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Travis

Travis

 

18.08.08 - Universal Music / Berlin

Interview:  Andreas & Doris

Foto: Andreas

 

 

 

Dougie Payne, trotz sommerlicher Temperaturen in dem Mantel, der inzwischen fest mit seinem Körper verwachsen scheint, nimmt schnell die Füße vom mit Häppchen, Süßigkeiten und Getränken überladenen Tisch, als wir mit dem Label-Mitarbeiter durch die Tür kommen. Zusammen mit Schlagzeuger Neil Primrose - leger-galant in Weste und T-Shirt – sitzt er in einem Konferenzraum der Berliner Universal-Zentrale. Jene Plattenfirma also, die ihr sechstes Album „Ode To J Smith“ in Deutschland vertreiben wird. Veröffentlicht aber wird es wie ihre erste Single „All I Wanna Do Is Rock“ auf dem bandeigenen Label Red Telephone Box. Nicht die einzige Parallele, denn die neuen Songs klingen rauer, energischer und erinnern vor allem an das Travis-Debüt „Good Feeling“.

Soundmag: Jetzt, da Fran (Healy, Sänger) nach Berlin gezogen ist, übernachtet ihr wenn ihr in der Stadt seid sicher bei ihm, oder?

Dougie Payne: Ganz ehrlich: bis jetzt haben wir seine Wohnung noch nicht mal gesehen. Und auch heute abend geht es gleich zurück nach London. Falls der Flug ausfallen sollte, könnte es aber durchaus passieren, dass wir alle auf Luftmatratzen in seiner Wohnung schlafen. (beide lachen)

Soundmag: Das heißt, Fran konnte seine Touristenführer-Fähigkeiten noch nicht unter Beweis stellen?

Dougie: Auf dem Weg vom Flughafen hat er es ein wenig angedeutet und immer auf die Dinge gezeigt, die wir uns unbedingt ansehen müssten. Aber die komplette Fran-Berlin-Erfahrung fehlt uns wohl noch.

Soundmag: Am Ende wird vermutlich die Zeit fehlen, um sich Berlin anzuschauen, oder?

Dougie: Das ist die 1 Millionen-Dollar-Frage. Wir sind zuletzt zwei Wochen lang durch Südostasien getourt, waren an all diesen unglaublichen Orten: Thailand, Taiwan, Singapur, Hongkong. Und wir haben fast nichts von ihnen gesehen, ehrlich! (lacht) Auto, Hotelzimmer und Künstlergarderoben – zehn Flüge in zwölf Tagen! Aber wenn wir das nächste Mal in Berlin sind, wird es hoffentlich klappen.

Soundmag: Am Ende gründet auch niemand eine Band, um sich die Welt anzusehen.

Dougie: Du bekommst einen ersten Eindruck, sehr eingeschränkt. Aber das Touren inspiriert einen manchmal, um später im Urlaub nochmal zurück zu kommen. Letztendlich sind es doch die Menschen, die es einzigartig machen. Wenn du dich mit Leuten triffst, bekommst du viel eher einen Eindruck von einem Ort, als wenn du dir alte Gebäude oder berühmte Landschaften anschaust. Gott sei Dank treffen wir viele Menschen, wenn wir unterwegs sind. Es hat also auch seine gute Seite.

Soundmag: Hast du eine Liste mit Städten, in die du zurückkehren möchtest?

Dougie: Ja, sie wird immer länger. (lacht) Vor allem in den letzten Monaten besuchten wir Orte, in denen wir vorher noch nicht waren.

Neil: Hongkong war toll. An einem Abend gingen wir essen, ganz normal, nichts Großes. Die Stadt hat eine ganze andere Seite, für die du dir allerdings Zeit nehmen musst.

Dougie: Auch Istanbul war fantastisch, die Leute dort. Nach Moskau würde ich auch gern nochmal zurück. Wir haben uns den Roten Platz in drei Minuten angesehen. Da geht also noch einiges. Und auch an viele Orte in Südamerika möchte ich nochmal reisen.

Soundmag: Dann lasst uns zur Musik kommen. Kann mir einer von euch erklären, warum es in Deutschland mit „Song To Self“ eine andere erste Single vom neuen Album gibt als in England, wo „Something Anything“ erscheint?

Dougie: Daniel, der für unser Label in Deutschland arbeitet, sagte zu uns, dass „Something Anything“ ein toller Song für die Clubs wäre, wir aber „Song To Self“ als erste Single auskoppeln sollten. Und wir sagten: „Weißt du was – keine schlechte Idee!“ Das ist das Tolle, wenn du ein eigenes Label wie Red Telephone Box hast. Wir haben unser Album hier zwar an Universal lizensiert, aber können immer noch das tun, was wir wollen. In anderen Ländern arbeiten wir zwar mit anderen Firmen zusammen, aber wir haben uns immer für Menschen entschieden, die wir mögen und mit denen wir bereits in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben. Das Fantastische daran ist, dass wir nicht mehr mit Millionen Menschen reden müssen, um nach zwei Monaten und Millionen Anrufen endlich zu einer Entscheidung zu kommen. Irgendwann sagen sie dann: „Okay, ihr könnte das so machen“. Und du stehst da, aber der Moment ist vorbei. Jetzt führen wir zwei Gespräche und alles ist klar. Genau aus diesem Grund haben wir unser Label wiederbelebt. Um schnell, klein und beweglich zu sein. Das momentane Problem der Musikindustrie ist doch ihre Langsamkeit und Unbeweglichkeit. Aber in Zeiten, in denen sich die Technologie so schnell weiterentwickelt, musst du dein Tempo daran anpassen. Diese Entscheidung für eine andere Single erweist sich so als gutes Beispiel für die neu gewonnene Freiheit, für bestimmte Länder besondere Entscheidungen zu treffen.

Soundmag: Ist die Entwicklung zurück zum eigenen Label und zu kleineren Strukturen vielleicht auch der Tatsache geschuldet, dass ihr selbst überrascht wart, wie große Travis mit den Jahren wurden?

Neil: Es ist toll, wenn die Menschen deine Musik mögen und du Songs im Rücken hast, die wahrscheinlich länger existieren werden als du selbst. Aber unsere Reaktion auf das letzte Album war, dieses Mal schnell aufzunehmen und die großen Strukturen hinter uns zu lassen. Wir sind da natürlich in einer glücklichen Position, aber wenn alles klappt, haben wir in Zukunft einen starken Rückhalt.

Dougie: Es ist gut zu wissen, dass die Leute deinen Namen kennen, wenn du mit einem Album wie diesem um die Ecke kommst, auf das du sehr stolz bist. Denn die Chance, dass es viele Menschen zu hören bekommen, steigt natürlich. Aber es war für uns nicht immer einfach, als wir 2002 zu dieser gigantischen Band wurden, die plötzlich Millionen Platten verkaufte und eine ausverkaufte Tour nach der nächsten hinlegte. Tatsächlich sind wir heute um einiges glücklicher als in der damaligen Situation. Für uns ist „Ode To J Smith“ das richtige Album an diesem Punkt unserer Karriere und soviele Menschen wie möglich sollen es hören.

Soundmag: Beim ersten Hören klingt das Album so gar nicht nach Travis. Das erwartet man nicht unbedingt, wenn eine Band mit ihrem Stil so erfolgreich ist. War es euch wichtig, etwas komplett anderes zu machen?

Neil: Einer unserer Gedanken war, großartige Songs zu schreiben, die zwar nicht so kurz wie möglich, aber so rau wie möglich sein sollten. Die Musik mag härter, düsterer und anders sein. Aber wir haben die Art und Weise, wie wir Musik machen, beibehalten. Es ist kein Problem für uns, Musik um ihrer selbst Willen zu spielen. Wir könnten jederzeit einen Zwölf-Minuten-Jam aufnehmen, aber wo läge da der Sinn? Wir könnten esoterisches, gekünsteltes Zug aufnehmen, aber wozu? Im Kern geht es immer darum, großartige Popsongs zu erschaffen und das treibt Musiker seit über 50 Jahren an. All die großen Platten der letzten Jahrzehnte wurden zu dem, was sie sind, weil sich großartige Songs auf ihnen befinden. Nicht, weil sich in ihrer Umgebung dies und das abspielte.

Dougie: Die Währung dieser Band waren und sind gute Songs. Genau dort liegt unsere Stärke, was uns erst an diesem Wochenende mit Brian Eno klar wurde. Wir haben die Arbeit, die Jams und die Experimente mit ihm sehr genossen. Aber als Band mit einem guten Song funktionieren wir definitiv am besten.

Soundmag: Ist dieses Album nicht die Platte, die Andy (Dunlop, Gitarrist) endlich mal machen wollte?

Dougie: (lacht) Ich gebe zu, dass sich die Gitarren diesmal etwas mehr gehen lassen konnten. Aber am Ende ist es das Album, das wir alle und zusammen machen wollten. Uns ist etwas gelungen, dass an diesem Punkt unserer Geschichte perfekt zu uns passt. Ich würde nichts daran ändern. Die Aufnahmen zu diesem Album waren wahrscheinlich die beste Zeit, die wir jemals mit der Band hatten. Das Songwriting und die kurzen Aufnahmesessions waren aufregend und ich bin immer noch aufgeregt, wenn ich mir jetzt – also vier Monate später – das Album anhöre. Das ist ein sehr gutes Zeichen.

Soundmag: Du hörst dir also dein eigenen Album weiterhin an?

Dougie: Noch geht das. Bis zur Veröffentlichung kann man immer noch so tun, als ob man noch etwas überprüfen möchte. (lacht)

Soundmag: Habt ihr neben der kurzen Aufnahmezeit noch andere Dinge geändert?

Neil: Wir haben viel weniger Geld ausgegeben. (Dougie lacht) Und wir haben einige technische Dinge verändert. Das klingt jetzt unspektakulär, aber am Ende bringen diese Änderungen das Album zusammen. Wir haben auf Magnetband aufgezeichnet, sehr gute Mikros benutzt und ein guter Freund von uns – EMMERY – übernahm das Aufnehmen. Die Energie in der Band wurde wahrscheinlich noch nie so gut eingefangen, was einfach daran liegt, dass Emmery so ein toller Techniker ist.

Dougie: Und er hat ein Gespür dafür, was die Band will. Aber es gab noch eine andere Veränderung, die uns ebenfalls zu unserem ersten Album zurückbringt. Zum ersten Mal seit damals hatten wir alle Songs geschrieben, bevor wir ins Studio gingen. Das klingt einfach und als ob man es bei jedem Album so machen sollte. Aber hey, bei vier unserer Platten war das nicht der Fall, vor allem bei „The Boy With No Name“. Es hat uns viel Zeit gekostet, die Dinge erst im Studio fertig zu schreiben, was nebenbei gesagt auch unglaublich teuer ist. Weil die Songs dieses Mal fertig waren, konnten wir sie vorher bei einigen Clubgigs testen, bevor wir schließlich hervorragend vorbereitet im Studio verschwanden. Für meinen Geschmack hört man das dem Album auch an.

Soundmag: Das alles klingt, als ob der Zeitdruck wegen der anstehenden Ereignisse (Dougie wurde Vater und die Platte musste vorher im Kasten sein) kein Problem für euch war.

Dougie: Nein. Vorhin fragte uns auch jemand, ob wir Angst vor dem Scheitern hatten. Doch auch das war nicht der Fall. Vielleicht lag das auch einfach an unserer eigenen Blödheit! (lacht) Wir haben den kompletten Prozess immer genossen. Und dieses Selbstvertrauen gewannen wir glaube ich in der Zeit, als wir die Songs schrieben.

Neil: Alles war fertig, schon als wir auf die Clubtour gingen. Klar veränderten wir noch einige Kleinigkeiten, aber die Songs hatten wir. Die Zeit im Studio wurde darum zum großen Spaß - der beste Spaß seit Jahren wahrscheinlich. Dass 90 Prozent der Platte live eingespielt wurden, betont die Sache nochmal.

Soundmag: Vor zehn Jahren habt ihr mir erzählt, dass es diese Momente im Studio und auf der Bühne gibt, wo alles zusammen kommt und perfekt scheint. War es bei den Aufnahmen so?

Dougie: Oh ja. Gerade in der letzten Nacht haben wir auf dem V-Festival gespielt. Wir standen auf der Bühne und sahen uns nervös an, denn immerhin waren wir seit sieben Jahren auf keinem englischen Festival aufgetreten. Es war, als wenn du durch den Vorhang blinzelst und dich fragst, ob alles glatt gehen wird. Aber als wir schließlich auf der Bühne standen, war all das wie weggeblasen. Gem von Oasis erzählte mir mal von einem perfekten Konzert und sagte: „Es war eine dieser Nächte, in denen ich keine falsche Note hätten spielen können – selbst wenn ich es versucht hätte.“ Eine Art von Erhabenheit breitet sich über dir aus und du entspannst dich vollkommen. Und wenn du relaxt auf der Bühne stehst, wirst du die beste Zeit deines Lebens haben. Und ich glaube, dass könnte uns auf der nächsten Tour öfter passieren.

Soundmag: Dougie, du hast drei Songs für das neue Album geschrieben. Wie ist es, mit Fran in einer Band zu sein, zu wissen, dass er all diese Hits geschrieben hat, und dann mit eigenem Material in den Proberaum zu schlendern?

Dougie: It’s cool! (lacht) Wenn ich etwas aus der Tasche ziehe und Fran will es singen, dann ist das ein gutes Zeichen. Klar, ich kann einen Song zusammenschreiben, aber Fran ist einer der besten Sänger der letzten 20 Jahre. Wenn so einer deine Songs singt, ist das fantastisch. Außerdem arbeiten wir dann gemeinsam an der Songstruktur und den Texten – quasi eine ideale Arbeitssituation. „Last Words“ etwa war noch sehr vage als ich es den anderen zum ersten Mal zeigte. Ich hatte eine Strophe und den Chorus und sagte: „Ich glaube, es könnte cool werden, aber ich weiß noch nicht, wo der Song hin will.“ Zusammen haben wir ihm dann den Rahmen gegeben und für mich ist das eine sehr coole Arbeitsumgebung.

Soundmag: Haben die anderen beiden Herren denn auch Songwriting-Ambitionen?

Neil: Nicht wirklich. Ich spiele gern Schlagzeug – für andere Menschen, in tollen Songs. Ich glaube schon immer, dass es darum geht, in einer ganz bestimmten Sache besser zu werden. Wenn du die gefunden hast, musst du deine Stärke ausbauen. Ich weiß, worin ich gut bin und dass ich gern Schlagzeug für die Songs anderer spiele. Ich liebe Gitarren, schaue mir Menschen, die sie spielen gern an. Aber mir fehlte immer das Interesse, selbst mal eine in die Hand zu nehmen. Ich ziehe mein Ding durch und hatte nie das Bedürfnis, selbst Songs zu schreiben. Entweder du kannst es oder nicht. Und ich bin wohl eher der Musiker-Typ.

Dougie: Das, was du machst, muss für dich selbst aufregend bleiben. Und nach zwölf Jahren sind wir das immer noch – erstaunlich! (lacht)

Soundmag: Neil, hast du nicht mal mit dem Gedanken an ein Seitenprojekt gespielt?

Neil: Ich war ja schon an einigen Alben beteiligt. Auf der neuen Ron Sexsmith-Platte habe ich Drums gespielt, bei Cat Stevens auch – viele Folk-Sachen. Und ich habe dabei sogar noch einiges gelernt. Denn wenn du für andere spielst, merkst du, was du selbst erreichen willst und du bringst neue Einflüsse in deine eigene Band ein. So läuft man nie Gefahr, statisch zu werden.

Dougie: Genau so sind wir auch zu unserem Keyboarder Claus gekommen. Wir lernten ihn kennen, weil Neil mit ihm zusammen an den letzten Alben von Ron Sexsmith und Jamie Scott beteiligt war. Es ist immer ein Vorteil, mit anderen zusammen zu spielen. Du bildest dich weiter.

Soundmag: Neil, du hast dich in letzter Zeit auch als Rennfahrer versucht. Und es läuft gar nicht schlecht.

Neil: Damit beschäftige ich mich seit einigen Jahren. Neben der Musik und dem Schlagzeug brauche ich einfach noch etwas anderes, um das Adrenalin abzubauen. Rennen zu fahren erfüllt diese Funktion. Ich fühle mich danach frisch und bereit für Neues. Ich genieße es und werde immer besser, nachdem ich einige Trainingsstunden genommen habe.

Dougie: Ich weiß nicht, ob du es schon bemerkt hast, aber wenn du von einem deiner Rennwochenenden zurückkommst, bist du total entspannt und ruhst quasi in dir selbst. Wie ein echter Zen-Meister. Das ist unglaublich.

Soundmag: Aber heißt das nicht, dass du eine unglaublich teure Versicherung abschließen musst? So wie sie sonst nur Filmstars haben?

Neil: (denkt nach) Du musst die positiven Seiten sehen. (Beide lachen) Die Versicherung ist tatsächlich sehr teuer.

Dougie: Aber eure Leser haben sicher keine Lust, jetzt über Versicherungen aufgeklärt zu werden. (lacht)

Soundmag: Der Rest der Band mag dein Hobby?

Dougie: Na klar. Es gehört zu seiner Person.

Neil: Ich habe ja nicht nur die Jungs, sondern auch eine Familie zu Hause. Die Rennen erzeugen Spannung, aber nur bis zu einem gewissen Grad. Darauf achte ich. Wenn du über diese Grenze hinaus gehen willst, solltest du aufhören. Du musst einerseits immer noch etwas in Reserve haben, gleichzeitig aber das Leben so intensiv wie möglich leben.

Soundmag: Ist das Gefühl im Rennwagen vergleichbar mit dem auf der Bühne?

Neil: Ich kann dem, was Dougie vorhin gesagt hat, nur zustimmen. Die letzten beiden Abende waren auch für mich sehr aufregend und ich war wirklich aufgekratzt nach den Konzerten. Und ja, zum ersten Mal seit Jahren war es wie das Gefühl nach einem guten Rennen. Wir hatten all das neue Material gespielt, alles kam zusammen und fühlte sich richtig an. Ich habe das sehr genossen.

Soundmag: Gut, das neue Album scheint euch wirklich am Herzen zu liegen. Da ein Konzert aber nur 90 bis 120 Minuten lang ist, würdet ihr manchmal einige der älteren Songs lieber zurücklassen?

Dougie: Das machen wir schon jetzt. Es gab zuletzt einige Shows, bei denen wir den „Rain“-Song nicht gespielt haben. Man vergisst schnell, dass wir inzwischen viele Stücke haben, die die Leute kennen und mitsingen können. Darum ist es einfach zu sagen, heute „Driftwood“ mal nicht zu spielen und morgen „Why Does It Always Rain On Me“ wegzulassen. Es bleiben immer noch genügend Songs übrig, die die Fans nach den ersten Takten sofort erkennen. Wir sind in diesem Punkt in einer sehr glücklichen Position. Sechs Alben, all die B-Seiten und Coverversionen – wir können aus einem riesigen Pool wählen. In jedem Konzert stehen inzwischen Leute, die uns „Why Does It Always Rain On Me“ mindestens zehn Mal haben spielen sehen. Warum also nicht die Setlist etwas verändern? Das macht es auch für uns wieder spannender. Und mit Blick auf die neuen Songs entdeckt man darüber hinaus immer wieder ältere Tracks, die es wert sind, live gespielt zu werden.

Soundmag: Es ist sicher alles andere als einfach, aus diesem großen Repertoire eine Setlist zusammenzustellen.

Dougie: Oh ja! Gestern auf dem V-Festival hatten wir 50 Minuten auf der Bühne und kamen ganz schön ins Grübeln. Ein paar neue Songs will man ja spielen und ein paar alte – schon sind 10 Stücke zusammen und die Zeit ist vorbei.

Soundmag: Da Fran jetzt in Berlin wohnt, werdet ihr die Stadt bei der kommenden Tour sicher nicht wieder links liegen lassen, oder?

Dougie: Wir waren bei unserer letzten Tour viel zu wenig in Europa unterwegs. Erst neulich sah ich einen unserer Roadies mit einem Shirt der letzten Tour und auf dem standen nur neun Europa-Termine! Ich dachte: „Was? Nur neun Konzerte in ganz Europa? Das ist viel zu wenig!“ Wir haben also definitiv einiges nachzuholen.

Soundmag: Es besteht also Hoffnung. Brauchen Travis jetzt eigentlich einen 4-Jahres-Plan, um das Familienleben der vier Mitglieder zu kombinieren?

Dougie: Gut möglich, dass das irgendwann notwendig sein wird. Bis jetzt lässt es sich allerdings ganz gut arrangieren, zumal wir im Moment vor allem am Wochenende auf Festivals spielen. Das geht ganz gut zusammen.

Soundmag: Ihr habt nun beide Nachwuchs. Gibt es einen Travis-Song, den ihr euren Kindern zum Einschlafen vorsingt?

Dougie: (denkt nach) Ich hatte noch nicht so viele Möglichkeiten. Meistens waren es bis jetzt allerdings eher die Beatles. (lacht)

Neil: Es gibt von Jason Falkner diese „Bedtime With The Beatles“-Alben. Großartig!

Dougie: Oh ja! Die sollten präventiv jedem gestressten Menschen verschrieben werden, damit er sie im Auto hören kann und sich dabei entspannt. Wunderbares Zeug.

Soundmag: Letzte Frage: Was haltet ihr von den Pet Shop Boys?

Dougie: Grandios! Textlich wie musikalisch! Sie wissen tatsächlich, wie Pop funktioniert.

Neil: Wir haben mal vor ihnen auf einem Festival gespielt und sie dort auch getroffen. Glastonbury war das, glaube ich.(denkt nach) Vor ein paar Monaten saßen wir sogar im gleichen japanischen Restaurant. Naja, als wir rausgingen, kamen sie rein.

Dougie: Ihre Texte sind scharf und sarkastisch. Und beide sind unglaublich humorvoll! Funny as fuck, believe me!

Soundmag: Vielen Dank für das Interview.

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