr aktuelles Beispiel für die eher offensive "Öffentlichkeitsarbeit" von sogenannten "Skeptikern" bzw. Wissenschaftlern, welche eine postulierte, anthropogen bedingte, globale Temperaturerhöhung kritisch hinterfragen, aber auch die Hintergründe und Folgen der neuen Klimaschutz-Politik.

   
 

Vgl.
UK (C4) Documentary "The Great Global Warming Swindle" - ein Video auch zum Herunterladen.

   
 

According to a group of scientists brought together by documentary-maker Martin Durkin, if the planet is heating up, it isn't your fault ... British TV, Channel 4, Länge des Videos (englisch): 1 Std. 13 Min. 32 Sek. - 08.03.2007
E es lohnt sich, den Film anzuschauen. "Zwei Dutzend durchaus namhafte Klima- und Wetterforscher – unter ihnen auch IPCC-Autoren selbst – kommen in dem (...) Streifen zu Wort."
WELT-Online

   
 

Einige Wissenschaftler, welche sich in dem Film äusserten, fassten ihre Argumente im April 2006 in einem offenen Brief an die kanadische Regierung zusammen: CBC. - 5S. -

Andere Wissenschaftler, z.B. Carl Wunsch (siehe unten!) verwahrten sich gegen falsche und aus dem Zusammenhang gerissene Zitate.

   
  Besprechungen des Videos:
   
 

WELT-Online - „Der grosse Schwindel um die globale Erwärmung", vom 20. März 2007 ()
FAZ.Net Nachrichten - "Globale Erwärmung - Ist der Klimawandel nichts als Schwindel?" von Christian Schwägerl, vom 23. März 2007
TELEPOLIS - "Der Anti-Gore - Eine Dokumentation über die Häretiker des Klimacredos", von Peter Mühlbauer, vom 7. März 2007.

     
    Reaktion eines betroffenen Wissenschaftlers: Prof. Carl Wunsch (MIT)
     
    Partial Response to the London Channel 4 Film "The Great Global Warming Swindle" (11 March 2007)
Some further comments on "The Great Global Warming Swindle" (20 July 2007)
Position von Carl Wunsch: Climate change - in my view (March 2006)
   
  Zur Rehabilitierung von Kernenergie / Kernkraft / Nuklearindustrie:
  Nachdem Sie das Video gesehen haben, sind evtl. diese - mehr oder weniger - aktuellen Meldungen nicht uninteressant, vor allem, wenn Sie ein "begeisterter" Befürworter der Kernkraft-Nutzung sind:
 

Briten und Franzosen planen großes Atom-Comeback - Deutschland planlos, "... Für die deutsche Atomlobby ist das ein gefundenes Fressen. Ein besseres Argument als die britisch-französische Kooperation können sie sich nicht wünschen: Das Ausland hat die Lösung - nur in Deutschland bremsen grüne Ideologen den Fortschritt." Meldung in SPIEGEL ONLINE vom 22. März 2008.
Die Klimadebatte als Falle - Bedeutung des IPCC-Reports für die zivile Nuklearindustrie, von
LINKSNET am 13. April 2007, und
Ausbau der Kernenergie - Bush drückt aufs Tempo (Sarkozy: „Atom ist die Energie der Zukunft“), FAZNET vom 11. Sept. 2007.
Blair-Regierung setzt auf neue Kernkraft, Meldung in SPIEGEL ONLINE vom 23. Mai 2007.
Atomic energy is not the answer - The Royal Society is deeply misguided in backing nuclear power over renewable energy, writes Paul Brown on Monday, February 10, 2003. Einerseits favorisiert die Royal Society (Britain's leading scientists) also den Ausbau der Kernenergie und polemisiert andererseits gegen die Ölindustrie. Dieses Verhalten steht in keinem Widerspruch zu den Behauptungen in dem o.g. Video.

Vgl. Sie dazu: Treibhausgasemissionen und Vermeidungskosten der nuklearen, fossilen und erneuerbaren Strombereitstellung. 20S. Arbeitspapier vom März 2007 des Öko-Instituts, Freiburg.

   
   
  CBC - Global Warming Doomsday Called Off -
  Sunday, November 27, 2005 at 7pm ET on CBC Newsworld
   
 

"In this eye-opening documentary viewers will discover how the most respected researchers from all over the world explode the doom and gloom of global warming. Humans stand accused of having set off a global climate catastrophe by increasing the amount of carbon dioxide in the atmosphere. The prophecy of doom is clear and media pass on the message uncritically. Now serious criticism has arisen from a number of heavyweight independent scientists. They argue that most of the climatic change we have seen is due to natural variations. They also state that if CO2 is to play a role at all -it will be minuscule and not catastrophic! This story presents a series of unbiased scientists as our witnesses. We will hear their eloquent criticism of the IPCC conclusions illustrated by coverage of their research work."

CBC - "Global Warming Doomsday Called Off" zu sehen bei
video.google.com, 43 Min. 59 Sek. (hier schnellere Ladezeiten als bei CBC)

     
 
   
  W e i t e r e   k r i t i s c h e   S t i m m e n :
   
  Ökologismus.de ist eine skeptische Stimme (eine Website nicht gegen den Umweltschutz, aber gegen Ideologen und Ideologien). Es lohnt sich, dort die Blog-Beiträge anzuschauen.
     
  World Climate Report ist eine Website, welche wissenschaftliche Artikel auswertet, die der Mainstream-Ansicht kritisch gegenüberstehen (Patrick J. Michaels, Robert C. Balling, Jr., Robert E. Davis).
     
 

Science reading for Bali's beach, Terence Corcoran, Financial Post Published: Wednesday, December 05, 2007.

  • " ... But as we've shown on this page in the past, the IPCC - a United Nations bureaucracy that literally dictates the world view on climate change - may not be the most reliable or trustworthy of agencies. It is, above all, a government-controlled body with a political mission that IPCC officials pursue with religious and dogmatic fervour. The IPCC distorts, exaggerates and manipulates its science, producing conclusions that are aimed at generating a political response and raising public awareness.

    To doubt IPCC science is considered sacrilegious. We are required to "believe" anthropomorphic climate change is real, or otherwise face ridicule. For scientists, it can mean excommunication.... "

     
 

Kritische Journalisten (kleine Auswahl)
"Angst ist ein gutes Herrschaftsinstrument, aber ein schlechter Ratgeber", von Miersch & Maxeiner (scheinschlag, 03/07)
"Gleichschaltung des Wissens", von Maxeiner (Die Achse des Guten, 02/07)
"Warum Kritiker der Horrorszenarien keine Chance haben", von Ulli Kulke (WELT-Online, 02/07)

"Kassandras kontra Wissenschaft", von Björn Schwentker (DIE ZEIT online, 02/08)
"Sintflut-Prognose bringt Forscher ins Schwimmen", von Axel Bojanowski (SPIEGEL-ONLINE, 05/07)
"Not the End of the World as We Know It", von Olaf Stampf (SPIEGEL-ONLINE, 05/07).

     
  Christian Bartsch, Günter Ederer, Matthias Horx, Wolf Lotter, Dirk Maxeiner, Josef Reichholf und Wolfram Weimer (2007) Die „Klimaskeptiker“ antworten - Wir müssen Urängste relativieren.- F.A.Z. vom 05.09.2007.
     
  Scientists opposing the mainstream scientific assessment of global warming, Info by Wikipedia
   
  Interview von Peer Teuwsen in der Weltwoche (Schweiz, Ausgabe 13/07) mit dem US-Klimatologen Prof. Richard S. Lindzen (MIT) "Ich hoffe, das hört bald auf" - "Der alte Mann und das Klima" - vgl. auch Angaben zu Lindzen in Wikipedia [Hinweis]
   
  Infos zum IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) in Wikipedia [Hinweis] .
 

[alle Hyperlinks oben: last date of access: 27.03.07]

   
 
     
  Beispiele für "Argumentations-Strategien" und "wissenschaftliche Methoden", vorgestellt von Diskutanten ausserhalb der Klimawissenschaften:
   
  How to talk to climat sceptic von Gristmill (Umweltaktivisten)
Eine Liste mit vorformulierten Antworten für Anhänger der AGW-Hypothese auf die häufigsten kritischen Einwände von "Skeptikern", zusammengestellt von "Coby Beck" (aktiver Blogger, leicht metaphysische Tendenzen, beschäftigt sich mit "Climate Change Issues", Vancouver, Canada), der drei Kategorien von Einwänden gegen AGW unterscheidet ( die Liste wird hier vorgestellt, da die Argumente teilweise typisch und nahezu deckungsgleich auch für IPCC-Wissenschaftler sind - viele Antworten sind definitiv falsch). Interessanterweise wird dieser "Guide" auch von jener IPCC-gläubigen Wikipedia-Gemeinde empfohlen, welche Rahmstorfs Äusserungen als zielweisend zitiert:
 
     
    a) Notwendige Anmerkung zu nicht-wissenschaftlichen Foren, aber auch Wissenschaftlern, ...
   

... denn einige Wissenschaftler spielen heute "eine besondere Rolle. Oft übernehmen sie die Rolle von Umweltaktivisten, die der Öffentlichkeit [aber nicht nur ihr, Anm. Verf.] einreden, dass Wetterextreme nicht mehr normal, sondern unheilvolle Zeichen seien, die das Umdenken und Einlenken einer verblendeten Menschheit erforderten." Aus: "Weine nicht, wenn der Regen fällt" von Stehr & Storch (2000), in WELT-ONLINE.

Bei den Anhängern der AGW-Hypothese aus dem Kreis der Laien (mit Betroffenheitsrhetorik) fällt eine nahezu kritiklose Übernahme der IPCC-Verlautbarungen auf (Schuld am Hype haben Medien, nicht Wissenschaftler, besonders ihre Wissenschaftler nicht). Die gemeinsame pessimistische Haltung gegenüber der Kultur, die romantische Verklärung *5 von "natürlicher" Natur und die Angst vor der ungewissen Zukunft (der Mensch als Natur-Vergewaltiger und -zerstörer) führt hier oft zu Solidaritäten mit dem Charakter von Glaubensgemeinschaften. Diese schaffen zunehmend "ein Klima sektiererischer Nötigung" mit inquisitorischem Charakter. Es überrascht dann auch nicht mehr, wenn von U.S.-Behörden bereits von "Ökoterrorismus" gesprochen wird. *6

Der Soziologe Ulrich Beck [Hinweis] spricht in einem Interview - “Und jetzt?  Politik, Protest und Propaganda”, es, Band 2500, 28.05.2007 - von einer missionierenden "Risiko-Religion" als einem Glaubensersatz. Und diese Religion einer häufig orientierungslosen Jeunesse erfährt einen starken Zulauf, denn "Menschen wünschen sich einfache Erklärungen und sind deshalb für Ideologien offen, die ihnen die Welt ganz schlicht erklären" (Urban 2008: 92).

Beck und Urban könnten durchaus richtig liegen, denn schliesslich ist Klimaschutz "moralische Verpflichtung" und dient der "Bewahrung der Schöpfung", wie der aufmerksame Beobachter der Diskussion (wohl ein wenig irritiert?) von einer führenden Politikerin dieses Landes just (Anfang September 2007) vernehmen durfte. Für die Medien wurde daraus eine Handlungsreisende zur Rettung des Weltklimas, um eine drohende "Weltkatastrophe" abzuwenden. Die wirklichen Gründe sind wohl eher hier zu finden, oder vielleicht hier?

Neben vielen Journalisten, welche die Debatte um die Klimaerwärmung kritisch und eher ausgewogen reflektieren, fallen einige auf, die Verlautbarungen von IPCC-Vertretern ("mit UN-Mandat") vehement verteidigen und teilweise deren Argumente, Darstellungsstrategien und neuen diffamierenden Wortschöpfungen (wobei der Potsdamer Klimafolgenforscher Stefan Rahmstorf hier eine besondere Kreativität entwickelt hat) unreflektiert übernehmen (wie abgeschrieben), z.B. Christian Gapp [date of access: 20.06.07], Bernhard Pötter oder Jens Lubbadeh [date of access: 13.03.08], um nur drei zu nennen. Einer von ihnen entblödet sich sogar nicht (Verzeihung, aber man muss das so nennen), Wissenschaftler, die die AGW-Hypothese skeptisch sehen, in die Nähe von ewig gestrigen Gegnern der Evolutionstheorie zu stellen *7 und kritische Journalisten als "Einpeitscher" zu bezeichnen (was auf sie zurückfällt). Das erinnert nun wieder an die heuchlerische "Haltet den Dieb" - Mentalität, womit das ein typisches Beispiel wäre für "Unseriöse Informations- und Diskussionstaktiken"! Vgl. dort Nr. 4.

Eine deutschsprachige Website unter dem Namen"Klimadebatte" des Politik-Journalisten Manuel Lianos aus Berlin, gibt sich eher moderat. Mit dem Anspruch auf Neutralität wird teilweise subtil die Position jener wiedergegeben, welche die AGW-Hypothese für erwiesen halten. Diese Seite ruft zur "Klimarettung" auf und zum Handeln für "gemeinsames Überleben".

     
  JunkScience.com:  The Real 'Inconvenient Truth' (vgl. Anmerkung 1 unten) - "Greenhouse, global warming - and some facts" und "If 'global warming' is real, what could be causing it?"
     
  JunkScience.com stellt in einem Online-Kurs (Junk Science Judo - A Short Course) die Regeln für "seriöse Wissenschaft" vor und will aufzeigen, wie "schlechte Wissenschaft" (Definition von Junk Science [Hinweis] erkannt wird. Zusammengestellt von Dr. Steve Milloy vgl. Anmerkung 2 unten!, Cato Institute, Washington DC.
   
     
    b) Anmerkung 1 zu Junk Science: Ist lt. Eigendarstellung
 
  • a "Top Resource" and one of the "Most Popular" health news web sites by Yahoo!
  • "One of the 50 Best Web Sites" by Popular Science
  • a "Hot Pick" by Science.

    Auch wenn die - überhebliche - Eigendarstellung nicht auf Richtigkeit überprüft werden konnte, sind die Bemerkungen von JunkScience durchaus lesenswert und ganz sicher bzgl. der "Global Warming" - Debatte bemerkenswert. Trotzdem sind die überaus kritischen Ausführungen der englischsprachigen
    Wikipedia zu Dr. Steve Milloy [Hinweis] zu berücksichtigen! Hier wird viel Wert darauf gelegt, dass es sich bei Steve Milloy um einen konservativen, wirtschaftsliberalen Lobbyisten handelt und er der Tabak- und Ölindustrie nahe steht.


    Anmerkung 2:
    Mr. Milloy holds a B.A. in Natural Sciences from the Johns Hopkins University, a Master of Health Sciences in Biostatistics from the Johns Hopkins University School of Hygiene and Public Health, a Juris Doctorate from the University of Baltimore, and a Master of Laws from the Georgetown University Law Center.
     
 

Nebenbei: Wikipedia-Beiträge [Hinweis] favorisieren fast ausschliesslich die AGW-CO2-Hypothese und äussern sich überaus kritisch gegenüber Wissenschaftlern, welche der AGW-Hypothese skeptisch gegenüber stehen. Im allgemeinen sind die englischsprachigen Seiten wesentlich differenzierter.

Eine interessante Zusammenstellung der "Ten facts on global climate change" finden Sie auf der Benutzer: Ghw/Klima/Klimadebatte - Seite.

Ein gutes Beispiel für Einseitigkeit ist das neue - deutschsprachige - "WikiProjekt Klimawandel", wo ganz im Stil der IPCC-Vertreter mit Selbstverständlichkeit vom "menschlich verursachten Klimawandel" und den "wissenschaftlich oft nicht haltbaren Minderheitenmeinungen so genannter Skeptiker" gesprochen wird. Hier die lange, unvollständige "List of scientists opposing the mainstream scientific assessment of global warming" in der wiederum englischsprachigen Wikipedia.

Vgl. Sie auch Wikiversity: Kurs - Die Globale Erwärmung. Mit Ulrich Beck könnte man sagen: Die missionierende "Risiko-Religion" hat Wikipedia als Plattform für ihre Zwecke "geentert".

   
   
 

... Bilden Sie sich selbst eine Meinung! Dafür ist unabdingbar, nicht nur den verkürzten offiziellen Verlautbarungen zu folgen, sondern sich intensiv darüber hinaus zu informieren.

 
 
 

Relevanz von sogenannten "Globaltemperaturen":

Die Berechnung von mittleren Globaltemperaturen bzw. Temperaturabweichungen, oder -anomalien von einem willkürlich bestimmten Mittelwert für eine bestimmte Zeitspanne (als Normalität, die es nicht gibt, da das Klima immer dynamisch und nie statisch war und ist) ist extrem wirklichkeitsfremd und nicht nur ökologisch unsinnig. Der gefundene Index ist ein Kunstprodukt und eine oberflächliche "Wahrheit". Die Genauigkeit von 0.6 ± 0.2 K "globaler Temperaturerhöhung" (als Abweichung vom Mittelwert) seit etwa 1850 soll wissenschaftliche Seriosität suggerieren, die in diesem Kontext überhaupt nicht möglich ist. Auch wenn gebetsmühlenhaft von sogenannten Experten das Gegenteil behauptet wird.

Vgl.
Essex, C., R. McKitrick and B. Andresen (2007)
Does a global temperature exist?- J. Non-Equilibrium Thermodynamics, 32, 1-28.

Folgte man den (wissenschaftlich unzulässigen) methodischen Ansätzen jener Experten, dann blieben immer noch folgende Umstände zu berücksichtigen: Die Dichte der Messnetze ist regional sehr unterschiedlich (vgl. NASA-GISS Global Maps from GHCN Data / NASA-GISS Surface Temperature Analysis und A. Kapala, 2002, Meteorologisches Institut der Universität Bonn), die tatsächlichen Beobachtungsjahre - "station record length" - pro Klimastation (weltweit nur wenige tausend) weichen sehr stark voneinander ab (oft unter 30 Jahre). Im wesentlichen wird die nördliche Hemisphäre in der Nähe von Siedlungsstrukturen (mit ihren unterschiedlich wirksamen Wärmeinseln) abgedeckt und in der südlichen Hemisphäre, inkl. Tropenbereich, ist das Messnetz extrem schwach ausgeprägt. Aus weiten Teilen der semiariden und ariden Gebiete liegen überhaupt keine Messdaten vor und aus der Antarktis und Arktis nur noch verschwindend wenige.

Nebenbei: Wer einmal das "Vergnügen" hatte, als seriös bezeichnete Datenreihen im mediterranen oder nordafrikanischen Bereich auf Plausibilität zu überprüfen, findet jene "Experten" verwegen, die solche Messwerte verwenden. Abenteuerlich wird es aber, wenn solche Daten dann auch noch "angepasst" werden. In welche Richtung eigentlich?

Diese Frage ist sicherlich berechtigt. "Kurt Brunner, Professor für Kartographie an der Universität der Bundeswehr München, interpretiert die Klimadaten der Vergangenheit "extrem anders" als viele seiner Kollegen. Ausgehend von derselben Datenbasis ließen sich unterschiedliche Szenarien modellieren. "Man kann sich das so rechnen, wie es einem passt, möchte ich fast sagen". Aus: Schwachstellen der "Klima-Bibel", Bayern 3, vom 14.06.2007) [last date of access: 18.11.07]

Alleine die Richtwerte für die verschiedenen Klima- bzw. Vegetationszonen (oder auch Klimata) weichen bereits innerhalb der ÖkoZonen um mehrere Grad voneinander ab, je nachdem wo und wie (!) die Daten gewonnen wurden (z.B. Höhe ü.NN, Nähe zu Siedlungsstrukturen, allgemein der Nutzungsgrad der Landschaft - von a- bis meta-hemerob, Nähe zu Feuchtgebieten oder Küstennähe etc.), oder nicht zuletzt in Abhängigkeit davon, wie genau die Messinstrumente der Klimastationen waren bzw. sind.

Ein Temperatur-Mittelwert zwischen den unterschiedlichenÖkoZonen, von den Tropen bis zu den eisbedeckten Polen, ist ebenso Nonsense, wie das "Globalklima" ansich.

Die kurz- bis langfristige Variabilität an einem Ort hat eine wesentlich grössere ökologische Bedeutung als der errechnete Mittelwert als Basis. Minimale Temperaturerhöhungen in einer Zone kompensieren entsprechende Abnahmen in einer anderen Zone. Alleine die Messungen der Durchschnittstemperaturen auf dem Höhengradienten einer Gebirgsabdachung in jeweils der gleichen Höhe über der Bodenoberfläche führen zu Aussagen, die für die jeweiligen Ökosysteme völlig irrelevant sind (Kehl 1998). Es sind Werte ohne ökologisch relevante Bedeutung. Sogenannte globale Mittelwerte und Abweichungen von ihnen sind Konstrukte, die der Orientierung dienen, die jedoch dem Laien den Blick verstellen für eine dynamische Wirklichkeit, ebenso wie starre Grenzen zwischen Klima- bzw. Vegetationszonen, die es bestenfalls für Kartografen gibt.

Generell ist die Veränderung der Variabilität der Standortparameter (Temperatur, Niederschlag etc. mit ihren Minima und Maxima über einen ausreichend langen Zeitraum beobachtet) und nicht der Mittelwert der Temperatur von ökologischer Relevanz für die Beurteilung von Klimaveränderungen, lokal und regional. Und hier sind i.d.R. die weiten Standortamplituden der jeweiligen zonalen Flora und Fauna von ausschlaggebendem Interesse.

   
   
 

Kyoto-Protokoll: In einer Broschüre des Bundesministerium für Bildung und Forschung (Herausforderung Klimawandel, BMBF / 2003) -PDF-File [59 S.] heisst es zu den Herausforderungen und Perspektiven der Klimaforschung: [date of access: 07.09.06]

  • S.10: "Daher ist das Protokoll in seiner jetzigen Form kaum geeignet, das Klima zu stabilisieren. Seine Wirkung ist eher im politischen Bereich zu finden, da es die einzige völkerrechtliche Basis für weitergehende Massnahmen darstellt."
  • S.51: "... die Auswirkungen des Kyoto-Protokolls sind nur vereinzelt hochgerechnet worden. Danach scheint die im Kyoto-Protokoll vorgesehene Reduktion der Treibhausgas-Emissionen der Industrieländer nur einen geringen Effekt auf die Temperaturentwicklung zu haben ...".

    Der treffenden Bemerkung von Prof. Horst-Joachim Lüdecke (HTW Saarbrücken) ist vorbehaltlos zuzustimmen, wo es in dem Beitrag "Klimawandel und menschgemachtes CO2" -PDF-File [1,05 MB, 41 S.] auf S. 13 heisst: "Man beachte die sublime Unverschämtheit dieses Satzes (auf S.10 von BMBF / 2003) dem offenbar nicht als mündig angesehenen Bürger gegenüber." [date of access: 07.09.06]
   
 

Pressemittteilung idw / Leibniz-Gemeinschaft: Die o.g. Pressemitteilung mit dem Titel "Alte Hüte in neuen Medien?" wurde von 17 Personen unterzeichnet. Davon waren (soweit ersichtlich):

  • nur 4 im engeren und weiteren Sinne Klimatologen, 6 stehen dem PIK sehr nahe (tw Mitglieder oder Unterstützer), 4 beschäftigen sich mit der Klimapolitik oder machen Politikberatung im Umweltbereich, und 3 haben mit der Klimaforschung im eigentlichen Sinne nichts zu tun, 2 davon sind Ozeanografen, ebenso wie Rahmstorf. Die Liste suggeriert Internationalität, jedoch müsste der Wirkungsort einiger Unterzeichner eher Potsdam lauten. Mit der Leibniz-Gemeinschaft hat die Mehrzahl der Unterzeichner nicht direkt zu tun. Einige Angaben sind falsch. Erstaunlich auch, dass sich so wenige hochkarätige Klimatologen bereit gefunden haben, diesen "Zwischenruf" zu unterzeichnen. Immerhin unter dem Dach der Leibniz-Gemeinschaft. Man möge selber recherchieren und sich seine eigene Meinung bilden.
 
 

[1] "Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK e.V.) erhält jährlich 6,4 Millionen Euro aus Bundes- und Landesmitteln und weitere 3,3 Millionen aus anderen Quellen, über die keine Angaben gemacht werden. Es ist ein eingetragener Verein (zu den Mitgliedern gehört auch die Münchner Rückversicherung), der Direktor des Instituts, Hans Joachim Schellnhuber, ist der Bundesregierung als Klimaberater verpflichtet." FAZ.NET [date of access: 27.09.07] Hier das aussagekräftige Logo des PIK Potsdam mit unübersehbar metaphysischem "Touch".

  • Anmerkung: Lt. Email von Herrn Rahmstorf vom 13.01.08 ist die Aussage "und weitere 3,3 Millionen aus anderen Quellen, über die keine Angaben gemacht werden" in der FAZ.Net "schlicht gelogen". Herrn Rahmstorfs Angaben zufolge finden sich die genauen Finanzierungsquellen in den Zweijahresberichten, die auch im Internet zur Verfügung gestellt werden.
 
 

[1a] Diese Meldung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit aus dem POLIXEA PORTAL sollte sehr aufmerksam gelesen werden. Achten Sie auf die Wortwahl! Und vgl. Sie dann Dennis Bray & Hans von Storch (2007) PDF-File 132 S., "The Perspectives of Climate Scientists on Global Climate Change", sowie AAAS “all-stars” lead biased discussion von World Climate Report. [date of access: 02.12.07]

Und bzgl. umumstössliche Wahrheiten z.B. eines Herrn Rahmstorf, stellt Martin Urban in seinem Artikel "Die Kunst, den Zweifel auszuhalten", SdW vom Januar 2008, S. 93, treffend fest: "Wer die Wahrheit weiss, mit dem ist keine Diskussion darüber möglich."

  • Anmerkung: Lt. Email von Herrn Rahmstorf vom 13.01.08 hat dieser sich über den Titel seines eigenen Beitrages in FAZ "auch sehr geärgert", was durchaus nachvollziehbar ist. Dazu ist jedoch anzumerken: Wer sich als Wissenschaftler bei einem derart strittigen Thema fleissig der Medien bedient und sich damit dem Niveau der Journaille aussetzt (was m.E. nun überhaupt nicht seriös ist), sollte sich nachträglich nicht über die Geister, die er rief, beklagen. Sich nun über die "dramatisierenden" und in Extreme verdrehenden Medien zu echauffieren, entbehrt - wie bereits oben angedeutet - nicht ganz der Komik.
  • Anmerkung zur Datenmanipulation in der Wissenschaft.
 
[2] Sicher ist ein Schelm, wer bei dem Begriff "Leugner" üble Intentionen für bestimmte Assoziationen unterstellt? Man darf diesen Versuch auch als infam bezeichnen.
 
 

[3] "The Working Group I contribution is the first of three that comprise the full IPCC Fourth Assessment Report, which includes the input of more than 1,200 authors and 2,500 scientific expert reviewers from more than 130 countries. In subsequent reports, Working Group II evaluates “Impacts, Adaptation and Vulnerability” and Working Group III evaluates “Mitigation of Climate Change." - According to:

Findings of the IPCC Fourth Assessment Report: Climate Change Science, Union of Concerned Scientists (UCS). ("According to the George C. Marshall Institute, the UCS was the fourth-largest recipient of foundation grants for climate studies in the period 2000-2002, a fourth of its $24M grant income being for that purpose.")

Wieweit diesen Angaben zu vertrauen ist, erfahren Sie evtl. hier: "An Analysis of the Review of the IPCC 4AR WG 1 Report by John McLean (August 2007, updated 24 October 2007) PDF-File 27 S. und "Bias and Concealment in the IPCC Process: The "Hockey-Stick" Affair and its Implications", by David Holland (2007) - Reprinted from Energy & Environment, Vol. 18, No. 7+8. ) PDF-File 34 S.

 
  [4] Um einen Einblick in journalistische "Zwänge" (zwanglos übertragbar auf alle möglichen Problemfelder) zu erhalten, lohnt es sich Joris Luyendijk (2007) "Wie im echten Leben - Von Bildern und Lügen in Zeiten des Krieges" - Tropen Verlag, 255 Seiten, 19,80 EUR, zu lesen. Besprechung von Harald Staun "Kritik an Korrespondenten" in Spiegel-Online vom 30. Sept. 2007. [date of access: 07.10.07]
 
 

[4a] In einer persönlichen Email vom 13.01.08 teilte Herr Rahmsdorf mit, dass sich seine Ausführungen lediglich auf eine in der Pressemitteilung - bis dato - herunterladbare Grafik bezogen hätten. Der Artikel von Shaviv und Veizer (2003) als solcher sei von ihm dort nicht kritisiert worden. Der Vorwurf der Diskriminerung käme einer Verleumdung gleich.

Dazu ist anzumerken, dass in der PM an keiner Stelle explizit auf die eher unscheinbare Grafik (als Teil eines angefügten kleinen Grafik-Kompositums) verwiesen wird. Die Pressemitteilung ist per se keine populärwissenschaftliche Publikation und nahezu ausschliesslich eine Besprechung der o.g. Publikation von Shaviv & Veizer. Für die PM ist schon die Gesamt-Grafik eine Nebensächlichkeit, auf welche an keiner Stelle des Textes hingewiesen wird. Es handelt sich im übrigen nicht um ein normales Zitat, sondern um eine unzulässige und diskriminierende Kategorisierung (!) der Quelle.

Nur ein Bruchteil der auf S. 83 angeführten Literatur wird im Text zitiert. In der Definition von Rahmstorf zeichnen sich "Klimaskeptiker" dadurch aus, das sie "den Sinn von Klimaschutzmassnahmen vehement bestreiten" (Rahmstorf 2004: 77). Entsprechende Anmerkungen finden sich nicht in der PM und diesbezügliche schriftliche Äusserungen von Shaviv oder auch Veizer sind dem Autor dieser Seiten nicht bekannt. Eine Anfrage bei Herrn Veizer erbrachte keine Bestätigung, ganz im Gegenteil. Gleichwohl wird von Veizer angenommen, dass: "Eine signifikante Reduktion der Treibhausgase (...) die globale Temperatur nicht deutlich verringern (wird), da nur ungefähr ein Dittel der Erwärmung im vergangenen Jahrhundert auf den Menschen zurückgeht." Und wer nur ein wenig mit der mathematischen Statistik vertraut ist, weiss, dass diese Aussagen eine hohe Wahrscheinlichkeit besitzen.

Der Artikel von Shaviv und Veizer wird an anderer Stelle - vgl. Pressemitteilung idw - u.a. auch von Herrn Rahmstorf als Spekulation und fragwürdige Wissenschaft heftig kritisiert.

   
 
  [5] Dazu zwei Literaturtips:
"Romantik - Eine deutsche Affäre" von Rüdiger Safranski (2007) im Hanser Verlag. "Es ist der Roman des deutschen Geistes"
wie Matthias Matussek in Der Spiegel vom 03.09.07 treffend meinte.
"Der sanfte Wahn -
Ökologismus total", von Heinrich Eilingsfeld (1993) in der Sutter Verlagsgesellschaft.
 
  [6] "Der verwandelte Glaubenseifer - Religionen und Ersatzreligionen", von Josef Schmid, Politisches Feuilleton am 30.10.2007 im Deutschlandradio Kultur. [date of access: 30.10.07] Der aufmerksame Beobachter fühlt sich unweigerlich erinnert an eine "von der amerikanischen politischen Kultur geprägte", wirtschaftlich hoch effiziente Organisation, welche für sich Anspruch nimmt, eine empirische „Wissenschaft“ zu sein und "die Welt in Aufgeklärte und Unaufgeklärte (einteilt). Kritik gehört für sie zur Gegenaufklärung." Siehe FAZ-Untertitel zu "Kirche, Sekte, Menschenverführer", 8. Dez. 2007, S.2. - vgl. Scientology - und den Katholischen Nachrichtendienst: "Hat der wahrscheinlich nächste UN-Generalsekretär, der Südkoreaner Ban Ki-moon, Verbindungen zur Mun-Sekte?" Vgl.Mun-Sekte! - dort den Abschnitt zur politischen Einflussnahme.
 
 

[7] Diese Form der Diskriminierung scheint Methode zu haben (nicht nur bei IPCC- oder PIK-"embedded journalists") und ist evtl. auch PIK-typisch. Zu dieser Auffassung kann gelangen, wer das kürzliche Interview in DIE ZEIT, 11.10.2007, Nr. 42, mit Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (siehe Anmerkung 1), gelesen hat. Titel: "Der Kampf um die Lufthoheit - Forscher sammeln nicht nur Daten. Sie machen auch Politik." Zitat: "... ich war mit der kühlen wissenschaftlichen Rationalität nicht durchgedrungen. Das ist ähnlich wie mit Leuten, die Darwins Evolutionstheorie nicht akzeptieren ...".

Dieser Vergleich ist auch deswegen besonders perfide, weil Charles Darwin als aussergewöhnlicher Wissenschaftler sich der Wahrheit verpflichtet fühlte und der vor allem seine Erkenntnisse nicht "marktschreierisch" und ungeprüft in die Welt "hinaus posaunt" hatte. Darwin war wohl eher eine bescheidene Persönlichkeit. Die Konsens-Wissenschaft des IPCC und die Bauchgefühle aus dem PIK mit den fundierten Erkenntnissen eines Charles Darwin vergleichen zu wollen, ist unerträglich vermessen. Und geradezu bösartig ist es, die seinerzeitigen "Skeptiker" aus Klerus und konservativer Wissenschaft mit den heutigen Skeptikern der AGW-Hypothese zu assoziieren, da gerade diese einen besonderen Abstand zu Metaphysik und religöser Natur-Verklärung haben.

Vgl. Sie dazu "Das Niveau der Klimadebatte", "Zum sogenannten Treibhauseffekt", "Bedeutung der Sonnenaktivität" und Literatur dazu. Dort finden Sie auch viel "kühle, wissenschaftliche Rationalität".

 
   
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Weiterführende Links zum Thema "Global Warming" etc. innerhalb dieser Website ( nur kurze Hinweise!):
   
  Das zyklische Auftreten von Kalt- und Warmzeiten im Laufe der Erdgeschichte.
Das zyklische Auftreten Warm- und Kaltzeiten (150 Mio. Zykluszeit / Eis-Zeitalter)
Das zyklische Auftreten Warm- und Kaltzeiten (125.000. Zykluszeit / Eiszeit-Zyklus)
Klimaschwankungen im Jungpleistozän und Holozän und Vegetationsgeschichte
Kurzer Überblick zur Klimageschichte
Literaturangaben zur Klimageschichte, kleine Auswahl
Globalklimatische Grundlagen und Entstehung von Vegetationszonen
Die glaziale und postglaziale Vegetationsgeschichte Afrikas
Postglaziale aride und humide Phasen in der Sahara Afrikas
Meeresspiegel während des LGM (120m unter NN) u. Simulation um +5m ü.NN
Glaziale bis postglaziale Nordseegeschichte
Entwicklung der Insel Sylt
Holozäne Optima und Pessima
2000 Jahre Temperaturentwicklung der nördlichen Hemisphäre, Bemerkungen zum "Hockeystick"
Sargasso Sea Surface Temperature (3000 BP - Present)
Der sogenannte Treibhauseffekt
Hurrikane haben nicht immer Saison
Elektromagnetisches Spektrum, Strahlungsenergie und Absorption
Die Bedeutung von Kohlendioxid
Der Kohlenstoffkreislauf - Ein kleiner Einblick
Das zyklische Auftreten von Sonnenzyklen
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