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Peter Murphy

Peter Murphy

 

21.10.11 - Matrix / Bochum

Konzert-Bericht:  Martina

Foto: Martina

 

 

 

Mit krachigem Gitarrensound beginnt der Abend für die Konzertbesucher. Um 20 Uhr steht plötzlich der amerikanische Gitarrist und Sänger John Andrews mit seiner Band Loudboy auf der Bühne des Matrix. Für einige Leute ist der behütete Frontmann kein Unbekannter und als langjähriger Botanica-Gitarrist noch gut im Gedächtnis. Straighter Rock mit elektronischer Beimischung und einigen Tupfern aus der Violine rücken das selbstbetitelte Debütalbum mit melodischer Leichtigkeit in die Gehörgänge der Zuschauer. Loudboy haben leichtes Spiel mit ihren Songs und ernten nach 40 Minuten viel Applaus.

Mit fünf Bauhaus-Jahren und einer knapp dreißigjährigen Solokarriere hat der Herr, auf den nun alle warten, schon eine lange musikalische Vergangenheit hinter sich. Vor einigen Monaten ist sein neues Werk „Ninth“ erschienen, welches den Grundstein des heutigen Abends bilden wird. Lange lässt der Herr des Gothic Rock denn auch nicht auf sich warten, sobald sich das Licht im Club ins düstere schummert steht die komplette Murphy-Band schon auf der Bühne. The man himself tritt als letzter ins Rampenlicht und erntet nur durch sein Erscheinen schon eine gehörige Portion Beifall. Mit leisen Tönen beginnt die Show. Dunkellila umrandet ist die Silhouette des Musikers zu erkennen, doch die Sicht auf die komplette Bühne wird schnell vervollständig.

Im Jackett und mit finsterer Mine stellt sich Mr. Murphy im Nahbereich der ersten Reihen ohne Zögern direkt in den Mittelpunkt. Der erste Teil der Setlist gehört den Songs des aktuellen Longplayers. „Velocity Bird“, „Memory Go“ oder „I Spit Rose“ packen sofort und kurbeln die Stimmung an. Peter Murphy ist in bester Performancelaune. Ein starrer Blick oder sich endlos im Kreis drehend - mit der jeweils passenden Mimik, Geste und Bewegung perfektioniert der Frontmann das musikalische Bild zu einem Gesamtkunstwerk. Die gefühlten 40 Grad Innentemperatur spürt man mittlerweile als kleinen Rinnsaal den Nacken runter laufen. Die Hitze scheint auch auf der Bühne spürbar. Tanzend wird das Sakko entfernt, für die restliche Show reicht ein Kapuzenshirt.

Neben dem Singen ist Peter Murphy auch sehr redselig, immer wieder greift er ein Gespräch mit einem Zuschauer in der ersten Reihe auf. Was einige lustig finden, nervt an anderer Stelle. Die Forderung nach Musik wird mit „Silent Hedges“, einem alten Bauhaus-Stück schnell erfüllt. Das Mitsingen bestätigt die Freude der Fans. Im Mittelteil wird die Power etwas gedrosselt. Die Gitarren werden langsamer, der Gesang schwerer. Nachdem einem „Hurt“-Cover (das sich hier eher an die Johnny Cash-Version anlehnt denn an das Nine Inch Nails-Original) geht die beeindruckend emotionale Show mit „I´ll Fall With Your Knife“ weiter, bis schließlich mit „Uneven And Brittle“ das Ende naht.

Langjährige Murphy/Bauhaus-Fans fordern wohl wissend „Ziggy“, doch Murphy lässt sich nicht drauf ein und ignoriert den Musikwunsch, der eigentlich bei jedem Liveauftritt vor dem Schlussstrich steht. Doch diesmal nicht. Mit „A Strange Kind Of Love“ und dem Spät-80er-Song „Cuts You Up“ zaubert der Künstler einen zufriedenen Ausdruck in jedes Gesicht.

-> Bildergalerie des Loudboy-Sets
-> Bildergalerie des Peter Murphy-Sets

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www.petermurphy.info

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