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Rooney

Rooney

 

10.05.04 - Bastard / Berlin

Interview:  Mela

Foto: Pressefoto

 

 

 

Soundmag: Ihr wisst, dass ihr heute große Konkurrenz habt. Franz Ferdinand spielen in Berlin.

Ned: Ja, wir haben davon gehört. Das ist blöd, aber wir kennen von Denen eigentlich gar nichts.

Taylor: Ist uns egal, ob die spielen...

S: Erste Frage. Was bedeutet Rooney? Mein Wörterbuch gibt mir keine Auskunft.

Ned: Das geht uns auch so. Es bedeutet nicht wirklich etwas. Es ist nur ein Wort. Einen Namen zu finden ist das Schwierigste überhaupt, wenn du eine Band gründest. Wenn dein Name mit Bedeutungen aufgeladen ist, dann kann das etwas anmaßend sein und die Leute können dich falsch verstehen.

Taylor: Es gibt einen englischen Fußballspieler, der Rooney heißt. Sehr bekannt.

S: Man sollte nie einen Bandnahmen mit einem S vorne nehmen. Da steht man im Plattenladen in einem übervollen Fach...

Taylor: Ja richtig. Wir wollten zwischen den Ramones und den Rolling Stones einsortiert werden. Das ist cool.

S: Ich weiß nur, dass ihr aus LA seid und nicht viel mehr. Könnt ihr mir etwas über euch erzählen?

Ned: O.k. wir sind aus Los Angeles – Kalifornien, und wir haben vor ca. vier Jahren zusammengefunden. Einige von uns haben nah beieinander gewohnt und sind gemeinsam zu Shows gegangen. Wir haben angefangen viel live zu spielen in Los Angeles...

S: Seid ihr alle in LA aufgewachsen?

Ned: Ja. Also ich bin in Seattle aufgewachsen, aber habe schon lange in LA gewohnt. Wir haben uns halt einen Namen erarbeitet und als wir so weit waren ein paar eigene EP’s rausgebracht, eine Web Seite aufgebaut, und als wir bereit für einen Plattenvertrag waren, haben wir einen bekommen und sind die letzten Jahre getourt, mit den Strokes und Weezer. Das war alles mit diesem Album. In den Staaten ist es vor einem Jahr rausgekommen und wir haben es bestimmt ein Jahr davor schon gemacht. Wir haben schon viel neuen Kram geschrieben und im August machen wir die nächste Platte.

S: Und dann kommt ihr wieder nach Europa?

Ned: Ja, wir waren bisher hauptsächlich in England.

Taylor: In England waren wir schon drei Mal. Richtig in Europa sind wir jetzt zum ersten Mal und es ist cool hier zu sein.

S: Ich habe auf eurer Webseite gelesen, dass England nicht so berauschend war...

Ned: Das hat uns heute schon mal Jemand gefragt. Ich habe in Glasgow eine Faust ins Gesicht bekommen. In England zu touren ist hart.

Taylor: Das ist irgendwie ironisch. Wir haben eine Menge englischer Einflüsse, viele unserer Lieblingsbands kommen aus England. Unser Produzent ist britisch und einige unserer Manager sind britisch, aber es ist dort eine andere Welt. Wir haben in den Staaten lange Zeit hart getourt, um ein gewisses Level zu erreichen, und in England sind wir plötzlich wieder bei Level 1.

S: Und? Haben euch die Inselaffen gemocht?

Ned: Ja, wir waren gut besucht und hatten großartige Shows. Ich glaube die Hauptsache ist, dass man sich wohl fühlt. Wir waren in Japan und sind jetzt hier...es ist super in Deutschland zu sein. Wir sind erst seit zwei Tagen hier und haben schon so viele nette Leute getroffen, alles ist gut organisiert und da bekommt man Lust, auch den Rest von Europa zu besuchen. Wir hoffen das nächstes Jahr tun zu können.

S: Wie kam es zu den zwei Gigs in Japan?

Ned: Wir haben da auf großen Festivals gespielt und das war unglaublich. Es waren riesige, riesige Shows und die waren dort verrückt nach solcher Musik.

S: Ich kann verstehen, wenn ihr dieses „ihr klingt wie...Ding“ hasst. Aber ich finde, ihr hört euch wir die Thrills an. Das war mein erster Gedanke.

Ned: Echt? Das ist cool. Eine gute Band finde ich. Wir haben ein Video gemacht, von dem alles sagen, es sehe so aus, wie das von den Thrills...und das tut es auch.

Taylor: Ich glaube unsere neuen Sachen sind nicht mehr so...

Ned: Mal schauen, was die Thrills nach unserem nächsten Album machen. Vielleicht klingen die dann nach Sgt. Pepper...

S: Besteht ihr darauf, eine Rock Band zu sein?

Taylor: Ja, wir bestehen darauf eine Rock Band zu sein. Unsere Live Show ist mehr so und die erste Platte ist Rock...ich meine wir waren so jung...die Songs, die wir jetzt schreiben sind immer noch poppy aber ich glaube, wir sind jetzt in einer Sache, die mehr heavy ist.

Ned: Wir sind eine Pop Rock Band. Wir sind populär, wir wollen den Erfolg haben. Aber wenn man heute von Pop spricht, denkt man an die zahlreichen Boy Bands und so ein Zeug. Aber die älteren Bands, die wir lieben sind definitiv Pop.

Taylor: Ich favorisiere die alten Beatles Sachen, die etwas rockiger sind. Das sind unsere Vorbilder.

S: Seid ihr Retro?

Taylor: Ich glaub, wir mögen einige moderne Sachen. Aber die meiste Musik, auf die wir stehen, ist älter. Retro ist für uns...also ich kenne einige Leute, die für mich retro sind. Komische Typen in LA, mit ihren Kostümen. Gekleidet als ein spezieller Charakter, so extrem, als wäre man in einer Zeitmaschine. So sind wir nicht. Wir laufen nicht herum und wollen wie Typen aus den 60ern aussehen. Obwohl all meine Lieblingsmusik aus den 60ern kommt. Wir mögen aber auch Granddaddy, Blur, Nirvana, Pixies uns so weiter.

Ned: The Coral sind auch sehr Retro. Supergrass sind auch cool.

S: Euer Support heute steht ebenso auf Supergrass. Wer ist verantwortlich für das Songwriting?

Taylor: Robert, der Sänger.

S: Robert schreibt in seinem Profil, dass er sich als Entertainer versteht. Wie darf man sich Rooney auf der Bühne vorstellen?

Taylor: Sehr unterhaltsam. Es gibt viele Bands mit einem verrückten Lead-Sänger, wie Queen oder so. Aber bei uns ist jeder ein guter Musiker, jeder nimmt seinen Part sehr ernst. Jeder ist ein Entertainer.

S: Welches ist euer Lieblingsstück vom Album? Also ich mag „Sorry Sorry“ besonders gerne. In „Shooting Fish“ sagt Dylan zu Jez „are you sorry or are you sorry sorry“. Daran hat es mich erinnert…

Ned: Das klingt gut...aber ich kenne den Film nicht. Also ich weiß nicht. Ich bin immer noch stolz auf die Platte, obwohl wir sie vor langer Zeit gemacht haben. Ich mag „That girl has Love“, die Balladen…”Losing All Control” ist cool. Und natürlich “Blueside”, unseren ersten Song. Und ich mag den Text zu „Daisy Duke“.

S: Zu „Blueside“ gibt es einen Klingelton, richtig? Hat den einer von euch auf dem Handy?

Ned: Nein, ich habe keinen speziellen Klingelton. Hätte ich aber gerne. Wir haben das in Japan gehört. Da gibt es unglaublich detaillierte, orchestrale Töne...bekloppt.

S: Also habt ihr keine Probleme mit solchen Sachen?

Taylor: Wir würden jetzt nicht mithelfen, anderer Leute Produkte zu verkaufen. Wir würden nicht in einer Shampoo-Werbung dabei sein. Aber wir hatten Songs in Kinofilmen und das ist cool.

S: Wie bekannt seid ihr in den Staaten?

Ned: Sehr bekannt...es ist kaum möglich noch irgendwo hinzugehen...

S: Ihr hattet eine Menge Fernsehauftritte. Letterman Show etc.

Taylor: Unsere Harre haben die Gesichter komplett verdeckt. Keiner konnte uns erkennen...

Ned: Kommt darauf an, wo in den Staaten. Es sind meist größere Shows in größeren Städten. Unsere Fans sind in New York, Chicago...

S: Wo seht ihr euch in zwei Jahren?

Ned: In zwei Jahren haben wir hoffentlich unsere dritte Platte fertig. Eine Bibliothek von Material sozusagen.

S: Gibt es da eine Sache, die ihr unbedingt erreichen oder machen wollt?

Taylor: Wenn man seinen Lebensunterhalt mit der Musik verdienen kann und keinen anderen Job braucht, ist das großartig. Das Musikgeschäft ist momentan in den USA sehr hart. Bands werden jederzeit rausgeworfen von den Firmen, Auch Bands, die genauso viel Platten verkaufen wie wir. Wir hoffen also nur auf einen nächsten Deal, um ein neues Album rauszubringen, um das Ding am Laufen zu halten.

S: Vielleicht eine letzte Frage. Warum hat die Welt gerade auf Rooney gewartet?

Taylor: Schalt einfach mal MTV für ein Paar Sekunden ein.
Ned: Es gibt so viel Bullshit. Bist du heute Abend hier, um unsere Show zu sehen? Das ist gut.
Taylor: Also nachdem du die Show gesehen hast, wirst du in der Lage sein, diese Frage für uns zu beantworten.

S: Das werde ich tun. Vielen Dank erst mal.

Ned: Wir danken dir. Es war nett dich zu treffen.

(Ich bleibe also noch eine Antwort schuldig und gebe die Aufgabe wiederum weiter an den Leser. Schau dir Rooney an und du wirst sehen, worauf die Welt gewartet hat!)

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www.rooney-band.com

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