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The Warlocks

The Warlocks

 

17.10.03 - Bastard / Berlin

Interview:  Mathias

Foto: Patrick

 

 

 

Don´t believe the hype The Warlocks kommen aus dem schönen L.A., am 27.10.2003 spielte die Band im Berliner Bastard. Mir wurde beteuert, dass der Club für einen Montag nicht schlecht gefüllt sei. Ich hätte mir allerdings mehr Menschen im Club gewünscht. 3 Gitarristen inkl. Sänger, 1x Bass, 1x Keyboards und zwei Drummer. Die beiden Drummer spielten sehr eindrucksvoll, synchron auf ihren Sets. Der versprochene Druck blieb leider aus. Ich hasse es wenn sich Menschen ständig über den Sound in einigen Clubs auslassen, leider kann man nicht außer Acht lassen, dass derlei Beschwerden häufig von Bastardbesuchern verkündet werden. Die Stimme war nicht zu hören, das lag aber auch am kränklichen Organ des Sängers Bobby Hecksher. Ja und die Drummer ballerten nicht, wie man es sich gewünscht hätte. Wer das Album "Phoenix"gehört hat, weiß aber, was die Band zu bieten hat. JC Rees und Cory Lee luden zum Gespräch im Backstageräumchen.

Soundmag: Ihr kommt aus LA gibt es dort eine Szene für euch ? Welche Szenen gibt es ?

The Warlocks: Es gibt keine. Es gibt soooo viele Bands in Los Angeles, und Los Angeles ist so eine große Stadt. Es gibt eine Gemeinschaft von Freunden, die für einander spielen. LA wirkt so unpersönlich. Es ist nicht so, dass sich die Bands gegenseitig mögen oder gar helfen. Zu viele verschiedene Arten von Musik.

Soundmag: Wie konntet ihr euch denn unter diesen Umständen nach oben spielen ?

The Warlocks: Ja am Anfang spielten wir nur auf Partys, oder auf Guerillashows. Da kamen aber Menschen auf uns zu, und fragten, was macht ihr hier ? Das ist fantastisch. Dann haben wir begonnen an unserem Sound zu arbeiten, wir entwickelten uns. Dadurch haben wir mehr Menschen gefunden, die unsere Musik wirklich mögen. Von da an war es leichter, Gigs zu bekommen. Dann haben wir begriffen wie oder was unser Sound ist. Anfangs wurden wir Pseudopunks genannt. Dann haben wir das Glück gehabt, in einem großen Szeneclub zu spielen. Dort wurde für gewöhnlich Psychobilly und so gespielt, na ja wir haben das Publikum überzeugt.

Soundmag: Wenn man den Zeitschriften glauben schenkt, dass seid ihr eine Band die sehr gern zum Alkohol und zu Drogen greift. Stimmt das ?

The Warlocks: Um nicht zu sehr in Detail zu gehen, ja das ist richtig ! Aber das gehört dazu, Sex, Drugs and Rock´n´Roll. Die Zeitschriften sind angepisst, weil wir uns nicht selber hypen. Da wird gern ein wenig übertrieben. Sicherlich trinken wir viel, das ist war, alles Andere bleibt unter uns.

Soundmag: Was denkt ihr über Bands die sich mit diesem Drogenimage schmücken, obwohl sie noch nie mit Drogen in Kontakt waren ?

The Warlocks: Das ist Bullshit. Wir kümmern uns ein Scheiß, was die Leute von uns halten. Wir haben unsere Probleme mit dem Scheiß. Das ist nicht lustig, das sind Dämonen mit denen wir jeden Tag zu kämpfen haben. Aber kann man denn so kreativ sein, wenn man sich so gehen lassen würde ? Wir benutzen nicht dieses Image, wenn du Leute so etwas von uns denken, bitte....

Man muss die Balance halten, sonst braucht man 10 Jahre um ein Song zu
schreiben. Der Alkohol ist immer sehr willkommen, wir trinken so viel wie wir können, außer heute, wir fühlen uns ein wenig krank, da ist es besser sich zu schonen.

Hast du was dagegen wenn ich rauche ?

Soundmag: Nein kein Problem. Ihr habt keine Texte im CD Inlay. Ist das Absicht ?

The Warlocks: Das liegt am Sänger, ich wollte immer die Lyrics dazu schreiben (lacht). Es ist glaub ich ziemlich egal, ob die Texte drin stehen oder nicht. Wenn jemand die Texte will, kann er uns über unsere Website erreichen, dann schicken wir sie gern raus. Ich mag es aber, wenn die Texte nicht dabei sind, abgedruckte Texte nehmen dem Song die Wirkung.

Soundmag: Wie kamt ihr mit BOMP Records zusammen ?

The Warlocks: Bobby spielte zuvor in einer anderen Band, und er kannte den Besitzer von BOMP. Er begann sich für die Band zu interessieren. Er sagte, wir sollen aufnehmen, damit wir ein paar EP´s veröffentlichen können. Durch Bobby kamen wir zu BOMP.

Soundmag: Ihr seid jetzt zum ersten Mal in Europa. Seht ihr das als Abenteuer, oder ist das für euch die Chance ganz groß zu werden ?

The Warlocks: Das ist das erste Mal das wir so viel in Europa sind, wir spielten in Nord-Europa auf Festivals. Wir waren in England beim Glastonbury. Es ist immer schön in Städten das erste Mal zu spielen. Als wir das erste Mal im Hamburger Molotow spielten, haben wir kein großes Publikum erwartet. Ich denke es kamen 30 Leute, und es war groß, wir hatten Spaß, das Publikum mochte uns. Mein zweiten Mal kamen 150 Leute zum Konzert. Wie soll man sagen, wir arbeiten, die Dinge fallen uns nicht in den Schoß. Als wir angefangen hatten in wirklich großen Clubs zu spielen, war es besonders schön, danach wieder in kleinen zu sein. Abenteuerlich ist es so viele Menschen zu treffen, das geht nur in kleinen Clubs. Als wir mit Interpol spielten, liefen wir im Publikum herum. Die Leute zeigten auf uns und sagten Dinge wie: “Schau mal, da ist einer von den Musikern, er ist schwarz gekleidet, das muss einer von Interpol sein" (lacht)

Soundmag: Ihr seid also Bodenständig. Der NME nannte euch "TNBT". Ihr wollt keine Rockstars sein ?

The Warlocks: Beides ist schön. Große Bühnen auf denen man sich gut bewegen kann, es ist sehr gut vor großem Publikum zu spielen, und es ist noch besser, wenn man über ein gewaltiges Soundsystem spielt. Klar ist es gut groß zu sein. Ich werde aber nie so groß sein wollen, dass ich nur noch in meiner Limousine unterwegs bin.

Soundmag: Ich hab die Tourdaten der letzten Zeit gesehen, ihr seid ja nur am Touren.

The Warlocks: Ja letztes Jahr hatten wir einen Monat frei. Die letzte Tour hat mit BRMC begonnen, es ging von LA nach New York, dort hatten wir 5 Tage frei, dann gings aber gleich nach San Francisco um die Westküstentour mit Interpol zu machen. Nach der Interpoltour kamen wir für 4 Tage zurück nach LA und sind nach London geflogen, um diese Tour zu beginnen. Das schlimme ist, dass wir seid London, gerade eine halbe Woche frei hatten. Wir leben so na bei einander, da ist die Stimmung nicht immer die Beste. Gestern hatten wir mal wieder richtig Spaß zusammen. Aber meistens wartet man nur.

Soundmag: Wer schreibt die Songs bei euch ?

The Warlocks: Bobby macht das, er bringt Gitarren- und Songidee zur Probe mit. Er hat alles fertig im Kopf, wir sagen dann ob es ok oder nicht ok ist. Wir sind dafür da, diese Ideen "auszumalen".

Soundmag: Was macht ihr im Jahre 2013 ?

The Warlocks: 2013 ? Ich denke ich kauf mir ne Yacht (lacht) . Hoffentlich machen wir das Gleiche wie heute. Musik machen. Ich hoffe ich bin noch mit meiner Freundin zusammen, hoffentlich haben wir keine Katze. Diese Band wird wahrscheinlich nicht mehr zusammen sein. Ich würde gern ein Haus haben, und eine Bar. In Kalifornien oder hier in Berlin.

Soundmag: Du konntest doch gar nichts von Berlin sehen.

The Warlocks: Doch ich war schon mal hier, unabhängig von der Band, Berlin ist eine coole Stadt, viel Kultur.

Soundmag: Ich konnte nicht herausfinden, wer der Produzent eurer Platte war.

The Warlocks: Wir haben keinen, Bobby hat das alles gemacht. Wir denken darüber nach, für die nächste Platte, einen Produzenten ins Boot zu holen, aber wir sind noch total unentschlossen. Ken Lewis wäre ein Kandidat, er ist echt ein Gott, so was wie das achte Bandmitglied.

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Offizielle Website

www.thewarlocks.com

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