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Geschichte der zivilen Luftfahrt

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Erster deutscher Ziviljet Baade 152
 
Dresden, 4. Dezember 1958 - In die Sowjetunion verpflichtete deutsche Flugzeugingenieure hatten schon 1953 in Sawjelowo nördlich von Moskau unter der Bezeichnung Projekt 15.2 mit der Entwicklung eines Strahlverkehrsflugzeugs begonnen, das nach ihrer Rückkehr in die DDR fortgesetzt und nach neuen Erkenntnissen verbessert wurde. Als Chefkonstrukteur wurde Brunolf Baade eingesetzt, der zuvor eine Entwicklungsabteilung bei Junkers in Dessau geleitet hatte. Nach großen Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Materialien und durch Verzögerungen beim Bau der Strahltriebwerke Pirna 014 konnte das erste deutsche Düsenverkehrsflugzeugs am 30. April 1958 in Anwesenheit des DDR-Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht in Dresden-Klotzsche vorgestellt werden.

Der erste 35minütige Versuchsflug erfolgte am 4. Dezember 1958 mit der Besatzung Willi Lehmann, Kurt Bemme und Ingenieur Paul Heerling an Bord. Der zweite Testflug am 4. März 1959 endete 5,7 Kilometer vor der Landebahn bei Ottendorf-Okrilla mit dem Absturz der Baade 152, den die Besatzung nicht überlebte. Die von einer Untersuchungskommission ermittelte Absturzursache wurde nicht bekannt. Der Bericht gelangte in die Hände der Staatssicherheit, die ihn nicht veröffentlichte. Zunächst wurden die Arbeiten an der Fertigstellung des zweiten Versuchsträgers wieder aufgenommen. Er startete am 26. August und am 4. September 1960 mit den Pirna-Triebwerken. Als Ergebnis großer Mängel wurde die Weiterentwicklung der Baade 152 jedoch später eingestellt.

Literatur: Jürgen Michels/Jochen Werner: Luftfahrt Ost 1945-1990, Bernhard & Graefe Verlag Bonn

 
Bildhinweis: Das Flugzeug Baade 152
 
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