Der große aus Saloniki stammende Burgtheater-Schauspieler Raoul Aslan (1886-1958) wohnte 1925 bis 1934 im Haus Weyrgasse 9.
1897 kam er als Kind nach Wien. Voll Theaterbegeisterung fasste er den Entschluss Schauspieler zu werden. 1906 ging er als Volontär ans Hamburger Schauspielhaus und nahm bei Franziska Ellmenreich Unterricht.
In der Folge spielte er in St. Pölten, Teplitz-Schönau, Karlsbad, Graz und Stuttgart. 1917 kehrte er nach Wien zurück, wo er ab 1917 an das damalige Deutsche Volkstheater engagiert wurde.
Ab 1920 war er Mitglied des Burgtheaters, wo er am 1. September als "Hamlet" auftrat.
Aslan, ein Meister der Sprechtechnik, war ein hervorragender Darsteller klassischer Charakterrollen (Nathan, Geßler, Götz, Orest, Ödipus, Franz Moor, Coriolanus, Marquis Posa, Mephistopheles, Othello, Faust, Philipp II. u.v.a.) und erbrachte bemerkenswerte Regieleistungen ("Das Salzburger große Welttheater", "Iphigenie auf Tauris", "Torquato Tasso").
In der Eröffnungsvorstellung des Burgtheaters am 15. Oktober 1955 spielte er den Horneck in Grillparzers "König Ottokars Glück und Ende".
Raoul Aslan absolvierte zahlreiche Gastspielreisen ins Ausland und widmete sich auch der Rundfunk- und Fimtätigkeit.