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Amber Smith

Amber Smith

 

04.04.03 - Zosch / Berlin

Interview:  Nadin & Tilo

Foto: Pressefoto

 

 

 

Am 04.04. – nach dem Gig von Amber Smith im ZOSCH – hatten wir die Möglichkeit, uns mit Imre Poniklo, dem ungarischen Sänger der Band, zu unterhalten…

Soundmag: Kannst Du beschreiben, was Du fühlst, wenn Du auf der Bühne stehst ?

Imre: Ich sehe das eher als Gesamtheit. Viele Musiker sagen, was sie in diesem Augenblick fühlen, dass sie die Musik lieben usw. Natürlich ist es verdammt cool, wenn das Publikum deine Songs mag und klatscht. Aber viel wichtiger ist, dass die Leute, die in solche kleinen Clubs kommen, von der intelligenten Sorte sind. Die merken, wenn etwas nicht stimmt oder es einem nicht gut geht und denen kann man nichts vormachen. Das motiviert uns ungemein und wir wollen noch besser werden.

Soundmag: Nun war das Publikum heute ja anfangs etwas zurückhaltend…

Imre: Nicht wirklich. Ich gebe nicht viel darauf, wenn die Leute sich aufdrängen und dir immer wieder sagen, wie gut die Show war bla, bla, bla…Es hört sich jetzt zwar etwas geschwollen an, aber ich mag das deutsche Publikum und bin sehr froh, hier zu touren. Die Leute, mit denen wir zu tun haben, sind alle sehr nett, wie beispielsweise die Jungs vom ShipShapeClub. Es macht enorm viel Spaß.

Soundmag: Nun werdet Ihr mit Gene, Strangelove oder Coldplay verglichen. Welche Bands haben Euch wirklich beeinflusst ?

Imre: Viele Leute wollen schon im Vorfeld erfahren, wie deine Musik ungefähr klingt und da ergeben sich zwangsläufig immer wieder solche Vergleiche. Ich mag all die Bands, die du gerade aufgezählt hast, aber wirklich beeinflusst wurde ich nicht von ihnen. Früher habe ich natürlich die Beatles gehört oder auch die großartigen Smiths. Als ich 14 war, sah ich Videos von den Stone Roses oder eben von The Smiths und das hat mir so gut gefallen, dass ich das auch machen wollte. Das war wohl der Auslöser.

Soundmag: Schreibst Du alle Songs oder ist das Gemeinschaftsarbeit ?

Imre: Dafür bin ich zuständig. Meistens habe ich schon alle Ideen für einen Song lange im Kopf, bevor er dann schließlich zustande kommt. Amber Smith ist meine Vision, alle Sounds trage ich in meinem Gedächtnis.

Soundmag: Nun sprichst Du ja fließend englisch, wie kommt das ?

Imre: Danke, das ist ein großes Kompliment für mich. Also ich habe mich schon seit meiner Jugend sehr für die britische Kultur interessiert. Es gibt dort zwar auch einige Idioten, aber die gibt es in jedem Land.

Soundmag: Tony Blair ?

Imre: Zum Beispiel. Ich habe auch eine Weile auf der Insel gelebt und bin wirklich sehr gern da.

Soundmag: Warum gibt es Deiner Meinung nach nicht mehr ungarische Bands, die sich einen gewissen Namen gemacht haben ?

Imre: Das liegt nicht am Geld. Ich denke einfach, dass den meisten Bands in Ungarn dieses Gefühl für Popmusik fehlt. Ich meine dieses (britische) Gefühl, was Du haben musst, um gute Songs zu schreiben. England ist nun mal das Mutterland der guten Musik.

Soundmag: Warum hast Du das Instrumental Eurer Platte „Belfast“ genannt? Gibt es dafür einen bestimmten Hintergrund ?

Imre: Ich habe über ein Jahr in Irland gelebt. Es hat eigentlich keinen politischen Hintergrund, falls Du das meinst. Ich bin einige Male dort gewesen und fand die Stadt sehr interessant. Trotzdem ist es traurig, dass heutzutage noch Menschen unterschiedlicher Religionen aufeinander losgehen. Das ist pervers. So wollte ich einmal mit einem protestantischen Taxi in ein von Katholiken bewohntes Stadtgebiet fahren. Der Taxifahrer sagte, dass das nicht geht. Was soll man dazu noch sagen?

Soundmag: „My Little Servant“ vereint mehrere Musikstile. Passen diese Richtungen zu Deiner jeweiligen Verfassung während des Songwritings ?

Imre: Manchmal ja, manchmal nein. Es ist nicht so, dass ich nur traurige Songs schreiben kann, wenn es mir schlecht geht. In allen Songs steckt ein Teil meines Wesens, so etwa des Öfteren ein wenig Ironie. Die meisten Tracks habe ich während meines Aufenthaltes in Irland geschrieben. Das war eine verdammt gute Zeit, die ich dort hatte.

Soundmag: Vielen Dank für das Interview !

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www.ambersmith.de

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