Eine Gedenktafel an der Fassade des heutigen Hotels "Zur Goldenen Spinne", Linke Bahngasse 1a, erinnert an seinen Aufenthalt.
Zu dieser Zeit befreundete er sich mit der Familie des Klavierbauers Johann Baptist Streicher (1796-1871), die im 1833 erbauten Streicherhof, Ungargasse 27 lebte. August Streicher, der Enkel des Klavierbauers, verfasste seine Erinnerungen, die am 3. Mai 1944 im Neuen Wiener Tagblatt erschienen. Hier schilderte er seine Kindheitserlebnisse mit den im Hause Streicher verkehrenden Prominenten (s. Museumsheft 2002/3):
... Für sie (Clara Schumann) stand ein eigener Konzertflügel bereit, ebenso für Johannes Brahms, der fast täglich vormittags erschien und bis mittags spielte. Ob er dabei komponierte oder nur übte, das weiß ich nicht. Johannes Brahms war eine interessante Erscheinung. Er trug immer dunkle, zu kurze Beinkleider und einen lichten Rock. Das Haar hing ihm bis auf die Schulter herunter. Er war über Mittelgröße und ziemlich beleibt. Für ihn stand ein Flügel neben dem Speisezimmer meiner Großeltern. Eine Zeitlang spielte er den ganzen Vormittag, manches Mal spielte er noch, wenn wir schon beim Mittagessen saßen. Wenn Brahms nun aufhörte, musste er durchs Speisezimmer gehen. Da passierte es ihm einmal, dass er beim Vorbeigehen mit seinem fliegenden Überrock einen Sessel umwarf. Seine Verlegenheit darüber wirkte sehr komisch, umso mehr als ich ungezogenerweise laut herauslachte. Er sah mich strafend an und redete eine Zeitlang nichts mit mir...