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The Raveonettes

The Raveonettes

 

19.02.03 - Berlin / Berlin

Interview:  Nadin & Tilo

Foto: Nadin

 

 

 

Am 19.02.03 trafen wir das dänische Duo The Raveonettes vor ihrem Berlin Gig für ein Interview.

Soundmag: Das ist ja euer erstes Konzert in Deutschland. Wie sieht es mit weiteren Tourdaten aus ?

Sharin: Ich war schon mal privat hier. Aber ansonsten ist es das erste Mal. Wir haben gerade für sieben Wochen durch die Staaten getourt und bald machen wir die Europatour.

Sune: Wir kommen im Mai noch mal für eine größere Tour. Dann stehen unter anderem Köln, Hamburg und noch einmal Berlin auf dem Plan.

Soundmag: Ihr habt schon einige Konzerte in NY, z.B. in der Mercury Lounge gegeben. Wie war´s ?

Sharin: Unser erstes Konzert hatten wir im CBGB´s – einem sehr historischem Ort (Anm.: Original NY Hardcore und Punk Rock Club seit 1973). Wir spielten dort z.B. mit den Datsuns.

Sune: Es war toll. Ich hab schon eine Weile in den Staaten gelebt. In L.A., New York,..., die meiste Zeit bin ich im Land umhergereist.

Soundmag: Ihr seid beide gebürtige Dänen. Wie sieht bei euch die Musikszene aus ?

Sune: Keine Ahnung, ob es dort überhaupt so etwas wie eine Szene gibt...?! Ich denke es existieren nur wenige Bands. Einige davon sind recht gut, der Rest ist einfach schrecklich. Pop und Dance – das ist Dänemarks Ding.

Soundmag: Wie ist es bei einem Majorlabel wie Sony unter Vertrag zu sein ?

Sune: Es ist definitiv gut für uns. Wir können das tun, was wir wollen. Wir müssen nicht um Erlaubnis für irgendetwas bitten. Sie respektieren uns als Band!

Sharin: Es ist nicht die typische big-deal Geschichte. Wir haben eine gute Beziehung zu ihnen. Sie reden uns nicht rein, weil sie wissen, dass wir unsere Sache schon gut machen werden.

Soundmag: Was ist mit dem Druck, Platten verkaufen zu müssen ?

Sharin: Natürlich sollen wir das. Sie sagen zwar nicht, dass wir das müssen, aber wir können es uns schon denken. Wenn nicht haben sie ja noch genug andere Bands, die gutes Geld einspielen. Wir können also unsere Musik machen, ohne uns den Kopf darüber zerbrechen zu müssen.

Soundmag: Sune, du hast einen sehr schnellen Songwriter- Stil. Da sammeln sich bestimmt viele Stücke an. Bis jetzt habt ihr aber nur die EP “Whip it on“ veröffentlicht. Wann kommt die LP ?

Sune: Die Aufnahmen dafür sind im Kasten. Anfang Sommer soll es herauskommen. Wir haben mit „Whip it on“ gerade erst durch die Staaten getourt. Deshalb zieht sich die Veröffentlichung der LP noch etwas hin.

Sharin: Wir haben unser Album in New York aufgenommen.

Soundmag: Wollt ihr vorab eine Single veröffentlichen ?

Sune: Das hängt ganz von dem Gebiet ab, in dem wir touren. Im Gegensatz zu den USA ist in den UK der Singlemarkt vorherrschend. Deshalb haben wir dort die Single „Ghost Rider“ herausgebracht.

Soundmag: Wie schaut es mit einem Video für die großen Musiksender aus ?

Sune: Wir haben ein Video für „Ghost Rider“ gemacht.

Sharin: Zeigt man es denn in Deutschland noch nicht?

Soundmag: Bis jetzt haben wir euer Video noch nicht gesehen.

Sharin: Schade, in den UK und den Staaten läuft es bereits.

Soundmag: Bei den Songs liegen eure Stimmen sehr nah beieinander. Arbeitet ihr auch auf diese Art und Weise zusammen ?

Sharin: Nein. Sune ist unser Songwriter. Er macht den Großteil der Arbeit. Wir diskutieren nicht viel über unsere Musik. Es passiert alles sehr spontan und natürlich.

Soundmag: Sharin, du schreibst ja nicht selbst. Wie fühlt es sich an über Sune´s Erfahrungen und Gefühle zu singen ?

Sharin: Das ist nicht so schwer. Er schreibt Songs, in denen sich jeder finden kann. Sie sind sehr allgemein. Er schreibt nicht über die Frau oder den Mann im Speziellen, sondern über eine Person. Beim Singen, spiele ich im Kopf meinen eigenen kleinen Film dazu ab, deshalb ist es ganz easy.

Soundmag: Seht ihr euch selbst als einen Teil des sogenannten „Scandinavian Rock - Hype“ ?

Beide: Nein!!!

Sune: Wir machen nicht diesen gitarrenlastigen Garage-Rock wie z.B. The Hellacopters oder The Datsuns. Velvet Underground und Suicidal sind unsere Einflüsse und nicht der 60er/70er Rock. Für unseren Sound und die Verzerrungen nutzen wir größtenteils den PC. Wir machen nicht diesen typischen original Rock-Sound.

Soundmag: Wie sieht die Zukunft der Raveonettes in 5 Jahren aus ?

Sune: Tot!

Soundmag: Habt ihr Angst nach diesem Hype abzustürzen ?

Sune: Ja, wohl eher von einem Flugzeug. Wir haben heute schon zwei Flüge hinter uns und der letzte war in einem kleinen Propellerflieger. Ich hasse das.

Sharin: Kommt ihr heut Abend auch zum Konzert?

Soundmag: Ja, das wird sicher die letzte Gelegenheit sein, euch als Geheimtipp in einem kleinen Club spielen zu sehen.

Soundmag: Wo kommt eigentlich euer Bandname her ?

Sune: Er ist ein Mix aus frühen Einflüssen. Von Buddy Holly´s „Rave On“ und den Girl Groups der frühen 60er, wie z.B. die Marvelettes. Wir wollten ganz einfach zu dieser Zeit zurückgehen.

Soundmag: Danke für das Interview.

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www.theraveonettes.com

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