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Help She Can´t Swim

Help She Can´t Swim

 

21.05.05 - Magnet / Berlin

Interview:  Mathias

Foto: Mathias

 

 

 

Soundmag: Vor dem Interview habe ich mich ein wenig belesen und fand heraus, dass ihr euer Album in 10 Tagen aufgenommen habt, ohne Probleme ...

Thomas: In 10 Tagen- für die Aufnahmen und für´s Mischen.

Soundmag Es ist viel einfacher Interviews mit Bands zu machen, die dir sagen:“Ja, wir versuchten unsere ersten Demos vor 4 Jahren und dann versuchten wir sie auf der Strasse zu verkaufen...“. Ihr aber seid mit eurer Story und eurem Glück, der blanke Horror.

Thomas: Wir machten unser erstes Demo in einer Woche. Ende Dezember 2003. Wir schickten sie zu Promotionagenturen um Gigs zu bekommen. Das hat auch gut funktioniert, wir wollten nur Gigs und sie gaben uns eine 7“

Leesley: Wir sind glückliche Bastarde.

Thomas: Ja das sind wir. Fantastic Plastic hat etwas über uns gehört und kamen zu unserem dritten Gig. Wir waren nicht besonders gut. Das erste Demo, das wir machten wurde veröffentlicht. Dann haben wir nur noch Demos für uns gemacht, damit wir hören was wir gut und schlecht machen. Das war unser Weg Erfahrungen zu sammeln. Wenn wir jetzt erneut eine Platte aufnehmen, wissen wir sehr gut wie wir was machen.

Leesley: Tun wir das?

Thomas: Ja. (lacht) Wir wissen was uns erwartet. Wir haben von unserem ersten Album gelernt.

Soundmag: Wann habt ihr euch gegründet?

Leesley: 1 1/2 Jahre ist es her.

Thomas: Ich glaube im Oktober 2003 war unsere erste Probe. Wir haben vorher schon viel probiert, aber die erste wirkliche Probe war im Oktober. Unser erster Gig war Ende Dezember 2003. Unser Demo ging Ende 2003 raus und wir begannen im Januar mit Gigs. Wir hatten wieder Glück, weil viele Bands Demos verschicken und es dauert oft Monate bis die ersten Reaktionen kamen. Bei uns ging das sehr schnell.

Leesley: Die Leute waren wegen Weihnachten gelangweilt.

Thomas: Es ging alles ganz schnell. Wir sind sehr froh, dass sich schnell so viele positive Reaktionen zeigten. Wir haben keine Kontakte zu den Leuten, die wir ausnutzen können, wir kannten niemanden, der uns helfen könnte.

Leesley: Wir haben keine Freude (ironisch gemeint)

Thomas: Es ging alles ohne große Hilfe.

Soundmag: Das klingt schön, aber scheint schwierig, weil es oft ganz praktisch ist, negative Reaktionen von Anderen zu bekommen, damit man ein wenig gelenkt wird. Gerade wenn man so strange Sachen wie ihr sie macht spielt gibt das Sicherheit wenn da den „Spiegel“ vorgehalten bekommt.

Leesley: Strange ? (lacht)

Soundmag:: Nun Ihr macht jetzt nicht unbedingt den typischen 3-Akkorde-Rock´n´Roll- ich habe doch den Soundcheck gesehen, der wirklich toll war. Aber was war jetzt meine Frage?

Leesley: (Lacht, die ganze Zeit)

Thomas: Du wolltest wissen ob wir Abfall oder nicht Abfall sind, wenn wir keine Reaktionen von Freunden bekommen.(lacht)

Soundmag: Es ist ein großes Zeichen dafür, dass Ihr das so macht, wie ihr es macht und euch nicht reinreden lässt.

Thomas: Das Gefühl, das wir haben, wenn wir unser Zeug verschicken und niemand schlechtes über uns schreibt...

Leesley: ...und wenn sie es tut, Gnade ihnen Gott....

Thomas: ...jetzt sind wir auf Tour in Deutschland. Da muss also irgendwas in unserer Musik sein, das gefällt, ohne dabei arrogant klingen zu wollen. Wir machen irgendwas richtig, ich weiß aber nicht was es ist. Es geht nicht nur darum anderen Leuten zu gefallen, es geht darum

Leesley: ... uns zu gefallen (lacht)

Thomas: We are number one.
Wir sitzen nicht rum und überlegen, wie wir unsere Musik machen, damit sie anderen gefällt, das würde alles zerstören. So wie es jetzt ist, gibt es uns das Gefühl, wenn wir das machen, was wir wollen und können, werden wir auch künftig noch gemocht werden. Trotzdem würde ich gern in den Kopf eines Anderen gehen, um mal aus seiner Sicht zu hören wie wir klingen. Wir wissen wie wir klingen, aber andere Menschen beschreiben unsere Musik ganz anders.

Leesley: Sehr eigenartige Vergleiche.

Thomas: Es gibt Menschen die sagen wir klingen wie Pulp, Blur, Elastica, Sonic Youth, Bis oder andere sagen, diese Band klingt für mich wie weißes Rauschen.
Es gibt viele Bands, allerdings keine Britischen Bands, bei denen wir sagen würden, ja, da passt der Vergleich.

Soundmag: Seid ihr glücklich mit der Auswahl der Bands, mit denen ihr zusammen an einem Abend auf Bühnen gestellt werdet.

Leesley: Die meisten Bands, mit denen wir spielen, sind der letzte Müll. Manchmal sind ganz gute dabei, aber meistens (verzerrt, Ekel erregt ihr Gesicht) in England spielen wir mit wirklich, beschissenen, langweiligen, Garage-Wichser-Bands. Wir spielten auch mit ganz tollen Bands, die meisten davon kamen aus Amerika zum Beispiel Deerhoff, die fantastisch sind.

Thomas: Wir spielten mit Ex-Modells, Blood Brothers, das sind alles Bands, die wir schon vorher mochten, das macht es natürlich besonders schön. Dann gibt es Konzerte, wo die Leute die Songs mitsingen, das ist schon was besonderes.

Soundmag: Wenn ich ein Festival planen würde, dann würde ich euch mit Kaito, Ikara Colt zusammen spielen lassen.

Thomas: Ich kann immer nicht verstehen warum wir mit Kaito verglichen werden- sicherlich wegen den Gitarren-Noises.

Leesley: Ich mag die nicht. Jeder Song klingt gleich. Ich würde gern mit „The Gossip“ zusammen spielen.

Soundmag: Was denkt ihr darüber wenn man euch in die Kategorie Art-Punk steckt?


Thomas: Art und Punk sind zwei so lockere Worte. Art bedeutet alles Mögliche, genau wie Punk. Good Charlotte und Blink 182 werden Punk genannt, Sonic Youth und Fugazzi werden Punk genannt. Selbst Hardcore Bands werden Punk genannt. Es ist laut also ist es Punk.

Leesley: Wir machen Cunt-Core.

Thomas: Was?!

Leesley: Das ist meine Meinung. Cunt-Core. Ein Mädchen schreit, also Cunt-Core.

Soundmag: Wir sind jetzt schon 8 Minuten über der Zeit und wenn ich am Anfang sagte oder dachte es wäre der Horror mit euch zu sprechen, habe ich jetzt das Gegenteil erfahren dürfen. Es hat sehr viel Spaß gemacht mit euch zu reden. Ihr ward brillante Interviewpartner.

Leesley: Waren wir das wirklich? Danke. (strahlt)

Soundmag: Ja das ward ihr.

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