Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Kreisverband Oldenburg/Oldenburger Land e.V.

ADFC wertet Einrichtung der Fahrradstraße trotz einiger Probleme als ein Erfolg

2000-05-13, Stephan Popken

Der ADFC wertet die Einrichtung der Fahrradstraße Georgstraße — Katharinenstraße — Haarenesch trotz einiger Probleme insgesamt als Erfolg für den Fahrradverkehr.  Die Radfahrer in Oldenburg hätten zum ersten Mal eine Straße erhalten, auf der sie Vorrang gegenüber dem Kfz–Verkehr haben.  Die noch vorhandenen Probleme resultierten überwiegend aus dem Verhalten der Autofahrer.  So benutzten immer noch viele Autofahrer den Straßenzug Haarenesch — Katharinenstraße als Alternativstrecke zur Ofener Straße, obwohl nur Anliegerverkehr erlaubt sei.  Diesen Durchgangsverkehr gelte es durch bauliche und ordnungsrechtliche Maßnahmen zu reduzieren.  Durch die Einrichtung eines Runden Tisches sei man hier auf einem guten Weg, Lösungen zu finden.  Der ADFC fordert die Radfahrer auf, selbstbewusst auf der Fahrbahn zu fahren und den ihnen zustehenden Platz auch zu nutzen.  Dies bedeute u.a., ausreichend Abstand zu parkenden Kfz einzuhalten — ca. 1,00 m — und sich nicht von entgegenkommenden oder von hinten drängelnden Autofahrern auf den Fußweg drängen oder sich die Vorfahrt nehmen zu lassen.  Leider benutzten immer noch eine Reihe von Radfahrern den Fußweg, was eine nicht akzeptable Behinderung und Gefährdung der Fußgänger darstelle.

Auch wenn die Fahrradstraße jetzt bereits ein Jahr existiere, wüssten immer noch viele Autofahrer und auch Fahrradfahrer nicht, wie sie sich in einer Fahrradstraße zu verhalten hätten.  Daher muss die umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit fortgesetzt werden, zumal Neuerungen immer einige Zeit bräuchten, bis sie allgemein angenommen werden.  Zudem dringt der ADFC darauf, große Piktogramme in Form des Radwegesymbols auf die Fahrbahn zu bringen, um die Erkennbarkeit der Fahrradstraße zu erhöhen.  Nachbesserungen seien auch bei der Beschilderung notwendig.

Die vorhandenen Probleme dürften nicht dazu führen das Projekt Fahrradstraße ad acta zu legen.  Stattdessen sollten unbedingt und offensiv weitere Fahrradstraßen in Oldenburg ausgewiesen werden, um dem Radverkehr direkte und sichere Routen auf attraktiven Wegen durch die Stadt zu ermöglichen, die zusammen ein zusammenhängendes Netz für den Radfahrer ergäben.  Erst dann könnten Fahrradstraßen ihre volle Wirksamkeit für den Radverkehr entfalten und sich im Bewusstsein der Bevölkerung etablieren, so dass die momentan vorhandenen Probleme nicht mehr oder kaum noch auftreten.