Interviews
Bellaunion ist ein besonderes Label. Mit besonders meine ich ein Label, bei dem man wirklich jede Platte kaufen kann, mit dem Wissen, dass man eine gute Platte kauft. Idealismus wird groß geschrieben und wer Mogwai mag wird Bellaunion-Bands mögen. Einen besonderen Abend gab es als Bellaunion Bikini Atoll und Explosions in the Sky nach Berlin holten. Bikini Atoll kommen aus London klingen dafür aber umso amerikanischer. Explosions in the Sky sind wiederum aus Texas, und machen wunderbare Instrumentalmusik. Beide Bands sind etwas ganz Besonderes, wenn man sie einmal Live gesehen hat, kann man dies ohne Bedenken zugeben. Zwischen Soundcheck und Show hatten sich beide Bands die Zeit genommen über ihre Musik zu reden.
Soundmag: Ihr kommt aus London und klingt sehr amerikanisch. Wie kam es zu dieser Entwicklung ?
Joe: Wir haben vor 4 oder 5 Jahren angefangen Musik zu machen. Ich hörte damals viel Sonic Youth und Tortoise, diese Bands haben mich bewegt diese Art von Musik zu machen. Wir fühlen uns musikalisch auch eher amerikanisch. Es gibt nicht viele britische Bands, die diese Art von Musik machen.
Soundmag: Wie habt ihr euch gefunden ?
Joe: Viva, die Keyboarderin ist meine Schwester. Che´ haben wir während der Proben kennen gelernt. Bastian ist Däne, den haben wir über Freunde kennen gelernt.
Soundmag: Wie kamt ihr zu Bellaunion. Habt ihr Demo-Tapes gemacht ?
Joe: Wir dachten, dass Demo-Tapes nichts bringen würden, also haben wir ein ganzes Album gemacht. Bellaunion gehörte zu den ersten Adressen die ein Album zugeschickt bekamen. Wir wollten sehr gern bei Bellaunion unter kommen. Innerhalb von 3 Wochen hat wir den Vertrag.
Soundmag: Du willst damit sagen, dass Modatoria das Album ist, mit dem ihr euch beworben habt ? Nicht schlecht für ein selbst produziertes Album ohne Unterstützung eines Labels.
Joe: Ein Freund hat uns geholfen, aber Modatoria haben wir praktisch allein gemacht. Ich finde das sehr gut. Ich denke jede Band sollte ihre Platten selber aufnehmen. Sie haben so viel mehr Freiheit zu tun was se wollen. Niemand kann ihnen Vorschriften machen. Es macht viel mehr Spaß.
Soundmag: Würdest du mir Recht geben, wenn ich sage, dass eure Musik eine Mixtur aus zwei Stilistiken ist ? Ihr habt sowohl sehr komplexe Sounds, welche aber gepaart mit sehr eingängigen Gesangsmelodien sind. Ist diese Mischung etwas, das ihr immer wolltet oder ist das rein zufällig geschehen ?
Joe: Man versucht natürlich erstmal eine Richtung zu finden, man hört aber so viel unterschiedliche Musik, dass dies recht schwierig ist. Ich wollte unbedingt singen. Ich mag es aber melodiös zu singen. Musikalisch, also bezogen auf die Instrumente wollen wir schon etwas wie z.B. Mogwai machen. Das wird der Grund sein warum es einen Mix gibt. Ich schreibe die Songs, also ich mache die Vorarbeit, ohne die Anderen würde es nicht gehen. Als ich Cinnemon geschrieben hatte, fanden weder ich noch die Anderen den Song gut, um nicht zu sagen schrecklich. Dann haben wir diesen Song immer wieder gespielt. So konnte Jeder seine Ideen einbringen und so wurde aus dem Song doch noch was. Es ist sehr wichtig, dass der Song von Allen gemocht wird, denn ich lege am Ende, wenn der Song fertig ist die Stimme drauf. Bevor der Song nicht von allen akzeptiert wurde, kann ich das nicht.
Soundmag: Deine Texte beschreiben immer Storys. Hast du das schon immer gemacht?
Joe: Ja. Ich liebe es Storys zu schreiben. Die Versuche ich dann auch in den Songtexten zu verarbeiten.
Soundmag: Macht ihr demnächst die erste Platte mit Hilfe von Bellaunion?
Joe: Wir haben für ende Juni geplant ein Album zu machen, ich hoffe das klappt alles. Das ganze soll dann von Steve Albini produziert werden.
Soundmag: Wirklich ? Das ist ja großartig.
Joe: Ich hoffe, alles klappt. Wir müssen nach Chicago ins Studio, da kann noch viel schief gehen. Steve würde alle Wünsche erfüllen, er erzeugt einen fantastischen Sound.
Soundmag: Wenn ich bei Bikini Atoll eingeladen wäre, um eure Lieblingsplatten vorgespielt zu bekommen, welche 5 Platten würde ich hören ?
Joe: Du würdest 5 großartige Platten hören. Zum ersten gäbe es "Spiderland" von Slint, eine fantastische Band aus Kentucky. Nick Cave "No more shall we part", ein Sonic Youth Album z.B. "A thousand leaves" das ist das erste Album, dass ich von Sonic Youth gehört habe. Rain on Lens" von Smog und als fünfte Platte Jon Spencer Blues Explosion "Orange“ ich liebe diese Platte
Soundmag: Danke für das Interview.
Review kommentieren
Offizielle Website
Alle Interviews
Neue Interviews
Neue Reviews
Suche in soundmag.de