Anton Schmid (1900-1942) wurde als Sohn des Bäckergehilfen Johann Schmid im Haus Landstraßer Hauptstraße 77 geboren und in der Pfarrkirche St. Rochus getauft. Über seine Kindheit ist nichts bekannt. Mit 14 Jahren wird Schmid Telegraphenjunge. Im Juli 1918 muss er zum Militär und erlebt schwere Kämpfe an der italienischen Front.
Im Dezember 1918 nimmt er wieder seine Tätigkeit beim Telegraphenamt auf, scheidet aber im Juni 1919 auf eigenen Wunsch aus dem Dienstverhältnis.
Ab 1926 betreibt Anton Schmid in der Brigittenau ein Geschäft, in dem er elektrisches Material, Radio- und Fotoapparate verkauft, aber auch Rollfilme zum Entwickeln und elektrisches Gerät zur Reparatur übernimmt.
Dieses Geschäft betreibt er noch, als Österreich 1938 seine Freiheit verliert und der programmierte Antisemitismus in Österreich beginnt. Dann muss Schmid irgendwann zur Deutschen Wehrmacht einrücken und landet als Feldwebel 1941 in Vilnius (Wilna). Hier erlebt er die grausame und rücksichtslose Vernichtung der Juden und beschließt, wenigstens einige von ihnen zu retten. Heute weiß man von mehr als 300 Personen, die er zu retten versuchte. In einem Brief an seine Frau aus dieser Zeit schreibt er:
... Wenn jeder anständige Christ auch nur einen einzigen Juden zu retten versuchte, kämen unsere Parteiheinis mit ihrer Lösung der Judenfrage in verdammte Schwierigkeiten. Unsere Parteiheinis könnten ganz bestimmt nich alle anständigen Christen aus dem Verkehr ziehen und ins Loch stecken ...
Seine Tätigkeit bleibt natürlich nicht unentdeckt, Anton Schmid wird verhaftet und zum Tod verurteilt. Am 13. April 1942 wir er ermordet.
In der Brigittenau wurde eine städtische Wohnhausanlage nach ihm benannt und eine Gedenktafel enthüllt. Weitere Informationen zur Person Anton Schmid finden Sie unter www.auschwitz.dk/schmid.