Der aus Württemberg stammende Bildhauer Franz Xaver Messerschmidt (1736-1783) gilt nach Georg Raphael Donner als bedeutendster Bildhauer in der Übergangszeit zwischen Barock und Klassizismus.
Nach Studien in München und Wien wurde Messerschmidt 1760 als "Stuckverschneider" für die plastische Gestaltung von Kanonen im kaiserlichen Zeughaus angestellt. 1769 wurde er Substitutsprofessor an der Wiener Kunstakademie und 1770 erwarb er das Haus Ungargasse 5, wo er sich ein Atelier einrichtete. Als Messerschmidt 1777 Wien verließ, verkaufte er das Haus.
Er ist der Schöpfer von Porträtskulpturen für die kaiserliche Familie, wurde aber durch seine 69 in Blei gegossenen "Charakterköpfe", die er ab dem Ausbruch seiner Geisteskrankheit zwischen 1770 und 1783 schuf, berühmt, die sich heute teils im Original teils in Nachgüssen in verschiedenen Sammlungen wie dem Belvedere und der Slowakischen Nationalgalerie befinden.