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Niedernissa
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Niedernissa



Allgemeine Angaben

Evangelisches Filialkirchdorf, 6 km ostsüdöstlich vom Erfurter Stadtzentrum, am Nordabhang des Haarberges, einer die Flußgebiete der Gera und Ilm schneidenden Anhöhe mit 402 m, gelegen.

Orte im Umkreis von 10 km

Im Norden:
Im Osten:
Im Süden:
Im Westen:

Internet

Homepage Windischholzhausenext. link


Beschreibung

Niedernissa ist im Gegensatz zu seinem Nachbardörfern Windischholzhausen, Urbich, Büßleben und Obernissa ein reines Straßendorf. Es besteht fast nur aus einer Durchgangsstraße, die vom so genannten Pfingstbach (Urbach, Linderbach) begleitet wird.

Über die Entstehung des Ortsnamens gibt es zwei Theorien: einmal zu niu sulza = Neusalza (1303 Nuselzen) oder zu niu sessa = neuer Wohnsitz (1343 Nider Nusesse). Die Vorsilbe Nieder- dient zur Unterscheidung des 3 km östlich gelegenen Dorfes Obernissa.

Das Dorf besaß 1938 noch fünf Erbhöfe, die sich auf bis zum Ende des 30-jährigen Krieges zurückreichenden Familienbesitz begründen (Familien Baumgarten, Gebser, Gerstenhauer, Schaubs und Urbich).

In Niedernissa künden noch heute mit alten Sitzsteinen gezierte Hoftore, das Erfurter Rad und Inschriften aus dem 16. Jahrhundert von der jahrhundertelangen Zugehörigkeit zur Stadt Erfurt.

Die Kirche zur Himmelspforte, deren Patronat ursprünglich dem Nonnenkloster zu Berka an der Ilm zustand, ist seit 1559 eine Tochterkirche von Windischholzhausen. Sie stammt aus frühromanischer Zeit, wie der Turm und die abgebrochene Apsis, deren Bogen jetzt zugemauert ist, bezeugen. Zwei der drei Glocken wurden 1633 von Hieronymus und Melchior Möhring in Erfurt gegossen, das Kirchenschiff wurde 1729 erneuert. Im Jahre 1731 wurde von Johann Georg Schröter (1683-1748) die Orgel erbaut. Kirchenpatron war 1524 Fritze (Friedrich) (v.) Franckenhausen, 1615 seine Erben.

Aus der Geschichte

Das Dorf Niedernissa wird zuerst im Jahre 1268 als "Nuyse(l)ze" urkundlich erwähnt und gehörte
zur 18 Ortschaften zählenden Grafschaft Vieselbach, welche die Grafen von Gleichen (Vögte der Stadt Erfurt) als Reichslehen innehatten. Im Jahre 1286 wird die Grafschaft an die Stadt Erfurt verkauft, doch bereits 1296 findet der Rückkauf statt.

1303 wurde Niedernissa zusammen mit Urbich vom Grafen Heinrich von Gleichen (genannt der Jüngere) an den Erfurter Patrizier Dietrich von der Sachsen und dessen Schwesterkinder Dietrich und Albert, die sich nach dem Ort nannten, wiederkäuflich verschrieben.

Im Jahre 1316 verpfändet Hermann Graf von Gleichen die Grafschaft Vieselbach für 300 Mark Silber an die Stadt Erfurt. 1339 erkauft der Rat zu Erfurt die Hälfte der Gerichte der Dörfer Niedernissa und Urbich von "den Junkern welchen sie zustanden" und die andere Hälfte im Jahre 1343.

Im Jahre 1627 wurde der Ort durch kaiserliche Truppen unter dem Kommando des Johann von Merode fast vollständig zerstört. Noch 1793 gab es 16 öde Hofstätten und drei unbewohnte Häuser.

Seit 1816 gehörte Niedernissa zum Amtsbezirk Büßleben und wurde 1994 in die Stadt Erfurt eingemeindet.

Einwohnerverzeichnis aus der Erfurter Landeshuldigung vom 3. Juni 1667:
Hanns Schawes (Schaubs), Heimburg:. Toffel Gebser. Zacharias Urbich. Friederich Thalheimb. Blesing Kauffman. Toffel Breßler. Joel Gerstenhauber (Gerstenhauer). Toffel Baumbgarten. Heine Öhler. Zacharias Wieser (Wisser). Ritze Heineman. Toffel Urbich. Andreas Kauffman. Adolarius Urbich. Johannes Eberlein. Erhardt Kögel. Hans Bartholomeus. Georg Saltz.

Quellen:
"Erfurt und das Erfurtische Gebiet" Prof. Jakob Dominikus, 1793
"Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Erfurt
und des Landkreises" Dr. Wilhelm Freiherr von Tettau, 1890
"Die Erfurter Landeshuldigung von 1667, Dr. Frank Reinhold