In seiner Kindheit wohnte der aus Bulgarien stammende Elias Canetti (1905-1994) ab 1913 für einige Zeit im Haus Radetzkystraße 3. Den Ersten Weltkrieg verbrachte er in der Schweiz und in Frankreich. 1924 kehrte er nach Wien zurück, um hier Chemie zu studieren (Dr. phil. 1929).
Dass er 1927 Augenzeuge des Justizpalastbrandes wurde, bezeichnete er später als Anlass, sich wissenschaftlich mit dem Begriff "Massen" zu beschäftigen.
Während dieser Zeit schuf Canetti Romane und Theaterstücke. Er emigrierte mit seiner Frau Veza (1897-1963) nach England und wurde britischer Staatsbürger. Hier wandte er sich den anthropologischen Wurzeln des Totalitarismus zu. Er verfasste mehrere Romane und Theaterstücke. Nach dem Erscheinen seines Werks "Masse und Macht" (1960) erlangte Canetti Weltruhm. Außer vielen anderen Ehrungen wurde ihm 1981 der Nobelpreis für Literatur verliehen. 1988 verlegte Elias Canetti seinen Wohnsitz in die Schweiz.
Nach eigenen Angaben wurde er von Karl Kraus, Robert Musil, Franz Kafka und Hermann Broch am stärksten beeinflusst.