Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2007
Prof. Dr. Guinevere Kauffmann
Astrophysik, Max-Planck-Institut für Astrophysik, Garching (2,5 Mio. Euro)
Guinevere Kauffmann untersucht die Entwicklung von Galaxien unter Verwendung von umfangreichen Beobachtungen des Sternenhimmels. Sie zeigte, wie Strukturen dunkler Materie als Skelett benutzt werden können, um ein Entwicklungsmodell für die gesamte Galaxienpopulation zu konstruieren, und belegte, wie dieses Entwicklungsmodell in Computersimulationen der kosmischen Strukturentstehung eingebunden werden kann. Als Erste berücksichtigte sie das Anwachsen von supermassereichen schwarzen Löchern in solchen Modellen, so dass der Zusammenhang zwischen dem Anwachsen der Galaxien und dem des schwarzen Loches studiert werden kann. Sie demonstrierte, dass verlässliche Sternmassen für fast alle Galaxien erhalten werden können. Ihre Veröffentlichungen zeigen, dass sich die Galaxienpopulation in zwei voneinander fast unabhängige Klassen aufteilt. Bei niedrigen Sternmassen sind Galaxien meistens scheibenförmig, diffus, gasreich und entwickeln neue Sterne. Bei höheren Massen sind sie meistens elliptisch, konzentriert, gasarm und bilden wenig neue Sterne.
Guinevere Kauffmann schloss ihre Studien an der Universität Kapstadt mit dem Master of Science in Astronomie ab und erhielt 1993 ihren Doktortitel in Astrophysik an der Universität Cambridge. Danach arbeitete sie am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, bevor sie 1996 an das Max-Planck-Institut für Astrophysik wechselte. Hier ist sie seit 2003 Research Group Leader.
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