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Tahiti 80

Tahiti 80

 

16.12.02 - Knaack / Berlin

Interview:  Toni & Nadin

Foto: Nadin

 

 

 

Am 16.12. – vor dem Konzert im KNAACK - hatten wir die Gelegenheit, Xavier Boyer, dem Sänger von Tahiti 80, ein paar Fragen zu stellen, die er auch sehr freundlich beantwortete.

Soundmag: Wie seid Ihr auf den Titel „Wallpaper For The Soul“ für Euer aktuelles Album gekommen ?

Xavier: Das ist eine lange Geschichte…Also, zuerst hatten wir eine Liste mit all unseren neuen Stücken. Diese unterteilten wir in verschiedene Segmente. Da gab es unter anderem elektronische Songs, dann wieder eher dub-lastige Titel und eben auch Songs, die etwas von Soul haben. Ich wollte auf jeden Fall, dass der Name „Soul“ irgendwie im Titel des Albums vorkommt. Zum anderen hatte unser Drummer Sylvain in seinem damaligen Kinderzimmer eine Tapete, auf der lauter Musikrichtungen wie Heavy Metal oder Rock aufgedruckt waren. Daran erinnerte ich mich und fügte diese beiden Sachen einfach zusammen.

Soundmag: Nun habt Ihr ja ziemlich viel Erfolg auf der ganzen Welt. In Frankreich, wo ihr herkommt, war das anfangs gar nicht so einfach, angenommen zu werden…

Xavier: Das ist wohl wahr. Sicherlich wisst ihr, das in Frankreich 60% der Musik im Radio französische Texte haben muss. Da gehörten wir dann schon mal zu der Minderheit. Außerdem gab es kaum Labels, die englischsprachige Bands unter Vertrag nahmen. Wir hatten dann trotzdem das Glück, ein Label zu finden. Wir haben aber wirklich mehr Erfolg außerhalb Frankreichs. „Wallpaper For The Soul“ wurde dort noch nicht einmal veröffentlicht. Es ist eben nicht der Ort, wo man Pop besonders mag, eher die elektronischen Sachen. In Japan oder auch Deutschland verstehen die Leute, was wir versuchen, rüberzubringen.

Soundmag: Du würdest also nicht französisch singen ?

Xavier: Nein, höchstens unter der Dusche.

Soundmag: Würdest Du sagen, dass „Wallpaper For The Soul“ eher eine konsequente Fortführung Eures wunderbaren Debütalbums „Puzzle“ ist ?

Xavier: Nein, eher nicht. Wir haben viele Sachen anders gemacht, haben uns beim Einspielen viel Zeit genommen, um wirklich alles perfekt zu machen. Wir hatten besseres Equipment und konnten mehr bei der Produktion mitreden. „Wallpaper For The Soul“ ist komplexer, hat mehr Tiefe. Wir sind alle sehr happy über das Ergebnis unserer Arbeit.

Soundmag: Wer von Euch hatte eigentlich die Idee, die Band zu gründen ?

Xavier: Pedro und ich wollten schon immer in einer Band spielen. Irgendwann machte dann Mederic, unser Gitarrist, mit und schließlich Sylvain. Nun sind wir alle froh in dieser Band zu spielen. Musik ist unser Leben.

Soundmag: In Deinem Leben hat sich nun doch einiges geändert. Wie fühlt man sich als Popstar ?

Xavier: Popstar?

Soundmag: Soulstar ?

Xavier: Das wird ja immer besser. Sagen wir doch gleich: Wallpaperstar. Tja, die größte Veränderung ist, dass wir jetzt sozusagen Berufsmusiker sind. Das ist schon sehr angenehm. Wir verdienen gerade mal soviel, dass es uns gut geht. Aber keiner von uns hat eine Villa an der Côte d´ Azur oder so. Wir wissen genau, wo wir herkommen. Das wird sich auch nicht verändern. Wir hoffen, noch lange zusammenbleiben zu können und werden noch einige Alben herausbringen.

Soundmag: Wie geht es Dir, wenn Du ein Video von Euch im Fernseher siehst ?

Xavier: Das ist echt toll.

Soundmag: Und wenn ein paar Mädchen kreischen ?

Xavier: Das ist mit Abstand das Beste! Aber es ist schon verrückt. Fremde Menschen schreien deinen Namen. Das ist unbeschreiblich.

Soundmag: Wie ist so das Tourleben ?

Xavier: Du bist viel unterwegs. Wir waren gerade in Amerika. Da fährt man die ganze Zeit nur von einem Gig zum anderen, ist also ständig unterwegs. Man wohnt in ganz vernünftigen Hotels usw. und spielt natürlich immer wieder dieselben Songs. Manchmal möchte man einfach nur sein Instrument schnappen und etwas jammen, aber das geht auf der Bühne natürlich nicht. Es ist aber echt okay.

Soundmag: Was hältst du davon, Interviews zu geben ?


Xavier: Es ist schon interessant, immer wieder neue Fragen zu hören und darauf zu antworten. Manchmal fühlst du dich wie beim Psychiater, du legst dich auf eine Couch und musst von deinem Leben erzählen. Da gibt es dann auch schon mal recht uninteressante Fragen. Das kann ziemlich langweilig werden. Mit euch hat es mir allerdings ganz gut gefallen.

Soundmag: Dann wünschen wir Dir alles gute und recht viel Erfolg für die Zukunft.

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www.tahiti80.com

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