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Linderbach

Allgemeine Angaben

Ortsteil von Erfurt. Die Ortschaft Linderbach liegt in einer Höhe von 210 bis 215 Meter über dem Meeresspiegel - und damit ca. 10-20 Meter höher als die Erfurter Altstadt -, innerhalb einer nach Norden offenen Talsenke, die durch den Zusammenfluss von zwei aus südlichen Gebieten kommenden Bächen entstand. Das durch den Zusammenfluss entstandene Gewässer wird durchgängig als Linderbach bezeichnet.

Während für den östlichen Zufluss der Name Peterbach gebraucht wird, ist die Bezeichnung des westlichen Zuflusses durch die Zeiten vielgestaltig. So sind dafür die Namen Linderbach, Urbach und Irrbach zu finden, der obere Teil wird noch heute als Pfingstbach benannt.

Neben der Bundesstraße 7, der Eisenbahn und dem Linderbach als die für die Ortschaft prägenden Landschaftsbestandteile gilt es auf die in den letzten Jahren in unmittelbarer Ortsnähe errichtete Trasse der Ostumfahrung der thüringischen Landeshauptstadt zu verweisen, die das Landschaftsbild um Linderbach, das ursprünglich durch den Gewässerlauf und die massiven Grünstrukturen an den Ufern geprägt war, weiter markant verändert hat.



Orte im Umkreis von 10 km



Internet

Linderbachext. link


Beschreibung




Aus der Geschichte

Aus alten Quellen:
»Linderbach, Linderbeche, Linderbrache, Laenterbach, Linterbrach, Länterbruch, Linderbich wie es in alten Urkunden genennt wird, liegt in der südlichen Ecke, wo Dittelstedt aus dem Stadtamte in das Azmannsdorfer Amte uebergeht, stößt ostwärts an das Lazareth, nordwärts an Azmannsdorf, und streckt sich gegen Westen an das Krempfer und Schmittstedter Weichbild. Es hatte sonst einen Komenthurherrn des teutschen Ordens zu Weißensee, nachher Sachsen = Weißenfels zum Kirchpatron. Das die Grafen von Linderbach von dem Orte abstammen sollen, lässt sich nicht beweisen. An Wasser hat es keinen Mangel. Außer dem Brunnen ist es mit einem Teich und einem Wasserbach versehen, wovon die Fischerei-Benutzung verpachtet wird. Jener gehört der Kirche, dieser der Gemeinde. Sumpf und Leeden sind gar nicht vorhanden. Die Acker, die fleißig mit Anis bebauet werden, können nicht hinreichend wegen des Holz- und Viehmangels gedüngt werden. Die Gemeinde hat nebst ihren Länderei-Besitzungen, ihren 3 Häusern und ungefähr 80-90 Rthlr Einkünften die Trist-, Schenk- und Braugerechtigkeit, muss aber die Unkosten der Installation des Pfarrers mit der Kirche zur Halbschied tragen.«


  • 1104 wird als Besitztum des Erfurter Peterklosters als »Linderbeche« und »Linderbrache« erstmals urkundlich erwähnt.
  • 1286 das Erfurter Gebiet erhielt erhebliche Erweiterung; Hermann von Husingerode mit Graf Heinrich dem Jüngeren von Gleichen (Lehnsherr) verkauft wiederkäuflich, endgültig jedoch 1343 Haus und Dorf Vieselbach, Linderbach, Kerspleben, Kleinmölsen, Hopfgarten, Ulla, Nohra, Bechstedtstraß, Utzberg, Sohnstedt, Obernissa, Mönchenholzhausen, Hochstedt und Windischholzhausen, Urbich, Niedernissa, Büßleben und Rödichen (nach Consensee mit Landgraf von Thüringen als Oberlehnsherrn)
  • 15. Jahrhundert: Die Erfurter Verwaltung gliedert sich in 7 Vogteien. Linderbach gehört zur Vogtei Kerspleben.
  • 1618-1648 Der Dreißigjährige Krieg hat für Linderbach schlimme Folgen. Mehrfach ziehen Heere unterschiedlicher Kriegsherren durch.
  • 1664 Erfurt, einschließlich seiner Besitzungen, verliert seine relative Selbstständigkeit und wird nun völlig von Mainz regiert.
  • 1706 Landgemeindereform - die Vogteien werden aufgelöst. Linderbach gehört nun zum Amt Azmannsdorf.
  • 29. März 1782: Goethe schreibt in einem Brief an Charlotte von Stein: »Dieses zum Zeichen, daß die Fluthen bey Linderbach mich nicht verschlungen haben«
  • 1802 Linderbach kommt, wie das gesamte Erfurter Gebiet, zu Preußen
  • 1806 Nach der Schlacht von Jena/Auerstedt wird Linderbach Bestandteil des dem französischen Kaiser direkt unterstehenden Fürstentums Erfurt. Der Schaden der Plünderungen wird mit über 11.709 Taler für Linderbach angegeben (im gesamten ehemaligen Amtsbezirk Vieselbach wird der Gesamtschaden mit 16.538 Taler beschrieben).
  • 27. September 1808 Napoleon I. empfängt Alexander I. von Russland in Linderbach, um danach gemeinsam Einzug in die Stadt Erfurt zu halten.
  • 1814 Das Amt Azmannsdorf, zu dem Linderbach noch immer gehört, kommt wieder zu Preußen.
  • 22. September 1815 per Vertrag wird das Amt Azmannsdorf von Preußen an Sachsen-Weimar übergeben.
  • 1816 Linderbach wird der neugegründeten Verwaltungsstruktur Landkreis Erfurt zugeordnet bis zu seiner Auflösung 1994
  • 1819 Das Amtsgericht wird nach Vieselbach verlegt. Linderbach gehört nun zum Amtsgerichtsbezirk Vieselbach.
  • 1910 Stroh- und Notjahr
  • 1929 Genehmigungsantrag für Bau einer Staumauer (40 cm), zusätzlich zur Schleuse, um Wasserversorgung bei Feuer zu gewährleisten (da bei trockenem Sommer der Bach unterhalb trocken lag)
  • 14. März 1974 Zusammenschluss der Gemeinden Linderbach und Azmannsdorf zur Gemeinde Linderbach-Azmannsdorf mit gemeinsamen Gemeinderat und Bürgermeister
  • 1. Juli 1994 Linderbach wird eingemeindet und gehört nun zur Stadt Erfurt.