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Phantom Planet

Phantom Planet

 

04.03.04 - Berlin / Berlin

Interview:  Mathias

Foto: Pressefoto

 

 

 

So. Phantom Planet versüßen uns mit neuer Platte das Leben. Die Neue heißt "Phantom Planet", es gibt ein fabelhaftes Video und, und, und. Wir sprachen mit Jacques im Jolly, bei Kaffee und Kuchen über diese Neuigkeiten.

Soundmag: Ich war positiv überrascht. Ihr habt Dave Friedman als Produzenten gewonnen, ihr habt ein aufwendiges Artwork und ein tolles Video. Wollt ihr es jetzt richtig wissen ?

Jacques: Darauf sind wir auch alle sehr stolz. Die Arbeit mit Dave war die Erfüllung eines Traumes, er hat bereits Mercury Rev und Flaming Lips produziert, er hat viele Bands gemacht, die wir sehr bewundern. Er hat das richtige Gespür zu erkennen was eine Band will. Er machte es möglich, dass wir so lebendig auf dem Album klingen.

Soundmag: Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit ?

Jacques: Es war eigentlich seine Idee. Er hat sich mit uns in Verbindung gesetzt, bevor wir daran gedacht haben ein neues Album zu machen. Wir haben die Aufnahmen ganz weit draußen gemacht. Das war wirklich toll. Wir waren mitten im Wald, nur Bäume und Schnee. Das war die beste Aufnahmesession die wir jemals hatten.

Soundmag: Dave ist eher dafür bekannt Bands zu produzieren, die einen verträumten Sound haben wie Mercury Rev oder gar Mogwai. Wart ihr immer sicher, dass er der Richtige für euch ist ?

Jacques: Wir waren immer sicher. Wir haben vorher darüber gesprochen. Wir sagten ihm, wie wir klingen wollen usw. Er war völlig einverstanden. Genau so hat er auch mit allen anderen Bands gearbeitet, er half uns das umzusetzen, was wir wollen. Wir wollten einen Livesound, ein orkanartigen Sound. Wir hatten immer das Problem, dass wir es nie geschafft haben, den Sound den wir Live machen auf Platte zu bekommen. Mit Dave´s Hilfe sind wir wirklich sehr nah am Livesound.

Soundmag: Ihr seid noch nicht so lang dabei, aber habt schon ein Live-Album veröffentlicht. Wie kam es denn dazu ?

Jacques: Das hatte mehrere Gründe. Zum ersten hatten wir während der langen Tour, nur die erste Platte im Gepäck. Viele neue Songs, die wir live spielten, waren den Leuten unbekannt, weil sie eben nicht auf dem ersten Album zu finden waren. Zum Zweiten waren wir wirklich sehr bemüht den Live-Sound auf Platte zu bekommen.

Soundmag: Ihr kommt aus Kalifornien, habt die neue Platten in New York aufgenommen und werdet gern mal mit New Yorker Bands verglichen. Worin liegt der Unterschied zwischen Bands aus New York und Bands aus Kalifornien?

Jacques: In New York gibt es ein traditionelles Bandleben. Aus New York kommen schon seit so langer Zeit gute Bands. LA hat mehr mit den Beach Boys zu tun. LA Bands klingen sonniger, New Yorker Bands rauer und kälter. Wir würden nicht sagen, dass wir eine typische LA-Band sind.

Soundmag: Ich habe gestern beim Konzert mit Jemanden gesprochen, es kam die Frage auf, woher Phantom Planet kommen. Ich sagte aus Amerika. Sie vermutete, dass ihr aus LA seit.

Jacques: Wirklich ?!? Hätte ich nicht gedacht.

Soundmag: Worin liegt für dich der Hauptunterschied zwischen dem zweiten (das erste Album wurde 1997 gemacht und wurde nur in den USA veröffentlicht) und dem neuen Album ?

Jacques: Erfahrung. Wir haben "The Guest" 2000 oder 2001 aufgenommen. Direkt danach waren wir sehr lange auf Tour. Wir waren zuvor noch nie auf Tour. Wenn man unterwegs ist lernt man viel dazu. Wenn man z.B. fast jeden Tag spielt oder mit den Leuten über das Album redet. Bei der neuen Platte ist es so, dass man zurück blickt, man sieht ein Foto, und denkt- was hatte ich für einen blöden Haarschnitt. Verstehst du was ich meine? Genau wie die Frisur hat sich auch die Musik entwickelt. Eine neue Platte zeigt das, was man wirklich fühlt.

Soundmag: Ihr spielt aber schon noch ganz gern die alten Songs?

Jacques: Ja definitiv. Diese Songs sind noch immer in unseren Herzen. Wir spielen die alten Songs nur mit neuer Verkleidung, wir spielen sie wie die neuen Songs. Ein wenig schneller und rockiger. Wir mögen sie immer noch.

Soundmag: Wie hat sich Phantom Planet eigentlich gegründet und wie habt ihr euch entwickelt ?

Jacques: Das ging alles sehr schnell. Wir gründeten uns 1994, damals coverten wir Nirvana, Weezer usw. Dann hat Alex damit begonnen Songs zu schreiben, ich habe auch ein paar Songs gemacht. Das erste Tor das wir geschossen haben, war ein Konzert im Whiskey-Club. Wir spielten dort einige Male, es lief ganz gut. Darauf hin haben wir beschlossen ein Demo-Tape zu machen. Das haben wir dann auch gemacht. Jasons Cousin hat Spike Jonze getroffen, das brachte uns dazu einige Manager zu treffen, die uns dann im Proberaum besuchten. Das war es. Das ging praktisch über Nach. Man ist gerade 17 und unterschreibt einen Major-Labelvertrag - aufregend.

Soundmag: Hat denn das Business viel mit Beziehungen zu tun ?

Jacques: Nein. Sicher wusste Geffen, dass wir Bekannte von Spike sind, aber wir waren auch sehr jung, und in deren Augen leicht formbar. Natürlich waren wir für unser Alter auch recht talentiert. Sicher hätten wir es ein wenig schwieriger gehabt ohne Beziehungen, aber ohne Talent wäre auch daraus nichts geworden.

Soundmag: Nenne mir bitte die 5 wichtigsten Platten für Phantom Planet.

Jacques: Sam würde sicherlich Beatles "Revolver"sagen, Alex würde eine Platte von Lightning Boat spielen, das ist so eine Noice/Artrock Band, Darren würde eine Platte von Hella spielen, Jeff würde Elvis Costello spielen, ich würde irgendwas von Wagner vorspielen. Ich liebe klassische Musik.

Soundmag: Warst du schon in Bayreuth ?

Jacques: Nein, würde ich aber sehr gern.

Soundmag: Hey, ihr habt vier Tage frei. Setzt dich in den Zug und los geht’s.

Jacques: Aber es ist doch viel zu weit weg. Ich würde so gern den Ring der Nibelungen sehen.

Soundmag: Ich sehe du liebst Wagner. Wie schreibt ihr eure Songs?

Jacques: Nach vielen Jahren in denen wir viel versucht haben, viel Erfahrungen und Fights hatten, kamen wir auf ein gutes System. Alex ist der Songwriter, er macht 75-90 % der Arbeit, er macht das Skelett inklusive Herzschlag. Der Rest von uns ist dann für das Fleisch und die Muskeln zuständig, die Augen, die Haare.

Soundmag: Vielen Dank für das Interview.

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Offizielle Website

www.phantomplanet.com

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