Bruno Granichstaedten (1879-1944) studierte in Leipzig Musik und wurde Korrepetitor an der Wiener Hofoper. Er wohnte im Haus Seidlgasse 27. Daneben trat er als Operettentenor und später mit selbst komponierten Brettl-Liedern in Wiener Kabaretts auf. Ab 1907 komponierte Granichstaedten Operetten und errang mit seinem Erstlingswerk "Bub oder Mädel" 1908 einen bemerkenswerten Achtungserfolg. 1915 folgte "Auf Befehl der Kaiserin" und 1915 der Kassenschlager "Der Orlow". Er komponierte aber auch Lieder und Filmmusik wie zum Beispiel "Zuaschau'n kann i net" als Einlage für die Operette "Im weißen Rössl". 1938 emigrierte Granichstaedten mit Hilfe der Soubrette Betty Fischer (1887-1969), die in seinem "Orlow" bis 1933 in mehr als 400 Vorstellungen aufgetreten war nach Luxemburg - Betty Fischer war bereits 1933 nach Luxemburg gegangen - und von dort in die USA.