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Staatsarchiv Zürich H Spitalarchiv [Einleitung]
Findbuch Archivabteilung H Archiv des Spitals, späteren Kantonsspitals (13.-19. Jahrhundert) [Einleitung, Geschichte] [Übersicht Bücher (H I)] [Übersicht Akten (H II)] [Home]
1. Einleitung 1.1. Geschichte des Spitals Das heutige Kantonsspital ist aus der hochmittelalterlichen Stiftung (wohl der Zähringer, noch vor 1204) hervorgegangen, die bis zu ihrem Übergang in ein Universitätsspital anno 1833 mannigfache Veränderungen erlebte. Ursprünglich - eine Gründungs- oder Stiftungsurkunde ist nicht überliefert - Hospiz für Reisende und anderweitige, durch Krankheit arm gewordene Nichtzürcherbürger, die von Laienbrüdern gepflegt und versorgt wurden, mutierte es zum (weltlichen) Heiliggeistspital und im 15. Jahrhundert zum Bürgerspital. 1804 wurde es Kantonsanstalt und schliesslich 1833 auch noch Universitätsspital. Einst geistlich ausgerichtetes Hospiz, wurde es wohl schon vor 1300 zu einer reinen Pflegeinstitution und im Verlaufe des 16. Jahrhunderts zur Heil- oder Behandlungsanstalt. Die Spitalgemeinschaft setzte sich seit dem 14. Jahrhundert bis zum völligen Wandel anno 1833 aus Spitalmeister (mit Ehefrau), Angestellten, Pfründnern, Hauskindern (darunter auch seit dem 16. Jahrhundert Irre, Blinde, Taube, Epileptiker, Kostgänger) und Insassen (arme Kranke respektive Patienten) zusammen. Schon im Mittelalter, spätestens aber nach 1550 stammten die Kranken respektive Patienten überwiegend aus der Zürcher Landschaft. Der Spitalmeister führte den Spitalbetrieb bis 1833. Der Spitalpfleger war für die wirtschaftliche Verwaltung zuständig. Seine Bedeutung nahm in der Frühneuzeit zugunsten des Zürcher Rats konstant ab. Dieser war u.a. durch Ärzteverordnungen auch massgeblich am Übergang der mittelalterlichen Pflegeinstitution zur frühneuzeitlichen Heil- oder Krankenbehandlungsstation beteiligt (Bsp.: Schaffung der Aussatz- und Wundgschau, einer Gebärabteilung). Die grosse Wende in Verwaltung, Betriebsorganisation und fachlicher, also medizinischer Leitung, trat mit dem Gesetz zur ärztlichen Besorgung staatlicher Spitäler (20.12.1832), dem Unterrichtsgesetz vom 2.10.1832 und dem Gesetz zum Kantonsspital Zürich vom 15.4.1833 ein. Damit wurde die staatliche Krankenanstalt von 1804 einerseits zum Universitätsspital, weil fachlich inskünftig von Professoren der Medizin geführt, andererseits zu einem staatlichen Unternehmen, weil dessen Verwaltung danach dem Finanzrat unterstellt. Mit dem Wegzug des Krankenhauses anno 1842 vom ehemaligen Spitalstandort am Predigerplatz (siehe den Stadtplan von Jos Murer, 1576) an den heutigen Standort am Zürichberg und mit der Einführung der Spitaltaxe 1848 war der Übergang vom mittelalterlichen Armenspital zum Volksspital endgültig vollzogen. Vor den Kranken zogen schon die blinden und tauben Hauskinder in eine eigene Stätte; 1870 verliessen die letzten Gemütskranken und 1875 die Gebärabteilung das alte Spitalareal. Erstere kamen in die Psychiatrische Klinik Burghölzli, letztere zog auch aufs Schönhausareal am Zürichberg. Der Besitz des Spitals, dessen ältester Komplex selbst auf Besitz der Grossmünsterpropstei stand, zeichnet sich bis zur Mediation durch beträchtliche Streulage aus. Grosse Besitzerweiterung entstand durch die Inkorporation der St. Peter-Filiale in Schlieren, den Kauf des Kirchensatzes von St. Peter im 14. Jahrhundert, vor allem aber durch die Übernahme der säkularisierten Frauenklöster Selnau, St. Verena an der Brunngasse, des Besitzes der Brüder im Nessental und der Bruderschaft St. Peter nach der Reformation. Das Siechenhaus St. Moritz an der Spanweid und mit diesem das Lazariterhaus Gfenn sowie das Blatternhaus am Oetenbach wurden erst 1834 respektive 1844 mit dem Kantonsspital vereinigt. 1.2. Geschichte des Fonds Spitalarchiv (Bestandsgeschichte) Der vorliegende Fonds enthält die 1874, 1875 und 1885 von der damaligen Spitalverwaltung aufs Staatsarchiv gekommenen Archivalien des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Spitalarchivs bis 1804 respektive 1833 (1842) sowie gebundene Archivalien des neuen Kantons- und Universitätsspitals am Zürichberg von 1842 (1833) bis 1876/1878 (vgl. auch für das Folgende die ausführliche Spitalgeschichte). Bei der Erschliessung der Akzessionen wurden die Urkunden des Spitalarchivs zur Archivabteilung C (Urkunden) geschlagen (ca. 1'700 Urkunden des Spitals: C II 18, 1245-1870; ca. 1'400 Urkunden von Spanweid und der Lazariter in Gfenn: C II 19, 1263-1809) und die Rechnungen der Spanweid im Finanzarchiv F (F III 48) verzeichnet. Die Urkunden stellen die älteste Überlieferung des Spitals dar. Deswegen setzen die Original-Archivalien des vorliegenden Fonds erst ungefähr im 15. Jh. ein. Da dieser aber teilweise aus Kopialüberlieferung besteht, geht sein Inhalt trotzdem bis ins 13. Jahrhundert zurück. Der Fonds setzt sich aus Büchern (H I) und losen Akten (H II) zusammen und enthält auch die Archivalien der zum Spital geschlagenen säkularisierten Klöster, der weltlichen Stiftungen Spanweid und Blatternhaus am Oetenbach sowie der Lazariter in Gfenn. Er ist hier durch Detailverzeichnis, Orts- und Sachregister erschlossen. In der Übersicht (siehe unten) sind Bücher und Akten summarisch gewissen Betreffen zugeordnet. Allerdings greifen, abgesehen von den Urbarien, zumindest bis zur Remedur von 1780-1804, die Bereiche ineinander über (für die Führung des Archivs bis 1833 war der vom Spitalpfleger ernannte Spitalschreiber verantwortlich), und gewisse Bücher wurden trotz institutioneller Veränderungen weitergeführt, über 1804, zum Teil über 1833 hinaus. Ein endgültiger und eindeutiger Schnitt in Betriebs- und Geschäftsbuchführung manifestiert sich erst 1842/1848 mit dem Bezug des neuen Spitalkomplexes am Zürichberg respektive dem Beginn des Volksspitals (siehe z.B. die Patientenverzeichnisse). Zum Fonds besteht eine über 700 Pläne umfassende Plansammlung (Archivabteilung Pläne: E) zu des Spitals Besitzungen, Waldungen, Gütern und Höfen (z.B. Strickhof), auch zu den Bauten auf dem alten und neuen Spitalareal. Einige Archivalien zum vorliegenden Fonds liegen in der Zentralbibliothek Zürich, darunter die ersten Krankenjournale des Spitals aus der Hand des Chirurgen Johann Konrad Meyer der Jahre 1781-1783 (ZBZ, Ms. Car. XV 10m-o: 3 Bände). Die Fortsetzung der hier überlieferten Archivalien, für die losen Akten ab ca. 1798, für die gebundenen Akten ab ca. 1833 respektive 1876, befindet sich in den entsprechenden Beständen der Archivabteilungen S und N (Gesundheits- und Fürsorgewesen) und den entsprechenden Provenienzfonds wie zum Beispiel der Psychiatrischen Universitätsklinik Burghölzli. Die Komplexität des Spitals als Grundherrschaft, Amt oder gemeinnützige Institution, als Aufenthaltsort für Kranke, Sieche, Arme und Irre, als Arzneihersteller und ärztliches (Kompetenz-) Zentrum (Wundgschau) verursachte eine streckenweise sehr dichte und kohärente, vor allem aber vielfältige Aktenlage, die nicht nur die Spitalgeschichte umfassend belegt, sondern auch als Vorgängerüberlieferung zum Fürsorge- und Gesundheitswesen (Heilmittelherstellung und -kontrolle, Seuchenbekämpfung), ja zur Psychiatrie herangezogen werden sollte. Für die Geschichte der Gerichtsmedizin (Visa et Reperta, auch für Ehescheidungsprozesse wegen Eheunfähigkeit), der Geburtshilfe, Chirurgie und Medizin wiederum sind die Gschau-Akten und Wundgschau-Manuale eine wahre Fundgrube. 2. Übersicht über die Bücher (H I) 2.1. Spital 2.1.1. Besitzverwaltung
2.1.2. Finanzverwaltung
2.1.3. Spitalverwaltung 2.1.3.1. Urteile, Protokolle, Verordnungen und Reglemente, Korrespondenz
2.1.3.2. Patientenbezogene Akten, auch von Spanweid und der Irrenhäuser
2.2. Spanweid (Bücher)
3. Übersicht über die Akten (H II) Sie betreffen das Spital, das Siechenhaus an der Spanweid sowie das Blatternhaus am Oetenbach
Hilfsmittel
Text: Helena Zimmermann / Stand: 25.11.2004.
Staatsarchiv des Kantons Zürich, Winterthurerstrasse 170, CH-8057 Zürich Telefon 01 635 69 11, E-Mail/Webmaster staatsarchivzh@ji.zh.ch Letzte Aktualisierung: 09.05.2005 |