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Eduart Arnhold

 (* 10. Juni 1849 in Dessau; † 10. August 1925 in Neuhaus am Schliersee)


Er verließ mit 14 Jahren die “Herzogliche Franzschule” mit dem Zeugnis der Reife und begann als Kind in der Kohlenfirma Caessar Wollheim in Berlin zu arbeiten.  1871 wurde er dort mit 22 Jahren Prokurist der Firma und 3 Jahre später sogar ihr Teilhaber. Mit 32 Jahren heiratete er die aus Hamburg stammende Johanna Arnthal. Die Familie wohnte dann in der Berliner Regentenstrasse. Durch seine guten Kenntnisse und Erfahrungen aus der Kohlenhandlung, ergriff er bald unternehmerische Aktivitäten. Er förderte den Kohleabbau in Oberschlesien und übernahm mit seinem Unternehmen den Transport nach Berlin und beherrschte innerhalb kurzer Zeit fast den gesamten regionalen Handel mit schlesischer Steinkohle auf dem Markt. Durch seine Persönlichkeit wurden ihm mehrere Ehrenämter verliehen und unternehmerisch stieg er bis zum Mitglied des Aufsichtsrates der Dresdner Bank auf.


1880 wurde Eduard Arnhold Mitglied der Gesellschaft der Freunde. 1889 wurde er in den Aufsichtsrat der Dresdener Bank und 1889 in den Aufsichtsrat der Berliner Straßenbahn berufen. 1889 trat er dem Vorstand der Kooperation der Berliner Kaufmannschaft bei. Mit ihm wurde 1892 die Handelskammer gegründet. 1892 wurde er Landeseisenbahnrat und 1895 im Ausschuss der Aktionäre und 1895 Mitglied im Berliner Börsenausschuss. 1901 ernannte ihn die preußischen Regierung zum Geheimen Kommerzienrat.

Arnhold stiftet anlässlich seiner Silberhochzeit das “ Johannaheim “ für Waisenmädchen in Werftpfuhl. Bauträger war hier die Firma Karl Tiebel aus Werneuchen. Die Eröffnung fand am 1.Juni 1907 statt. Die bekannteste Schülerin der Waisenschule wurde die Schauspielerin Brigitte Helm. Heute ist im Johannaheim die Jugendbildungsstätte  Kurt Löwenstein untergebracht.   


Im Jahr 1913 wurde E. Arnhold, obwohl er "Jude" war, vom Kaiser Wilhelm II. als erster und einziger Juden in das Preußische Herrenhaus berufen. Einen ihm angebotenen Adelstitel soll Arnold hingegen abgelehnt haben. Seinen Reichtum investierte E. Arnhold größtenteils in Kunst und Künstler. Zu seinen Freunden gehörten u. a. Max Liebermann, Arnold Böcklin, Adolph Menzel und der Bildhauer Louis Tuaillon. 1913 stiftete er dem preußischen Staat die Villa Massimo in Rom als deutsches Kulturinstitut. Er wurde so bis in die 30-ziger Jahre der größte bürgerliche Kunstmäze in Berlin. Sein Grab liegt heute auf dem Friedhof Wannsee (Lindenstraße).