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The Ting Tings

The Ting Tings

 

23.04.08 - RedInk-Büro / Berlin

Interview:  Andreas

Foto: Matt Irwin

 

 

 

Two is the magic number – könnte man glauben, wenn man Bands wie die Blood Red Shoes, White Stripes oder gern auch Gnarls Barkley sieht. Zu zweit scheint mehr zu gehen, was definitiv auch für Jules De Martino und Katie White gilt. Zusammen sind sie The Ting Tings und wirbeln in England schon seit einigen Monaten ordentlich Staub auf. Obwohl ihr Debüt erst Ende Mai erscheinen wird, lässt es sich der NME nicht nehmen, in jeder Ausgabe mindestens ein, eher aber mehrere Fotos von Katie abzudrucken. Obwohl zwei Konzerte in Deutschland wegen Promoverpflichtungen in der Heimat abgesagt werden mussten, sitzen die beiden für einen Tag voller Interview im Berliner Büro ihres Labels. Noch sind sie zu zweit, doch schon springt Katie auf und fährt mit einer Betreuerin zum nächsten Friseur. Die Haare gehen vor – zumindest wenn ihre Trägerin weiblich ist. Jules setzt sich entspannt die Sonnenbrille auf und schlägt vor, den Balkon zu verlassen, da es doch nach einem langen, sonnigen Tag langsam frisch werde.

Soundmag: Jules, was war so langweilig an der Gitarre, dass du hinters Schlagzeug gewechselt bist?

Jules De Martino: Das Schlagzeug war von Anfang an mein erstes Instrument. Als Katie und ich mit den Ting Tings begannen, kamen wir gerade aus einer Band, die nicht besonders toll gelaufen war. Wir waren frustriert und ich musste etwas tun, das mir Spaß brachte. Denn in unserer ehemaligen Band spielte ich Gitarre und jedes Mal wenn ich das Instrument wieder in die Hand nahm, fühlte ich mich genauso frustriert. Und ganz ehrlich: nichts lässt dich den Frust besser abreagieren als ein ordentliches Schlagzeug. Das war dann auch der Grund, warum ich mich mit meinem Loop-Pedal hinters Schlagzeug setzte. Es gab mir ein gutes Gefühl.

Soundmag: Es ist eben ein sehr physisches Instrument.

Jules: Geradezu eine körperliche Sucht, genau.

Soundmag: Immer wenn ich über euch lese, scheint Katie, die ja gerade zum Friseur ist, von der Presse als eine Art Rolemodel für Indiemädchen aufgebaut zu werden. Sie steht sehr im Vordergrund. Stört dich das oder genießt du deine Position in der zweiten Reihe?

Jules: Ich finde es furchtbar. Jemand muss mir schleunigst eine neue Rolle in dieser Band zuweisen, damit ich auch mal in den Vordergrund komme und all den Ruhm genießen kann. (lacht) Nein, nicht wirklich. Weißt du, wir beide zusammen erzeugen eine bestimmte Energie auf der Bühne. Katie ist nun mal die Sängerin. Und sie steht, während ich rumsitze. Sie ist gut in dem, was sie tut. Lebt in einer Blase voller Energie. Im Konzert spürst du diese Energie. Und auch die von mir hinter dem Schlagzeug, denn ich schlage ziemlich hart zu.

Soundmag: Stimmt es, dass Katie dich davon überzeugen musste, mit den Ting Tings eher in die poppige Richtung zu gehen?

Jules: Nicht unbedingt von der Art der Musik. Aber sie musste mich überzeugen, so schnell wieder eine neue Band zu starten, denn unsere letzte Gruppe hatte uns vor allem Ärger gebracht. Wir hatten Freunde verloren, andere Leute gingen nicht mehr ans Telefon. Ich fühlte mich noch nicht bereit, wollte weiter Kunst studieren, womit ich damals gerade begonnen hatte. Ich wollte Kunst erschaffen und nebenbei in Bars arbeiten. Aber sie war sehr hartnäckig und sagte mir immer wieder, dass sie gern mit mir Song schreiben und experimentieren wolle. Und so kam ich auch zum Schlagzeug. Ich sagte ihr: „Pass auf, ich bin noch nicht bereit, wieder Gitarre zu spielen.“ Also erfand ich diese beiden Loop-Pedale, verband sie miteinander und erschuf all diese Grooves und Rhythmen auf den Maschinen. Katie kam zu den Proben, sah mich spielen und musste nun ein anderes Instrument übernehmen. Sie schnappte sich die Gitarre und spielte zum ersten Mal auf ihr. Tatsächlich also war es der Druck von ihr, der mich zu der Entscheidung brachte, dass wir eine Band gründen sollten. Mir hätte es am Anfang gereicht, mich ständig zu betrinken und etwas Spaß mit meinem Schlagzeug zu haben.

Soundmag: Was begeistert dich an ihr?

Jules: Das Beste an Katie? Am Ende ist es ja alles eine Frage des Timings, jeder hat seine Stärken. Katies hat sich einfach im letzten Jahr am stärksten gezeigt. Katie ist jetzt 23, als unsere ehemalige Band auseinanderbrach, war sie 21 oder 22. Ich bin zehn Jahre älter, für mich war das eine Frage des Weitermachens. Versuch was anderes, geh wieder ins Studio, arbeite mit anderen Künstlern, tue etwas! Und sei vor allem nicht in einer Band, die dir soviel Stress bereitet. Und genau das ist Katies Stärke. Wenn du sie beobachtest, erscheint sie dir sehr cool und entspannt. Aber wenn sie etwas will und besonders wenn sie sich mies behandelt fühlt… und genau das war der Fall. Sie war sehr sauer über die letzte Band und das, was die Plattenfirma damals aus ihr machen wollte. Darum empfinde ich es als stark von ihr, zurückzukommen und es nochmal von vorn zu versuchen.

Soundmag: Wie kann man sich eure Heimatbasis „The Mill“ vorstellen. Für mich klingt es ein wenig nach obskurerer Künstler-Community.

Jules: Es ist ein toller Ort, wir sind sehr glücklich, dort zu leben. Wir fanden ihn, als wir nach einem Probe- und Aufnahmeraum suchten. Die Miete ist dort für die Verhältnisse in Manchester und Suffolk sehr niedrig. Da ich damals Kunst studierte, fühlte ich mich sofort zu Hause, denn dort leben fast ausschließlich Künstler. Modedesigner, Fotografen und alle anderen Kunstrichtungen sind vertreten. Viele von ihnen sind noch sehr jung und versuchen auf Grund der niedrigen Mieten dort ihre Talente zu verbessern und ihre Werke zu verkaufen. Für mich war das fantastisch und für Katie glaube ich sehr inspirierend, denn sie lernte viel Neues kennen. Auch viel Band, denn im Keller gibt es einen Club, in dem obskure Gruppen spielen. Japanische Psychedelic-Bands etwa. Einmal sahen wir eine Band, zu deren Musik sich das Publikum weinend auf dem Boden rollte. Wir beide holten uns viele Einflüsse von dort.

Soundmag: Solche Möglichkeiten findet man wahrscheinlich auch in England nicht mehr allzu oft, oder?

Jules: Das ist wirklich traurig. Ich komme ja eigentlich aus London und lebe jetzt seit sechs Jahren in Manchester. In London, dieser großen Stadt, gibt es solche alten Häuser nicht mehr oder sie wurden in Apartments umgebaut. Es ist sehr schwer, dort solche Gebäude mit niedrigen Mieten zu finden, die immer noch intakt sind. Alles ist furchtbar teuer. In Manchester aber gibt genau das, denn die Stadt ist viel kleiner. Von dort, wo wir unser Studio haben, brauchen wir mit dem Fahrrad drei Minuten bis in die Innenstadt. Du bist viel stärker mit der Stadt verbunden, während du in London irgendwo am Rand lebst. In Manchester wohnen viel mehr Künstler und Musiker pro Quadratmeter. Es gibt neben „The Mill“ noch andere solche Orte, aber ich muss vor dem Typen, der „The Mill“ betreibt, wirklich den Hut ziehen. Er ist selbst Künstler und sehr daran interessiert, den Ort frisch und die Mieten niedrig zu halten, um so vielen Künstlern den Start zu ermöglichen.

Soundmag: Ihr wart also dort, probt jeden Tag und dann bekommt ihr eine Email von Rick Rubin (Produzent von Johnny Cash, Red Hot Chilli Peppers, Beastie Boys und Labelchef von Columbia). Was stand drin?

Jules: Wir fingen irgendwann an, Partys zu geben. Wir spielten unsere Songs, Freunde traten auf – in der Regel drei Bands pro Abend plus ein wenig DJing. Da Katie und ich pleite waren, verkauften wir Bier und trieben Spenden ein. Wir hielten das damals für eine großartige Idee - einfach diese Partys zu organisieren. Aber nach vier oder fünf Ausgaben wurde alles sehr stressig. Die Events wurden im Radio beworben, wir spielten immer mehr Songs. Und plötzlich gab es großes Interesse von Plattenfirmen. Unsere selbst vertriebene Single lief im Radio, es gab Artikel über uns – obwohl wir noch gar nichts großes dafür getan hatten. Und dann kam diese Email von Rick Rubin. Wir hielten sie natürlich für den Scherz eines Freundes, aber unser Manager fand heraus, dass sie echt war. Als wir dann im Oktober letzten Jahres von Columbia unter Vertrag genommen wurden, mussten wir uns für ein SonyBMG-Label entscheiden, dass in Amerika für uns zuständig sein sollte. Wir spielten ein kleines Konzert in einem Club am Sunset Boulevard und jemand erzählte, dass Rick Rubin vorbeischauen würde. Und tatsächlich kam er. Wir trafen ihn und er tanzte zu unserer Musik. Er liebte sie.

Soundmag: Wie fühlt man sich da?

Jules: Es ist fantastisch. Wir haben ihn nicht mehr gesehen seit wir uns mit ihm zum Abendessen trafen und über unsere Musik sprachen. Aber es fühlt sich auch jetzt noch nicht real an. Ich warte darauf, dass der Vorhang aufgeht und jemand lachend hervorspringt.

Soundmag: Jetzt seid ihr – mal wieder – Teil des Musikgeschäfts. Sind die Dinge in den letzten Monaten wieder kompliziert geworden?

Jules: Wir haben unsere Lektion gelernt und einen Vertrag unterschrieben, der uns die komplette Kontrolle über unsere Musik und alles damit Zusammenhängende einräumt. Dieser Teil war relativ einfach, weil das Album schon Ende letzten Jahres fertig war - bevor wir den Vertrag überhaupt unterschrieben. Es gab also keine Einmischung von außen, wir haben es selbst produziert. Kompliziert wird es darum erst, wenn es um fehlenden Schlaf geht. Oft fliegen wir und in dem Punkt sind wir beide wirklich schlecht. Unsere Crew und unser Manager schlafen sofort ein, sobald sie im Flugzeug sitzen. Katie und ich aber sitzen rum und denken: „O Gott, schon wieder ein Flug.“ So bekommen wir nicht besonders viel Schlaf, denn wir spielen viele Konzerte, machen überall Promotion und treffen viele Menschen.

Soundmag: Und wer kümmert sich dann um die alltäglichen Dinge?

Jules: Klamotten waschen! Oh mein Gott! Wir reisen viel, neulich waren wir in Texas auf dem Weg von Austin nach Houston und dann weiter nach New York. Deine Klamotten auf so einer Reise sauber zu halten, ist ein echter Vollzeitjob. Ich schwitze beim Schlagzeug spielen stark, das macht allein zwei, manchmal drei T-Shirts am Tag. Natürlich kann man nicht ständig 50 T-Shirts im Koffer haben. Also hat man vielleicht 20 dabei und nach nur einer Woche hast du einen Koffer voller dreckiger Klamotten. Ich versuche, das halbwegs zu organisieren und habe festgelegt, dass wir mindestens ein Mal pro Woche an einer Reinigung halten. Also stoppten wir auf dieser Reise, ich sortierte meine Sachen nach der Farbe und tat sie in zwei Waschmaschinen. In der Zwischenzeit gingen wir essen und anschließend nahm ich alles aus der Maschine und wir fuhren weiter. Als wir schließlich in das Flugzeug nach New York stiegen, fiel mir ein, dass ich zwei Waschmaschinen hatte und nicht nur eine. Ich habe eine Ladung dort vergessen. Es ist also echt schwer, auf Tour sauber zu bleiben. (lacht)

Soundmag: Vor den Ting Tings habt ihr in einem Trio gespielt. Gab es in letzter Zeit irgendwann mal eine Situation, in der du dachtest: „Wie toll wäre es, jetzt noch einen dritten Mann dabei zu haben“?

Jules: Die Fürsorge, die wir zu zweit füreinander haben, ist fantastisch. Wir beide haben exakt die gleiche Vorstellung davon, was wir erreichen wollen und wie wir uns selbst mit unserer Musik zufriedenstellen können. Keine anderen Mitglieder, durch die wir unsere Ideen verwässern. Wenn einer von uns eine Idee hat, gehen wir ins Studio und wenn es nicht innerhalb von zwei Stunden funktioniert, fliegt sie in den Mülleimer. Es gibt kein drittes Mitglied, das sagt: „Aber wir könnten doch noch dies und das probieren.“ Wir beide sind sehr ungeduldig, eine Idee muss sofort funktionieren. Keiner von uns will endlos lange bei einem Song verweilen. In zwei oder drei Stunden muss die Grundidee fertig sein und wenn wir dann denken, dass das Stück fantastisch werden könnte, arbeiten wir es in den nächsten Tagen genauer aus. Ein Duo zu sein hilft in diesem Punkt – solange man nicht zu zweit ist, aber in vollkommen unterschiedliche Richtungen arbeitet. Aber das würde ja nie funktionieren. Zu zweit zu sein, heißt alles oder nichts. Entweder wird es nie passieren oder es ist schlicht und einfach perfekt.

Soundmag: Weil ihr eben zu zweit seid, konfrontiert man euch oft mit Vergleichen mit White Stripes, Girls Aloud oder sogar Sonny & Cher. Ich weiß, dass ihr das nicht gerne hört. Darum würde ich gern wissen, was das Einzigartige an den Ting Tings ist.

Jules: Wenn man ein Geschenk bekommt oder sich eine neue Kamera kauft, geht man mit dem Paket nach Hause und macht sich eine Tasse Kaffee oder Tee, freut sich und öffnet den Karton. Und das erste, was man sieht, ist die Bedienungsanleitung. Die nimmst du und packst sie erstmal zur Seite, weil du mit dem Gerät spielen willst. Denn geanu das wolltest du schließlich eigentlich haben. Wenn man dann irgendwo stecken bleibt, nimmt man sich die Anleitung und liest den Absatz über das Problem, das man lösen möchte. Und genau so ist es bei den Ting Tings. Als wir das Album aufnahmen gab es keine langen Gedankengänge, keine Analysen. Wir lasen auch keine Bedienungsanleitungen und dachten nicht darüber nach, wie man dieses und jenes tun könnte. Ich schnappte mir meine Maschinen, mein Mikro, Katie nahm ihre Gitarre und wenn etwas kaputt ging, schmissen wir es weg. Es gab keine Präzision, kein endloses Nachdenken. Es kommt keine Schwere auf, denn es ist genau das, was es ist. Fertig. Das sind The Ting Tings. Ein Do It Yourself-Ansatz in jeder Hinsicht. Beim Aufnehmen wie beim Artwork. Wenn ich male, kommt Katie manchmal dazu und sagt: „Oh, das gefällt mir.“ Ich frage sie: „Das alles hier?“ Und sie antwortet: „Nein, nur dieser kleine Ausschnitt.“ Genau dieses Stück wird dann unser nächstes Cover. Es gibt keinen Druck, es muss sich nur gut anfühlen.

Soundmag: Beim Hören eures Albums sind mir einige Discorhythmen aufgefallen.

Jules: Diese Band hat in ihren Anfängen auf einer Bühne gestanden – mit einem Schlagzeug und Loop-Pedalen. Ich bin der Schlagzeuger, wir sind zu zweit in der Band und so ergibt es Sinn, dass die Hälfte jedes Songs vom Rhythmus bestimmt wird. Als Schlagzeuger muss ich zwangsläufig den Groove fühlen und wenn sich das auf dem Album widerspiegelt, ist es nur ganz natürlich. Je länger wir an der Platte arbeiteten, desto intensiver beschäftigten wir uns mit den Rhythmen. „We Started Nothing“ hat meiner Meinung einige ziemlich hypnotische Grooves, z.B. bei „Impacilla Carpisung“. Die Idee dazu kam uns kurz bevor wir auf Tour gingen. Damit wir die Melodie nicht vergaßen, schnappte sich Katie das Mikro und sang irgendwelchen Bullshit. Als wir von der Tour zurückkehrten, wollten wir den Song unbedingt fertigbekommen. Schrieben also in nur einer Stunde einen Text und Katie sang ihn ein. Aber es funktionierte nicht. Also schmissen wir ihn in den Papierkorb und ließen es so, wie es war. Und er ist sehr rhythmusbasiert, darum hast du mit deinem Eindruck vor allem im zweiten Teil des Albums sicher recht.

Soundmag: Es gibt eine Sache, die mich beschäftigt, seit ich zum ersten Mal „That’s Not My Name“ gehört habe. Immer wenn Katie „That’s Not My Name“ singt, verfalle ich innerlich in ein „My name is Prince – And I am funky“. War das eine Inspiration für diese Single?

Jules: Nein, war es nicht. Aber ich verstehe, was du meinst. Irgendwer hat ein Mash-Up aus „That’s Not My Name“ und dem Hauptthema des “Austin Powers”-Soundtrack gemixt. (pfeift kurz) Es funktioniert perfekt, aber auch das war keine Inspirationsquelle. „That’s Not My Name“ entstand, weil wir nach unserer ersten Band quasi unsichtbar wurden. Niemand wollte mit uns arbeiten, die Freunde bei der Plattenfirma nahmen den Hörer nicht ab. Also schrieben wir den Song – ohne damit ein Statement abliefern zu wollen. Im Rückblick ist alles sehr sinnvoll, aber damals war das nicht unser Plan. Wir schrieben einfach einen Song für unsere neue Band. Als Katie den Text sang, war sie als die Sängerin noch um einiges wütender als ich und das hört man dem Song glaube ich auch an. Sie meint das, was sie singt.

Soundmag: Wie wichtig sind Konzerte für euch? Ich habe gelesen, das ihr die Spannung mögt, die durch die schwierige Arbeit mit den Loop-Pedalen entsteht.

Jules: Naja, das ist wohl eher eine Entschuldigung für das Fehler machen. (lacht) Aber ja, es ist wichtig. Nach diesen fünf Haus-Parties, schickte uns unser Manger auf eine kleine UK-Tour – mit den drei Songs, die wir zu diesem Zeitpunkt fertig hatten. Wir waren sehr nervös, denn wir fühlten, dass er ein großes Risiko eingeht, wenn er uns so früh auf Tour schickt. Im ersten Konzert spielten wir „Great DJ“ – ich am Schlagzeug, Katie an der Gitarre. Anschließend fragte sie, ob alle ihre Gitarre hören können, worauf der Soundtechniker sie bat, doch bitte erstmal ihren Verstärker anzustellen. Wir haben viel gelernt in den Tagen. Am Ende dieser Show waren wir komplett durchgeschwitzt und als wir von der Bühne gingen, war es passiert: wir wollten sofort das nächste Konzert spielen. Am nächsten Abend versuchten wir die Stücke zu verlängern, damit wir mit unseren drei Songs wenigstens auf eine halbe Stunde kamen. Auch nach dieser Show und dem tollen Publikum war uns klar, dass wir die Band eigentlich wegen der Live-Auftritte gegründet hatten.

Soundmag: Letzte Frage. Was hältst du von den Pet Shop Boys?

Jules: Ich fand die Idee der Pet Shop Boys immer großartig: der gute und der böse Cop. Einer bleibt stumm, der andere bewegt sich so gut wie gar nicht, singt aber diese großen Popsongs. Ich war nie ein großer Fan, gehörte nicht zu den Menschen, die sich ihre Platten kaufen. Der Grund dafür: die Pet Shop Boys waren mir - trotz ihrer Hits wie „West End Girls“ - immer zu ruhig, zu statisch. Ich wollte eine Performance sehen. Ironischer weise war die Tatsache, dass sie keine Performance hatten, auch das Gute an ihnen. Aber ich will von einer Band genau das sehen.

Soundmag: Vielen Dank für das Interview.

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www.thetingtings.com

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