Paul Barnay (1884-1960) wuchs in Geologengasse 1 auf, maturierte 1902 im Landstraßer Gymnasium und studierte anschließend an der Berliner Hochschule für dramatische Kunst.
1909 bis 1914 war Barnay als Schauspieler und Regisseur in Danzig engagiert. Nach Kriegsende arbeitete er als Direktor des Theaters in Kattowitz und von 1921 bis 1933 als Intendant der Vereinigten Bühnen in Breslau.
1933 kehrte er seines Vermögens beraubt nach Wien zurück und war von 1934 bis 1936 Mitdirektor des Raimundtheaters. Von 1936 bis 1938 wirkte Barnay als Theaterdirektor in Reichenberg.
1938 emigrierte er nach Ungarn, wo er verhaftet wurde und bis 1945 in einem KZ festgehalten wurde. Nach Kriegsende kam Paul Barnay nach Wien zurück und wirkte als Regisseur und Schauspieler. An diese Zeit erinnern sich ältere Theaterbesucher an ihn in den Hauptrollen Nathan der Weise, Mephisto, Jago und Richard III.. Von 1948 bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1952 hatte er die Direktion des Volkstheaters inne.
Sein literarisches Werk umfasst Texte zu Wienerliedern, Romane ("Die Glocke ruft", "Schlange an Bord" u. a.) und Theaterstücke wie beispielsweise "Der Schneider von Gumpendorf" und "Der Narr der SS".
Zuletzt wohnte Paul Barnay im Haus Auenbruggergasse 2.