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14.08.08 - per Email / Berlin

Interview:  Martina

Foto: Pressefoto

 

 

 

Computer - drei Herren aus Hamburg und Berlin, die sich nach ihrem beeindruckenden Konzert im Oberhausener Café Druckluft auch im Anschluss noch alle Zeit der Welt nehmen, um ausgiebig mit den Zuschauern zu plaudern. So entsteht spontan die Idee eines Interviews. Spontan heißt in diesem Fall auch total unvorbereitet, denn wer kann schon alle Antworten im Kopf speichern? Aber alles kein Problem, es gibt ja die Elektropost.

Soundmag: Hallo Computer. Wer und wo bist Du?

Paul: Das ist hier gerade schon fast klassisch für uns als Band. Also ich (Paul) sitze gerade in Berlin an meinem Arbeitsplatz und stecke mitten in wilder Email- und Telefon-Kommunkation mit dem Rest der Band in Hamburg.

Soundmag: Hat sich nach der Veröffentlichung des Albums „Give Me A Frame“ und der darauf folgenden Tour etwas bei euch verändert?

Paul: Auf jeden Fall. Natürlich gab es größere mediale Aufmerksamkeit und vor allem wesentlich mehr Auftrittsmöglichkeiten. Das Veröffentlichen eines Albums ist ja auch ein wichtiger Schritt für die Band an sich. Man schließt mit einem Teil der künstlerischen Entwicklung ab, kann sich vielleicht für einen Moment zurücklehnen, schafft aber auch Platz für neue Ideen und Herangehensweisen. Das zeigt sich jetzt auch eindeutig wenn wir an neuem Material arbeiten.

Soundmag: Einige Wochen bevor euer Album physisch erschien, habt ihr es zum kostenlosen Download ins Netz gestellt. War das für euer Debütalbum die bessere Werbung?

Paul: Es ist schwer, hier von „besser“ oder „schlechter“ zu sprechen. Aber unser Ziel haben wir anscheinend erreicht. Wir haben auf eine interessante Art und Weise vielen Hörern unsere Musik nahe gebracht und sehr gutes Feedback bekommen.

Soundmag: Gibt es bei solch einer Marketingaktion keine Zweifel ob die CD später noch gut verkauft werden kann?

Paul: Natürlich haben wir uns darüber Gedanken gemacht. Und eine eindeutige Antwort auf diese Zweifel haben wir bis jetzt auch noch nicht. Aber ein großer Anteil der Verkäufe passiert ja auf Konzerten. Gerade dort gibt es trotz der Aktion nach wie vor große Nachfrage. Der kostenlose Download war ja auch zeitlich begrenzt, viele Leute sind so auch im Nachhinein auf uns aufmerksam geworden. Und –mal abgesehen von illegalen Downloads - haben diese Leute nun ja gar keine andere Chance, als unsere Platte „richtig“ zu kaufen.

Soundmag: Euer Bandname Computer lässt vermuten, dass es ihr ausschließlich elektronische Musik macht. Dabei findet sich auf eurem Album auch ein gleichwertiger Anteil Gitarren. Hattet ihr vielleicht am Anfang eine Band mit klarem Elektro-Schwerpunkt im Kopf?

Paul: Nein, eine solche Ausrichtung gab es nicht. Obwohl Pesca, der die Band gegründet hat, die ganze Geschichte schon als Studio-Projekt ins Rollen brachte. Da war die Herangehensweise vielleicht noch ein kleines wenig „elektronischer“. Aber der Sound war auch damals schon durchsetzt von „analogem“ Klangmaterial. Davon kann man sich anhand der immer noch kostenlos erhältlichen ersten EP jederzeit überzeugen.

Soundmag: Bei eurem Gig in Oberhausen habt ihr euch verspätet. Der Grund: ihr hattet die Straßenkarte vergessen und seid in einem Stau gelandet. Mögt Ihr solche chaotischen Situationen?

Paul: Was für eine Frage. Natürlich nicht - zumindest wenn man im Auto sitzt und schwer gestresst versucht, einen Stau zu umfahren. Es sollte aber auch hinzugefügt werden, dass die spezielle Karte, die uns fehlte, die ländlichen Gebiete um Bremen herum betraf. Und mal ehrlich: Wer hat die schon immer dabei. Obwohl unser Bandname es vielleicht vermuten lässt - wir haben selten ein Navi dabei.

Soundmag: Gebt Ihr euch gegenseitig die Schuld, wenn so etwas passiert?

Paul: Klar, der Schuldige muss an der nächsten Raststätte die Bockwurst bezahlen.

Soundmag: In den letzten Wochen habt ihr auch einige Kettcar-Konzerte supportet. Was für ein Gefühl war es, auf die Bühne zu gehen um vor einem Publikum zu spielen, dass hauptsächlich wegen einer anderen Band gekommen ist?

Paul: Das Gefühl kennen wir mittlerweile ganz gut. Viele kleine Bands fangen ja vor allem mit Support-Shows an. Unsere allererste Tour haben wir als Support für die Berliner von Sometree bestritten. Da kannte uns tatsächlich noch überhaupt niemand und trotzdem war die Tour wirklich schön!

Soundmag: Wie seid ihr beim Kettcar-Publikum angekommen?

Paul: Da muss du das Publikum fragen. Aber mal im Ernst: Wir sind bisher immer toll aufgenommen worden. Regensburg war da ein besonderes Erlebnis. Wir haben während des Konzertes, aber auch später am Merchandise-Stand tolle Resonanz bekommen und auch im Nachhinein noch einige nette Mails erhalten. Und es gibt nach den Konzerten eine beachtliche Anzahl neuer Besitzer unseres Albums.

Soundmag: Habt ihr schon mal vor einer größeren Hörerschaft gespielt?

Paul: Also Kettcar war schon ganz ordentlich. Das waren zwischen 500 und 700 Leuten. Für uns ist das auf jeden Fall schon toll!

Soundmag: Auf euer Myspace- Seite steht, dass ihr euren ersten Auftritt als Support einer Metal-Band hattet. Wie verhält man sich in einer so (vermeintlich) unpassenden Situation oder habt ihr dieses Erlebnis lieber aus Euren Gedanken gelöscht?

Paul: Dann würde es wohl kaum auf unserer Website stehen. Ehrlich gesagt ist das sogar eine tolle Erinnerung! Wir waren unglaublich nervös, die Reaktionen im Publikum waren natürlich etwas divers. Aber an sich war das ein toller Abend und für uns war klarer denn je, dass wir weiter machen müssen!

Soundmag: Bringt ihr eigentlich immer eure Wohnzimmereinrichtung als Bühnendeko mit?

Paul: Es kommt immer darauf an, wie wir unterwegs sind. Wenn wir einen Techniker und/oder unseren Visual-Artist dabei haben, wird’s mit dem Platz manchmal etwas knapp. Am liebsten hätten wir sie natürlich immer mit dabei.

Soundmag: Wollt ihr damit die Gemütlichkeit eurer Musik ausdrücken oder soll es nur eine intimere Atmosphäre schaffen?

Paul: Die Grundidee war und ist, in gewisser Weise einen Teil des Gefühls mit auf die Bühne zu nehmen, das wir haben wenn wir gemeinsam im Wohnzimmer musizieren. Es geht uns ja nicht darum „Wohnzimmer-Musik“ zu machen. Auch wenn viele Songs ruhig und melancholisch sind, gibt es ja Nummern die durchaus nach vorne gehen. Und das „Wohnzimmer“ als Konzept ist auch nach wie vor präsent bei uns. Und zwar nicht nur auf der Bühne. Aber da verraten wir jetzt nicht zu viel – einfach mal unsere Website im Auge behalten!

Soundmag: Was plant ihr in diesem Jahr noch mit Computer?

Paul: Es ist schon so einiges in Bewegung. Wir schreiben an einem neuen Album, im September wird eine Remix-Platte mit vier Interpretationen von Songs unseres Albums auf dem Berliner Label Diskomafia rauskommen. Und es wird noch eine weitere Tour geben. Übrigens ist vor kurzem unser neues Musik-Video zum Song „1800 (frozen to death)“ online gegangen. Das haben auch die Jungs von Geraeteraum gemacht, von denen auch schon das wunderschöne Video zu „Trophy“ kommt!

Soundmag: Vielen Dank für das Interview.

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