Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2008
Prof. Dr. Wolfgang Lück
Algebraische Topologie, Mathematisches Institut der Universität Münster (2,5 Mio. Euro)
Wolfgang Lück gilt als einer der weltweit anerkanntesten Vertreter der algebraischen Topologie, der ein äußerst breites Themenspektrum bearbeitet. Lück schrieb zum einen wegweisende programmatische Arbeiten, die dazu beitrugen, eine Hierarchie zwischen verschiedenen offenen Vermutungen herzustellen. Zugleich zeigt sich die besondere Stärke seines methodischen Vorgehens in der Lösung vieler ungeklärter Fragen. So erweiterte Lück die klassische L2-Theorie, die dank seiner Arbeiten nun viel breiter genutzt werden kann. Einer der Höhepunkte von Lücks Arbeit ist die Lösung einer Vermutung innerhalb des Thurston-Programms über die L2-Betti-Zahlen. Von höchstem Niveau ist auch sein Beweis für eine der zentralen Isomorphie-Vermutungen für hyperbolische Gruppen, durch den nun zentrale Fragen in der Topologie der Mannigfaltigkeiten und in der Theorie der Operatorenalgebren bearbeitet werden können. Über seine fachwissenschaftlichen Verdienste hinaus hat Lück auch als akademischer Lehrer und als Organisator der Wissenschaft hohes Ansehen erlangt. Als Schüler von Tammo tom Dieck, einem der herausragendsten Vertreter der klassischen Topologie, studierte, promovierte und habilitierte sich Wolfgang Lück in Göttingen. Mit 33 Jahren wurde er Associate Professor mit nachfolgendem Tenure Track in Lexington, USA, kehrte anschließend als C3-Professor nach Mainz zurück, bevor er 1996 C4-Professor in Münster wurde. 2003 wurde Lück mit dem Max-Planck-Forschungspreis ausgezeichnet.
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