Paulskirche
gehört zur Predigerkirche
Von der Paulskirche kündet heute nur noch der Turm gegenüber der Predigerkirche. Er ist einer von zahlreichen Kirchtürmen im Stadtbild von Erfurt, denen die Kirche "abhanden" gekommen ist. Dieses Schicksal teilt er mit weiteren Türmen von ehemaligen Kirchen, denn auch von der Bartholomäuskirche, der Johanneskirche, Nikolai- und Georgskirche künden nur noch ihre Türme.
Der Paulsturm gehört zu der einstigen, 1216 erstmals schriftlich erwähnten Paulskirche. Diese wurde 1736 bei einem Brand fast vollständig zerstört, ebenso wie der im Jahr 1465 erbaute spätgotische Turm. Die Reste des Kirchenschiffes wurde 1759 abgetragen.
1736 stellte man den Turm wieder her und erhöhte ihn bei dieser Gelegenheit um ein Stockwerk. Die unteren Stockwerke zeigen einen quadratischen Grundriß, die beiden oberen sind achteckig.
Die ebenerdige Kapelle im Paulsturm - dem einzig erhaltenen Bauteil der gleichnamigen mittelalterlichen Kirche - wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts vollständig ausgemalt. Von diesen religiös inspirierten Malereien haben sich nur die in den Gewölben mit dem Sujet: "Musizierende Engel und rankende Ornamente" erhalten.
Heute, nach denkmalgeschützter Wiederherstellung dient der Paulsturm der Predigerkirche als Glockenturm. Er besitzt eine im Jahr 1737 gegossenen Bronzeglocke, welche 1938 dort eingebaut wurde (136 cm Durchmesser, 110 cm Höhe, 1.387 kg Gewicht).
Siehe auch: Überblick Verschwundene Kirchen und Klöster