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Thirteen Senses

Thirteen Senses

The Features

 

30.04.05 - Mudd Club / Berlin

Konzert-Bericht:  Jan

Foto: Pressefoto

 

 

 

Thirteen Senses sind in Deutschland zwar nicht unbekannt aber auch keine Größe wie, sagen wir mal, Keane. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sie nach einem sehr angenehmen Interview ihr Equipment selbst in die dunkle Höhle des Mudd Club tragen müssen. Draußen scheint die Sonne mehr als hell und langsam verwandelt sich der Tag in eine warme und frühlingshafte Nacht.

Kurz nach 22 Uhr betreten dann die vier Wahl-Londoner pünktlich die Bühne. An diesem Tag sind sie "nur" Vorband für The Features, was das Publikum aber nicht zu stören scheint. Viele Anwesende waren offenbar bereit, die völlig überteuerten 15 Euro zu bezahlen, um lediglich Thirteen Senses zu sehen. Wer ihr Debütalbum "The Invitation" kennt, weiß, wieviel Wehmut, Trauer und Schönheit diese Platte offenbart. Live kann dies natürlich ganz schnell kitschig und langweilig werden. Doch bereits von Anfang an merke ich, dass ich mir keine Sorgen zu machen brauche. Zu intensiv leidet die Gitarre, zu perlend klingt das Klavier und zu spitzbübisch und dramatisch singt Sänger Will South ins Publikum.

So stört es mich auch nicht weiter, dass die Dame in der ersten Reihe über die komplette Länge des Sets einen esoterischen Fruchtbarkeitstanz aufzuführen scheint. Ich frage mich hin und wieder, was die Band darüber denkt und freue mich, als ich einige Reihen hinter ihr verzückt den älteren Herren stehen sehe, der gerne mit seinem Frank and Walters T-Shirt auftrumpft und auf jedem relevanten Konzert vertreten ist. Merkt er, wie perfekt der Sound ist, wie genau Lieder wie Into the fire oder Thru the glass ins Herz zielen? Ist er ein Gottgesandter, der gekommen ist, um diese kleine Band zu adeln, ja heilig zu sprechen? Bestimmt.

Nach knapp einer Stunde ist der Zauber leider vorbei und ich werde wieder in den rauhen Indiecluballtag gespült. Kurz begebe ich mich an die nunmehr frische Luft. "Möchte jemand noch The Features sehen? Nein, eigentlich nicht. Aber ich hab schließlich 15 Euro gezahlt. Da gehe ich doch nicht schon nach der Vorband."

Also dann. Nach dem dritten Song frage ich mich, wie man auf die Idee kommen kann, eine Band wie Thirteen Senses mit dem rumpeligen Amirock der Hauptband zu kombinieren. Da ich darüber nicht weiter nachdenken möchte, überzeuge ich meine Gefolgschaft nach mehr als wenig Widerstand und wir verlassen den Laden. Zum Teufel mit The Features! Ich habe heute etwas wunderschönes erleben dürfen.

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www.thirteensenses.com

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