Der Weg zum Schriftsteller, Theater- und Filmregisseur von Ernst Lothar (1890-1874) war weit. Er wurde als Ernst Lothar Müller in Brünn geboren, studierte an der Wiener Universität Rechtswissenschaften und promovierte 1914 zum Dr. jur. Von 1917 bis 1924 arbeitete er zuerst als Staatsanwalt, später als Hofrat im Handelsministerium.
Von 1925 bis 1933 war Lothar Theater- und Literaturkritiker bei der "Neuen Freien Presse". Von 1933 bis 1935 findet man ihn als Gastregiseur am Burgtheater und von 1935 bis 1938 ist er als Nachfolger Max Reinhardts Direktor am Theater in der Josefstadt.
1938 verließ er Österreich und erreichte über die Schweiz die USA, wo er in New York das "Austrian Theater" gründete und an der University of Colorado als Professor vergleichende Literatur lehrte.
Schon 1946 kehrte Ernst Lothar nach Wien zurück, um am Burgtheater, Theater in der Josefstadt und bei den Salzburger Festspielen Regie zu führen.
Für mehrere Jahre wohnte Ernst Lothar gemeinsam mit seiner Ehefrau Adrienne Gessner im Haus Dapontegasse 1.
Ab 1921 veröffentlichte Ernst Lothar Gedichte, Novellen und Romane; sein 1943 verfasste Roman "Der Engel mit der Posaune" wurde 1948 verfilmt.