Missionare
Die Folgen: Beginn der Oromomission  
Der erste, der sich nach seinen ersten Kontakten zu Oromo zur Mission berufen fühlte, war Johann Ludwig Krapf, der davon überzeugt war, dass die Oromo Ähnlichkeit mit den alten Germanen besaßen. Er hoffte, dass von den Oromo eine christliche Reformbewegung ausgehen würde, die sich im weiteren auf ganz Afrika ausbreiten würde. Er sah „Ormania“ in Analogie zu Deutschland, wo die europäische Reformation ihren Anfang nahm. Während seines Aufenthaltes in Ankober (1840) begann Krapf gemeinsam mit seinen Assistenten Barki eine Übersetzung des Neuen Testamentes in das Oromo. Jahre später, als bereits protestantische Missionen in Äthiopien und im Sudan existierten, konnte Krapf diese Arbeit wieder aufnehmen. In Zusammenarbeit mit Rufo, einem freigekauften Oromosklave aus dem ostäthiopischen Metemma, konnte er in Württemberg die Übersetzung des Neuen Testaments vollenden und umgehend nach Äthiopien versenden.

Nachdem der Missionar Johannes Mayer in seinen missionarischen Unternehmungen in Beni-Schangul (1867) und Gubbe (1871) gescheitert war, erhielt er schließlich die Erlaubnis, eine Mission in Schoa zu eröffnen, um die hier lebenden Oromo zu christianisieren. Unterstützt von weiteren Missionaren wie dem Deutsch sprechenden Gebre Gobbaw Desta (dem späteren bekannten Diplomaten und Intellektuellen kentiba Gebru), konnte Mayer bis 1886 die Missionsstation „Balli“ betreiben. Eine weitere deutsche Oromomission wurde 1927 durch die Hermannsburger Mission in Wollega aufgebaut. Förderlich waren der missionarischen Arbeit der Hermannsburger insbesondere die engen Beziehungen der Familie des Missionars Flad zu dem Regenten Ras Tefari.