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The Organ

The Organ

 

30.04.06 - Knaack / Berlin

Interview:  Jan & Lea

Foto: Pressefoto

 

 

 

The Organ aus Kanada sind eine reine Mädchenband, die in der Lesbenserie „The L-Word“ mitgespielt haben und verdammt nach The Smiths klingen. So weit so gut. Ob noch mehr dahinter steckt, sollten uns Sängerin Katie Sketch und Organistin Jenny Smith erzählen. In der Backstagekammer des Knaacks trafen wir auf zwei lümmelnde Mädchen, die kichernd eher miteinander redeten, als mit uns. Mehrfach ertappten wir uns dabei, wie wir beim Interview mal kurz einschliefen. Hätten wir mit ihnen einfach nur gelästert und getratscht, wäre es ein spannendes Gespräch geworden. So allerdings ist es ein weiteres Frage-Antwort-Spiel, welches nicht wirklich viel über die Künstlerinnen, die mit „Grab That Gun“ ein wirklich großartiges Album gemacht haben, erzählt. Während Katie aalglatt allen Fragen auswich, war Jenny noch die sympathischste der beiden Damen.

Soundmag: Wie kam es zur Gründung von The Organ?

Katie: Wir beide waren vorher schon gemeinsam in einer Band und wollten eine neue gründen. Die anderen haben wir dann durch Mundpropaganda, Freunde usw. gefunden.

Soundmag: Stimmt es, dass ihr auch ein Vorsprechen gemacht habt, um die Bandmitglieder zu rekrutieren?

Jenny: Ja, so was in der Art haben wir gemacht. Größtenteils allerdings haben wir Freunde gefragt: „Kennst du jemanden, der Gitarre spielt?“ – „Nein, ach warte. Hier habe ich eine Nummer von einer Freundin“. Wir haben dann angerufen und gefragt, ob sie mal mit uns spielen möchte. Und das war dann Deborah.

Katie: Wisst ihr, wir hatten einfach nicht die Glaubwürdigkeit und das Selbstbewusstsein, um uns hinzusetzen und ein Casting zu machen. Als ich 18 war, habe ich selbst mal bei einer Band vorgesungen, die eine Sängerin suchten. Und da saßen diese vier Typen und ich dachte: Wer sind die überhaupt? Die hatten noch nicht mal einen Gig gespielt und konnten halbwegs mit ihren Instrumenten umgehen. Also haben wir uns gesagt, wir wollen einfach mit Leuten zusammen spielen und reden, um die Richtigen zu finden. Das war ein ziemlich langwieriger Prozess.

Soundmag: Also doch keine Riesen-Casting-Show...

Jenny und Katie im Chor: Nein!!!

Katie: Das war damals anders als heute. Heute haben wir eine CD und wissen, wen oder was wir suchen. Zu dem Zeitpunkt wussten wir das noch nicht. Also haben wir uns auf unser Gefühl verlassen und nach Leuten gesucht, die von der Wellenlänge her zu uns passen.

Soundmag: Und war es wirklich ein Zufall, dass am Ende fünf Mädchen in der Band waren?

Katie: Ja, wir haben auch mit Jungs gespielt. Aber am Ende sind eben die fünf Mädchen herausgekommen.

Soundmag: Trotzdem müssen wir, wie wahrscheinlich die Presse generell, auf dieser Frage rumhacken...

Katie: Es gibt uns etwas, worüber wir reden können. Aber es ist wirklich ein ziemlich langweiliges Thema. (Lachen) Es ist für ca. eine Sekunde interessant, aber dann sollte es um interessantere Sachen gehen. Ob die Musik gut ist usw.

Soundmag: Naja, aber ihr habt ja auch in dieser TV-Serie „The L-Word“ mitgespielt und damit dem Thema noch mehr Futter gegeben...

Katie: Ja, das stimmt. Wir werden von der Presse gern auf die drei Dinge reduziert: wir sind eine Mädchen-Band, wir haben in „The L-Word“ mitgespielt und wir klingen wie The Smiths. Aber wir sind nun mal Mädchen und der ganze „The L-Word“-Dreh hat zwei Stunden gedauert. Wir haben es einfach gemacht...

Soundmag: Warum habt ihr’s gemacht?

Katie: Es wurde ganz in unserer Nähe, wo wir alle wohnen, gedreht.

Jenny: Wir wollten mal sehen, wie eine Fernsehserie funktioniert.

Katie: Es wurde gut bezahlt und wir waren pleite. (Lachen) Es war, ehrlich gesagt, keine schwere Entscheidung, das zu machen.

Soundmag: Was genau habt ihr in der Serie gemacht?

Jenny: Es war nur ein Fünf-Sekunden-Auftritt...

Katie: Ja, ganz kurz. Einer der Charaktere sollte ein Musikvideo machen und wir waren eben die Band. Aber eher im Hintergrund, kein großes Ding.

Jenny: Ich glaube, sie haben bei unserer Plattenfirma angefragt... Unsere Plattenfirma ist ganz klein, ungefähr so winzig. (zeigt die Winzigkeit mit Daumen und Zeigefinger) Sie wollten eine der größeren Bands haben, aber die wollten nicht oder konnten nicht. Dann fragten sie, ob The Organ das machen wollten. Und wir sagten (mit schüchterner Stimme) „Ja, okay, na klar“.

Soundmag: Und jetzt habt ihr deswegen die Presse mit langweiligen Fragen am Hals. Eigenartig, oder?

Katie: Mmh, es ist nicht eigenartig, macht eigentlich Sinn. Und es ist bei allen Bands das Gleiche. Die Presse schreibt eh meistens über Dinge, die den Bandmitgliedern wahrscheinlich nicht so wichtig sind.

Jenny: Und am Ende sind es doch mehr Leute, die die Serie „The L-Word“ mögen als die, die wissen, wer The Organ ist.

Katie: Wir haben also nicht der Serie geholfen, sondern die Serie uns. (Lachen)

Soundmag: In Deutschland seid ihr bekannter als die Serie...

Katie: Wirklich? Toll! Die Serie ist in Amerika richtig bekannt. Uns haben viele Leute darauf angesprochen, dass sie uns dort zum ersten Mal gesehen und gehört hätten. Sie spielten wirklich einen unserer Songs beim Videodreh. Und es kommen viele, die fragen, wo sie das Video aus der Serie sehen können... Hey, es ist eine TV-Serie, nicht die Realität. Das waren keine echten Kameras! Da spielen Leute eine Rolle! (Lachen)

Soundmag: Fühlt ihr euch oft mit dem Etikett versehen: nur Mädchen, die in einer Lesben-Serie mitgespielt haben?

Katie: Ja, ich glaube, viele denken, wir sind alle lesbisch.

Soundmag: Ein Freund von mir empfahl mir euer Album mit den Worten: „Eine neue lesbische Band...“

Katie: Ja, Vice Magazine schrieb: „Ein paar Lesben aus Vancouver...“ (Lachen) Es ist ein wenig absurd. Die Leute, die die Charaktere in „The L-Word“ spielen, sind nicht zwingend lesbisch. Es scheint manchmal schwer zu sein, Rollen und Schauspieler zu unterscheiden. (Lachen)

Soundmag: Ihr habt vorher schon Einflüsse wie The Smiths erwähnt. Die Namen The Cure, Siouxie And The Banshees etc. fallen immer wieder. Was sind denn wirklich eure Einflüsse?

Katie: Ja, ich glaube, die genannten haben uns beeinflusst. Aber wir haben noch so viele andere Einflüsse. Und wir sind keine Clique, die sich seit der Grundschule kennt und mit der gleichen Musik aufgewachsen ist. Wir kommen aus allen möglichen Richtungen. Und was Musikgeschmack betrifft, sind wir meistens unterschiedlicher Meinung. Ich würde sagen, wir mögen alle The Smiths, wir mögen alle The Cure und wir mögen alle...

Jenny: ... Joy Division...

Katie: Darauf können wir uns einigen, als Basis.

Jenny: Und nicht alles, was wir gerne hören, würden wir auch spielen. Ich höre gern Guns’N’Roses, würde aber nie solche Musik machen wollen.

Soundmag: Das zu erzählen ist sehr mutig! (Gelächter)

Katie: Ganz ehrlich, wir hören Use Your Illusion Part 1+2 regelmäßig im Auto. Es gibt noch ein paar andere Bands, auf die wir uns alle einigen können. Aber es sind sehr wenige.

Soundmag: Wie funktioniert das dann mit Einflüssen und Songwriting? Fängt einer an und die anderen geben ihren Teil dazu?

Katie: Deborah und ich fangen meistens an und schreiben was zusammen. Die anderen kommen dann dazu und tragen ihren Teil bei. Aber wir reden nicht viel über den Sound und die Einflüsse, wir spielen einfach. Es kann passieren, dass es dann wie etwas klingt und man Einflüsse hört.

Soundmag: Es kommt also natürlich...

Katie: Ja... Als ich mit der Band angefangen habe, wollte ich unbedingt viel Hall haben. Und ich wollte wenig Akkorde haben, weil ich etwas singen wollte, das wirklich Inhalt und Bedeutung hat. Ich dachte mir, dass fröhliche Musik gut sein kann, aber nicht unbedingt viel Bedeutung haben muss. Da waren also die zwei Faktoren Hall und spärliche Akkorde, wodurch ich wusste: wir klingen wie The Smiths, wir klingen wie The Cure, wir klingen wie Joy Division, wir klingen wie Siouxie And The Banshees.

Soundmag: Würdet ihr sagen, dass euer Sound generell sehr 80er-beeinflusst ist?

Katie: Ich glaube ja, aber da sind wir wieder beim Hall und den Akkorden.

Soundmag: Habt ihr Abstand zu eurer Musik, also könnt ihr sie von außen betrachten?

Katie: Ja, das ist etwas, was ich, was wir immer tun, wenn wir Songs schreiben. Ich höre mir die Demos an, wenn ich in meinem Wohnzimmer, mmh... meinem Zimmer sitze. (lacht) In meinem riesigen Anwesen... Nein, in meinem kleinen Apartment. Ich höre mir die Sachen an und stelle mir die Frage „Gefällt mir das?“ und nicht „Woran erinnert mich das?“.

Soundmag: Aber hast du dann manchmal doch das Gefühl, dass es dich an etwas erinnert?

Katie: (überlegt) Nein. Nicht mehr. Am Anfang war das so, wenn du deine ersten Songs machst und Angst hast, es jemandem vorzuspielen. Du sorgst dafür, dass es wie etwas klingt, das du magst. Denn dann weißt du, dass es gut ist. Im ersten Bandjahr, also 2001, habe ich das oft gemacht. Das tue ich jetzt jedoch nicht mehr. Es hat viel mit Selbstbewusstsein zu tun.

Soundmag: Du sagst, du willst Musik machen, die etwas bedeutet. Und du machst traurige Musik. Musst du traurig sein, um solche Musik zu schreiben?

Katie: (überlegt lange) Nein... Ich habe Songs geschrieben, als ich traurig war. Dabei kam ganz schreckliche Sachen heraus, richtig schlecht. Ich lasse mich eher von der Musik rundum treiben. Wenn die Akkorde gespielt werden, versetzt mich die Musik in eine bestimmte Art, zu fühlen. Dann, wenn ich dieses ganz bestimmte Gefühl habe, fühlen sich die Songs im ganzen auch gut an. Es ist dann leicht für mich, die Texte und die Melodie drüber zu schreiben. Das mache ich immer am Ende.

(Katie erzählt, dass sie allergisch auf den Rotwein reagiert, den sie aus einem Kaffeebecher trinkt und den wir für den passenden Inhalt selbigen Gefäßes hielten.)

Soundmag: In vielem, was man über euch liest, sind massig UK-Referenzen drin. Das war komisch, da ihr doch aus Kanada kommt...

Jenny: Für mich ist UK gleich Oasis und Blur. (Oh- und Ah-Rufe)

Katie: Ich wusste ehrlich gesagt nicht, dass Siouxie And The Banshees und The Cure aus England kommen. Ich habe da nie drüber nachgedacht. Mich interessiert nicht, woher Musik kommt und wer sie produziert hat. Ich höre einen Song und finde ihn gut oder habe ein bestimmtes Gefühl beim Hören. Ich mag zum Beispiel Antony & The Johnsons und habe nicht die geringste Ahnung, wo sie herkommen.

(Wir versuchen alle, diese Frage zu beantworten und einigen uns auf Amerika, geboren in Großbritannien.)

Jenny: Die UK-Sache ist irgendwie so ganz weit weg. So viele Bands kommen von dort und klingen alle unterschiedlich. Es gibt keinen UK-Sound, ich verstehe nicht, was der bedeuten soll.

Katie: Ich auch nicht. Wisst ihr, so viele Bands aus Kanada sind im Moment richtig erfolgreich und die klingen alle unterschiedlich. Wir werden oft nach Musik und der Szene in Kanada gefragt.

Soundmag: Diese Frage soll euch auch nicht erspart bleiben. (Lachen) Die müssen wir wohl auch fragen.

(Wir reden über Montreal und Stars)

Soundmag: Seid ihr stolz, ein Teil dieser Szene zu sein?

Katie: Wir denken nicht darüber nach. Kanada ist so groß und die Menschen sind alles andere als nationalistisch eingestellt.

Jenny: In Kanada wohnen weniger Leute als im Bundesstaat Kalifornien. Alle Bands aus Kanada könnten gut und gerne aus einem amerikanischen Bundesstaat kommen.

Katie: Wie gesagt, wir reden nicht darüber. Nur die Presse tut es.

Soundmag: Aber es fühlt sich an, als ob die kanadische Musikszene real ist und wirklich passiert. Nichts, was von der Presse oder von der Musikindustrie erfunden wurde...

Katie: Stimmt. Nicht wie die ganzen 80er-Jahre-Bands, die wirklich von der Presse erfunden wurden. Meiner Meinung nach sind heute kanadische Bands mit 80er-Einflüssen nichts anderes, als kanadische Bands mit Country-, Grunge- oder irgendwelchen Einflüssen. Ich bin mir sicher, es gibt heute viele gute kanadische Bands, die auch die Beachtung bekommen, die sie sich verdient haben.

Soundmag: Zum Beispiel?

(Katie und Jenny schauen sich an und lachen, beginnen dann mit einer akribischen Aufzählung)

Katie: Wolf Parade, The Hidden Cameras, Stars, Dears, Broken Social Scene, Feist, Hot Hot Heat, Metric, Black Mountain.

Jenny: Mist, wir vergessen bestimmt jemanden.

Katie: Es gibt so viele... Controller.Controller...

(beide überlegen und machen sich echte Sorgen, jemanden zu vergessen)

Katie: In einer Stunde fallen mir 35 auf einmal ein... Und es gibt auch viele, die gut sind und nicht die verdiente Beachtung bekommen...

(Wir versprechen, drei Punkte ins Interview zu tun: ...)

Soundmag: Letztes Jahr wart ihr mit den Kaiser Chiefs auf Tour und habt einige Festivals gespielt. Wie war das?

Katie: Wir haben zwei Konzerte mit ihnen gespielt, was wir nicht wirklich als Tour bezeichnen würden. Es wurde Tour genannt, damit es nach was Großem klingt. Es hat Spaß gemacht, sehr sogar. Das war in Seattle und Portland.

Soundmag: Jetzt haben wir euch wohl mit den ganzen üblichen Fragen gelangweilt: alles Mädchen, L-Word, die Einflüsse, Kaiser Chiefs... (Lachen)

Katie: Naja, so ist es doch. Leute brauchen eine Story und dazu gehören diese ganzen Sachen. In einem von 100 Interviews kommen die Fragen nicht. Manche sagen: wir müssen das fragen, weil mein Chef das so will.

Soundmag: Wir haben keinen Chef... (Lachen)

Katie: Wenn ich Interviews machen würde, käme ich mit den gleichen Fragen.

(Wir sinnieren noch ein bisschen über die Sinnhaftigkeit von Fragen und darüber, was man eigentlich lesen will, landen über den Rotwein bei der Orgel – The Organ, Jennys Orgel)

Jenny: Wenn wir in Amerika spielen, habe ich meine richtige Orgel dabei. Nach Europa konnte ich sie nicht mitnehmen, sie ist zu groß, um sie zum Flugzeug transportieren zu können. Wenn wir hier spielen, habe ich ein (angeekelte Stimme) Keyboard. Das ist blöd, ich mag das gar nicht.

Katie: Es klingt auch nicht gut.

Soundmag: Wieso leiht hier niemand eine Orgel für dich?

Jenny: Meine Orgel ist ein Fall für sich. Ich brauche den Tontechniker, der sie immer für mich stimmt.

Katie: So eine kriegst du einfach nicht zum Ausleihen.

Jenny: Sie ist aus den End-70ern und ziemlich mitgenommen. Ich würde sie gern herüberfliegen und mir etwas Ähnliches nochmal kaufen, für zu Hause.

Katie: Sie ist in zwei Hälften geteilt, das Mikofon ist irgendwo im Inneren montiert...

Soundmag: Das hört sich an, wie jahrelang ein Auto zu tunen... (Lachen)

Jenny: Nein, das ging. Aber sie ist so groß...

Katie: Wie ein riesiger Kühlschrank, den wir seit vier Jahren auf die Bühne schleppen.

Jenny: Zwei Leute müssen tragen helfen. Das Keyboard müssen auch zwei Leute tragen, da nimmt es sich nicht viel. Aber die Orgel klingt so viel besser.

Soundmag: Ist deine Orgel etwas, was dir so teuer ist, dass du es sonst nur zu Hause hast und hütest?

Jenny: Nein, sie steht im Proberaum und auf Tour nehme ich sie mit, in Amerika und Kanada. Sie ist mir sehr teuer, aber ich behandele sie schlecht.

Katie: Es wurden schon sehr viele Getränke draufgeschüttet.

Jenny: Wir haben sie schon öfters fallen lassen.

Katie: Eigentlich sollte man die Orgel überhaupt nicht bewegen. Es ist ein Instrument, das im Keller einer alten Frau stehen sollte und das niemand außer ihr spielen oder berühren dürfte.

Jenny: Oder sie sollte in einer Kirche stehen.

Soundmag: Arbeitet ihr an eurem neuen Album? „Grab That Gun“ ist immerhin schon zwei Jahre alt?!

Katie: 700 Jahre alt...

Soundmag: Ist es nicht komisch, mit einem Album auf Tour zu gehen, dass schon vor einer Weile herauskam?

Jenny: Ich denke, es ist komisch, aber es ist das erste Mal, dass ich mit einem Album auf Tour gehe... (lacht)

Katie: Ja, es ist komisch. Aber befreundete Bands sind ähnlich lange mit ihrem Album unterwegs, es scheint also normal zu sein und etwas, was man einfach tut. Wenn die Frage ist, ob wir unsere Songs nicht mehr hören können... (lacht) Die Antwort ist: einige davon. Mit dem nächsten wird das genauso sein.

Soundmag: Wann soll das neue Album erscheinen?

Katie: Wir dürfen es nicht vor 2007 veröffentlichen. Das aktuelle Album ist hier 2006 herausgekommen. Das nächste darf nicht gleich hinterher kommen. Das ist aber okay, wir waren so lange auf Tour. Ich brauche ehrlich gesagt eine Pause.

Jenny: Wir brauchen Zeit, um das Album fertig zu stellen. Neue Ideen, ein Album-Cover...

Soundmag: Sind die Songs alle fertig?

Katie: Nein, wir haben vier Songs. Das ist alles. Wir waren die ganze Zeit auf Tour und hatten keine Zeit, neue Songs zu schreiben.

Jenny: Es ist schwer, zu schreiben, wenn man auf Tour ist. Wir brauchen Raum für uns. Und jetzt haben wir ein kleines Auto. Wir brauchen unsere Instrumente um uns herum und Ruhe.

Katie: Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Band auf Tour schreiben kann, es sei denn, sie haben einen großen Tourbus. Und selbst dann... du musst irgendwie relaxed sein, um wirklich kreativ sein zu können.

Jenny: Und dann hast du einen Haufen Leute, die an die Tür klopfen... Soundcheck in fünf Minuten... Klopf, klopf... Interview... Klopf, klopf... Jemand vom Label ist da... Klopf, klopf... Ihr müsst jetzt ins Hotel.

Soundmag: Das hört sich an, als ob ihr euch wirklich sehr auf zu Hause freut...

Katie: Mmh, ich hätte nie gedacht, dass es so einen Spaß macht, auf Tour zu sein. Der eine Teil von mir genießt das. Der andere möchte dringend das Album fertig stellen. Und der Teil freut sich total auf zu Hause.

Soundmag: Und ist es nicht eigenartig, dass so viele Leute an eure Tür klopfen, wenn ihr doch eigentlich zu Hause sein und Spaß mit euren Freunden haben solltet? (Lachen) Ihr seid noch sehr jung?!

Katie: Ich bin 28!

Jenny: Ich bin 24.

Katie: Am Anfang hat noch niemand an unsere Tür geklopft und wir haben uns gefragt, warum nicht. Das war ein langsamer Prozess und als es dann endlich anfing, sagte ich mir: das ist toll und wir sollten uns nicht darüber aufregen. Versteht mich nicht falsch, wir regen uns trotzdem darüber auf. Aber wir verstehen, dass es das ist, warum wir hier sind und so hart arbeiten. Und wenn du dann nach Hause kommst und niemand mehr klopft und jeden Abend klatscht, kann das sehr verwirrend sein.

Jenny: Ich sitze dann da, ganz alleine und weiß nichts mit mir anzufangen. Dann rufe ich Katie an und sage: „water, swater“. (beide lachen, offensichtlich ein Insider)

(Passend zum Thema klopft es an der Tür, der Tourmanager kommt herein und sagt, dass gleich noch ein Interview ist.)

Soundmag: Das Klopfen geht also weiter...

Katie: Wenn es aufhören würde, wäre ich ernsthaft deprimiert...

Soundmag: Vielen Dank für das Interview.

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