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The Thermals

The Thermals

 

10.08.04 - Knaack / Berlin

Interview:  Mathias

Foto: Pressefoto

 

 

 

Mit dem zweiten Album "Fuckin A" touren The Thermals, zur Freude vieler Menschen, durch die Länder, um Bühnen voll zuschwitzen. Nachdem die Knaackbühne nass genug war, traf ich mich mit der Band vor dem Club um ein paar Fragen zu stellen. Überaus freundlich wurden die Fragen, trotz Übermüdung, beantwortet.

Soundmag: Wenn man etwas über euch liest, wird immer wieder betont, wie leicht es euch fällt das zu sein, was ihr seid. Ist es wirklich so leicht ?

Hutch: Wir sind schließlich schon seit 10 Jahren mit anderen Bands unterwegs. Für diese Bands hat sich aber nie jemand interessiert. Es war also anfangs wirklich harte Arbeit, bis es dann leicht wurde. Wir trafen auf ein gutes Label, das uns sehr unterstützte.

Soundmag: Ja. Ihr habt einfach ein Demo hingeschickt und daraus wurde dann gleich ein Debut-Album.

Hutch: Wir haben es nicht verschickt. Ben Gibbard von Death Cab for Cutie gab es weiter. Dieses Demo war auch gar nicht dafür gedacht, einen Plattenvertrag zu bekommen. Wir haben es eher für unsere Freunde gemacht. Es kam irgendwann in die richtigen Hände. Man rief uns an, man schickte uns Mails, und dich dachte, jemand macht sich über uns lustig, aber sie wollten wirklich einen Vertrag mit uns abschließen.

Soundmag: Der Sound dieser Platte ist ja gerade sehr angesagt, viele Band zahlen hohe Summen um diesen Sound zu haben.

Hutch: Wir konnten eben nur das nehmen, was ich in meinen Keller stehen hatte. Es war keine Platte oder ein Demo, dass wir da mit den 4-Spurrecorder aufnahmen, es war lediglich eine Aufnahme, die Jemand machte. Ich entschloss mich irgendwann, diesen 4-Spurrecorder zu kaufen, das war alles was ich brauchte, ich benutze auch dasselbe Mikrofon für alle Instrumente.

Soundmag: Ist das der übliche Weg einer Band aus Portland ?

Kathy: Viele Menschen mögen diese Art der Musik. Es kommen sehr viele Musiker nach Portland, weil es sehr billig ist dort zu wohnen. Viel Bands nehmen in ihren Häusern Songs auf. Mit den Hilfsmitteln die eben zur Verfügung stehen.

Soundmag: Ihr seid also alle nach Portland gezogen ?

Kathy: Ja.

Soundmag: Und da trifft man so leicht auf Ben Gibbard ?

Hutch: Ja, er ist ein Freund eines Freundes, eines Freundes.

Soundmag: Das klingt wieder mal so, als wäre alles ganz einfach.

Hutch: Ja. Was wirklich hart ist, ist das Touren und das Planen von Touren und anderen Dingen. Das ist der langweilige Teil, das ist das wo man seine Zeit verschwendet.

Soundmag: Hattet ihr Bedenken oder Ängste als ihr mit dem zweiten Album begonnen habt ?

Hutch: Wir haben mit dem leichtesten Arbeiten begonnen und haben uns auch weiterhin auf Wesentliche konzentriert. Ansonsten wird man verrückt. Wir haben alles sehr schnell gemacht, ohne zu denken, oh, haben wir das beim ersten Album nicht besser gemacht. Wir haben es genau wie beim ersten Album gemacht. Wir haben es einfach aufgenommen ohne viel nachzudenken.

Soundmag: Was würdet ihr beim dritten Album anders machen ?

Kathy: Wir werden mehr an der Dynamik arbeiten, wir machen den Sound anders, damit es nicht zu sehr nach dem Vorgänger klingt. Es wird einen Unterschied geben, aber es wird immer noch nach uns klingen.

Hutch: Es wird definitiv ein Nachfolgealbum, wir werden und nicht neu erfinden.

Soundmag: Ihr benutzt dieselben Akkorde wie andere Bands, spielt Bass und Schlagzeug wie viele Andere. Was macht euren Sound zu den Sound der Thermals, gibt es da ein Geheimnis ?

Hutch: Ja, es ist ein Geheimnis (lacht). Es ist die Kombination aus uns, wir sind wirklich gute Freunde, seit langer Zeit. Wir waren Freude, noch bevor es diese Band gab. Wir wohnten jahrelang im selben Haus.

Kathy: Und außerdem sind wir doch eine gute Band, wir mögen unterschiedlichste Arten von Musik. Wir machen es uns auch nicht zu leicht. Wir sind gute Musiker und wissen wie wir unsere Ideen richtig umsetzen.

Jordan: Wir proben viermal die Woche und noch öfter, wenn wir vor einer Tour stehen. Wir proben, auch wenn wir denken, nicht wirklich was zu tun zu haben.

Soundmag: Habt ihr eine Setlist auf der Bühne ?

Hutch: Ja:

Soundmag: Aber ihr probt keine komplette Show ?

Kathy: Nein.

Hutch: Einmal haben wir das schon gemacht. Es macht Sinn wenn man vor
einer großen Show steht und man die Zeit hat.

Soundmag: Ich frage, weil ihr wirklich fast ohne Pause spielt.

Hutch: Heute Abend hat sich meine Gitarre ständig verstimmt, aber normaler Weise geht's ohne Pause. Wir haben auch dafür lange gearbeitet. Es ist ein gutes Gefühl so was zu können und ich liebe es wenn andere Bands so spielen. Du musst die Leute ständig unter Strom halten, also kann man sich keine langen Pausen erlauben. Deutschland ist wirklich klasse. In Köln sind die Leute wirklich total ausgeflippt. Das war nicht immer so. Vor der Hollandtour gab es wirklich Konzerte, in denen wir vor wenigen, gelangweilten Menschen spielten.

Soundmag: Kommt es manchmal vor, dass ihr beim Songschreiben, den Sound vor dem Song im Kopf habt.

Hutch: Ja. Ich versuche es, aber nicht so zu schreiben. Mein Gitarrenlehrer sagte mir, es wäre nicht gut, weil man den Sound, den man gerade im Kopf hat, der Sound eines bereits geschriebenen Songs ist. Wir versuchen mit einen Riff anzufangen.

Soundmag: Wenn Steve Albini kommen würde um euer neues Album zu produzieren...

Hutch:....lustig, dass du davon redest. Genau das wollen wir. Er kann es tun, er hat auch viele kleinere Bands produziert. Warum nicht.

Soundmag: Ihr seit also nicht dogmatisch in Sachen Aufnahmetechnik ?

Hutch: Nein, wir haben ja schon beim zweiten Album Vieles anders gemacht. Das zweite wurde ja schon im Studio aufgenommen. Das erste Album wurde ganz einfach aufgenommen, bei “Fuckin A“ war es schon ganz anders.

Soundmag: Ok. Ich lass euch jetzt mal in Ruhe. Danke für das Interview.

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www.thethermals.com

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