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04.06.2007
LWB- Generalsekretär besucht VELKD-Stand auf dem Kirchentag
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23.03.2007
Dankbar, Teil der lutherischen Weltfamilie zu sein
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Aktuelles Projekt


Februar 2006: Südafrika

Kirche reagiert auf Wandel

Copyright: LWB
Seit den 80er Jahren hat Hillbrow sich verändert. Die Gebäude sind heruntergekommen, die Straßen verdreckt und die Menschen, die in den hohen Wohnblöcken leben, sind arm. Etwa die Hälfte der Kinder und Jugendlichen ist HIV-infiziert. Geschäfte und Kirchen wurden geschlossen oder sind weggezogen. Die Friedenskirche ist geblieben. Mit den umgebenden Grünanlagen ist sie eine kleine Oase.

Für die Friedenskirche bedeutet der gesellschaftliche Umbruch eine Herausforderung. 1998 begann die Gemeinde mit ihrem missionarischen "Outreach-Projekt". In der Mittagszeit ist die Kirche geöffnet, um einen Ort der Stille inmitten aller Hektik anzubieten. Eine Kindertagesstätte, Nähkurse, Mathematik- und Computerunterricht und die Ausbildung im kircheneigenen Gastronomiebetrieb füllen die Kirchengebäude mit neuem Leben.
Das Programm gegen HIV/Aids mit Aktivitäten im Jugendzentrum und der Aufnahme von Aids-Waisen nimmt in der Gemeindearbeit eine zentrale Stelle ein.

Gottesdienste gibt es jetzt auch in englischer Sprache und in Sotho. Elemente afrikanischer Spiritualität werden einbezogen. Gottesdienste, Taize-Gebete, Glaubenskurse und Hausbibelkreise bilden das Fundament der Gemeindearbeit. Den deutschsprachigen Gottesdienst besuchen heute noch etwa 20 Menschen, 120 den englischsprachigen.

Copyright: LWB
In den Kindergottesdienst kommen inzwischen etwa 100 Mädchen und Jungen. Kinderwochen mit 150 bis 200 Teilnehmern, Musikunterricht für mehr als 50 Kinder und Jugendliche und Theaterprojekte gehören ebenso zum Programm wie Drogenberatung und die Aufklärung über die Gefahren von Aids. Die Theatergruppen MUKA ("Most United Knowledgeable Artists") und Hlalanathi, die von früheren Straßenkindern gegründet wurden und seit einigen Jahren von der Gemeinde unterstützt werden, sind sogar schon in den USA, in England und Deutschland aufgetreten. So war Hlalanathi 2005 etwa beim Deutschen Evangelischen Kirchentag in Hannover zu sehen. Die Theaterleute bieten in der Friedenskirche Workshops an, in denen Kinder und Jugendliche ihre alltäglichen Probleme - Arbeitslosigkeit, Gewalt, Obdachlosigkeit, HIV/Aids und Drogen - darstellen und lernen Lösungen zu finden. Damit sollen die Kinder und Jugendlichen in Hillbrow eigene Talente entdecken und ihr Selbstwertgefühl stärken.

Gegründet wurde die Gemeinde 1888 zur Versorgung evangelischer Deutscher, die auf den Goldfeldern am Witwatersrand arbeiteten. Sie ist die Muttergemeinde einer ganzen Reihe von lutherischen Gemeinden im Großraum Johannesburg. Das jetzige Kirchengebäude wurde 1912 mit finanzieller Unterstützung der kaiserlichen Familie, privater Spender und der deutsch-jüdischen Gemeinschaft errichtet, und steht heute als eines der ältesten Gebäude Johannesburgs unter Denkmalschutz.

Claudia Oetinger




Dezember 2005: Mosambik

Damit Lernen kein Luxus bleibt

Lernen ist ein Luxus. Zumindest für Floriana. Denn Floriana lebt in Mosambik und dort geht nur jedes dritte Mädchen zur Schule. Der Lutherische Weltbund (LWB) baut in der nordwestlichen Provinz Tete Schulen und stellt Lehrmaterial zur Verfügung, damit alle Kinder lernen können. Außerdem gibt es hier ein Mittagessen. Das entlastet die Familien finanziell, denn ihnen fällt es sowieso schon schwer genug, auf die Arbeitskraft ihrer Kinder zu verzichten. Besonders für die steigende Zahl der Aids-Waisen ist dieses Mittagessen oft die einzige Mahlzeit am Tag.

Zur Verbesserung der wirtschaftliche Situation der Eltern gehören auch Projekte wie die Ausbildung in landwirtschaftlichen Fragen, die Verbesserung der Wasserversorgung und Kredite zum Aufbau von Kleinunternehmen. In Abendkursen können sie Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Denn Bildung ist die einzige Chance, den Kreislauf aus Armut, Unwissenheit und Krankheit zu durchbrechen. So sinkt die Kindersterblichkeit, wenn die Mutter zur Schule gegangen ist. Nur wer genügend Wissen und Selbstbewusstsein hat, kann sich auch vor der Ansteckung mit dem HI-Virus schützen. Wenn erst die Eltern von dem Nutzen überzeugt sind, setzen sie alles daran, auch ihre Kinder in die Schule zu schicken. Die Mitarbeitenden des LWB bemühen sich daher besonders darum, dass die Familien nicht nur ihre Söhne, sondern auch ihre Töchter zur Schule schicken.

Im vergangenen Jahr entstanden allein in der Namadende-Schule zehn neue Klassenzimmer und Mädchen-Schlafräume. 200 Mädchen können hier die Woche über wohnen, denn die Schulwege sind oft zu weit und zu gefährlich. Durch Hausbau und Farmland können auch in abgelegenen Gebieten Lehrer angeworben werden, die zusätzlich zum Gehalt auf die Selbstversorgung ihrer Familien angewiesen sind.

Jetzt kann auch Floriana endlich die Schulbank drücken. Eigentlich ist sie als Älteste von sieben Kindern für die Mutter unabkömmlich. Aber da Floriana nachmittags und ihre beiden jüngeren Brüder vormittags zur Schule gehen und dort auch essen können, haben die Eltern eingewilligt. Die traditionelle Rollenverteilung beginnt aufzubrechen: Die Jungen ersetzen am Nachmittag Florianas Mithilfe im Haus und auf der Farm - eine ganz neue Entwicklung für die Familie. Hefte, Bücher und Schreibmaterial kosten etwa 10 Euro pro Kind im Jahr. Das kann die Familie aus dem Verkauf von Gemüse aufbringen, das sie auf bewässertem Land anbaut. Den Brunnen haben die Dorfbewohner mit Hilfe des LWB gebaut. Schulungen und landwirtschaftliche Beratung haben dazu beigetragen, die Erträge zu verbessern.




November 2005: Sierra Leone

Eine Zukunft für Kindersoldaten

Copyright: Brent Stirton, OCHA
Menschen mit abgehackten Händen und Füßen sind der Welt im Gedächtnis geblieben. Aber elf Jahre Krieg haben auch in äußerlich unversehrten Menschen tiefe Spuren hinterlassen. Offiziell wurde der Bürgerkrieg in Sierra Leone um Macht und Diamanten im Januar 2002 beendet. Der Lutherische Weltbund ist bereits seit dem Jahr 2000 vor Ort. Nach der Überlebenshilfe für die rund eine Million Vertriebenen geht es jetzt um den Wiederaufbau des zerstörten Landes: um Friedensarbeit, die Wiedereingliederung der vielen Kindersoldaten und die Unterstützung beim Aufbau einer neuen Existenz.

"Wenn wir kämpften, haben wir vorher Rauschgift geraucht. Deswegen hatten wir auch keine Angst. Wer keine Drogen nehmen wollte, wurde als Saboteur bezeichnet und getötet," erzählt der 14jährige Sayo. Mehr als 7000 Kinder unter 15 Jahren haben in dem Bürgerkrieg im westafrikanischen Sierra Leone mitgekämpft. Hunderte von Kindern wurden entführt und zu Soldaten erzogen, Mädchen zu "Ehefrauen" der Kommandanten gemacht. Manche starben an den Folgen von Vergewaltigungen, viele bekamen selbst Kinder. Sogar Sechsjährige wurden in dem Krieg eingesetzt. Wer nicht gehorchte oder versuchte zu fliehen, wurde getötet oder ihm wurden Hände oder Füße abgeschlagen. Mehr als 250.000 Menschen wurden in diesem Krieg getötet, fast eine Million vertrieben.

Copyright: Brent Stirton, OCHA
"Die Rebellen haben mich gut behandelt," sagt der 15-jährige Thomas und versucht, seine Krücke zu verstecken. Er wurde von Rebellen entführt und diente ihnen zwei Jahre als Träger - bis er in einen Hinterhalt der Regierungstruppen geriet. Von einer Granate am Bein verletzt, gelang ihm in dem Durcheinander die Flucht. Inzwischen geht er in einem Flüchtlingslager zur Schule - einer von 400 Schülern. "Ich will kein Soldat mehr sein, ich will Arzt werden!" sagt er. Viele der Schüler haben weder Heft noch Stifte und sitzen beim Unterricht auf der Erde unter einem Baum.
Mit praktischen Hilfen für diese Kinder und ihre Familien ist das verarmte Land völlig überfordert. Und Hilfe muss schnell geleistet werden, denn schon jetzt versuchen Werber, die orientierungslosen Kinder und Jugendlichen in die Kämpfe in den Nachbarländern Liberia und Elfenbeinküste zu ziehen.

Der Lutherische Weltbund hilft beim Bau von Schulen, Häuser, Brunnen und Latrinen und er unterstützt Bauern mit Saatgut und Werkzeug. Es werden auch Workshops angeboten, die den Friedensprozess fördern: In einem "Trauma-Heilungs-Programm" für Kriegsopfer sollen psychische Verletzungen aufgedeckt und verarbeitet, friedliche Konfliktlösungen trainiert und Versöhnung ermöglicht werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei den früheren Kindersoldaten. Während die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen die Familien der Kinder suchen und ihre Heimkehr vorbereiten, leben sie in Übergangslagern. Hier gehen sie oft zum ersten Mal in ihrem Leben zur Schule. Der erste Schritt zurück in ein normales Leben.




Oktober 2005: Nicaragua

Medizinische Hilfe für die Ärmsten

Copyright: ILFE
Nicaragua zählt zu den ärmsten Ländern Lateinamerikas. Hunger und chronische Unterernährung sind in manchen Gebieten Alltag. Landeskenner schätzen die Arbeitslosenquote auf 60 bis 65 Prozent. Die Analphabetenquote, die unter der sandinistischen Regierung von 50 auf zehn Prozent gesenkt werden konnte, stieg in den vergangenen 15 Jahren neoliberaler Politik wieder auf 40 Prozent an.
Auch das öffentliche Gesundheitssystem ist praktisch zusammengebrochen. Aufklärung und Vorbeugung gibt es nicht. Wer behandelt werden möchte, kann sich entweder in teure Privatpraxen begeben oder er bringt Materialien wie Medikamente oder Wundauflagen selber mit. Eine tödliche Entwicklung, zumal gerade die Infektionsrate mit HIV/Aids in den vergangenen Jahren extrem zugenommen hat. Jeden Tag steckt sich mindestens ein Mensch mit dem HI-Virus an.
Die Nicaraguanische Kirche Glaube und Hoffnung (ILFE) hat sich dieser Herausforderung gestellt und im Rahmen der Kampagne des Lutherischen Weltbundes "Anteilnahme, Umkehr, Zuwendung: Kirchen reagieren auf die HIV/Aids-Pandemie" ein Präventionsprojekt gestartet. In zwei Comic-Heften werden grundlegende Informationen über den Virus und die Ansteckungsmöglichkeiten vermittelt. Zwei weitere Hefte gehen besonders auf den Umgang mit erkrankten Menschen ein, damit Diskriminierungen vermieden werden. Mit Hilfe dieser Hefte wurden bereits 35 Jugendgruppen geschult. Die Jugendlichen sollen ihr Wissen in ihren Dörfern weitergeben und können bereits infizierte Menschen mit rechtlichen Tipps unterstützen. Das Projekt hat auf nationaler und internationaler Ebene große Anerkennung gefunden, besonders da der offene Umgang mit HIV/Aids für viele Kirchen noch immer ein Problem darstellt.

Copyright: ILFE
Vorbeugung von HIV/Aids ist aber nur ein Teil der Gesundheitsprojekte der ILFE, die seit vielen Jahren vom Lutherischen Weltbund unterstützt werden. Besonders in den ländlichen Gebieten ist die medizinische Versorgung völlig unzureichend bzw. unerschwinglich. Patienten mit begrenzten finanziellen Mitteln können daher im Rahmen der Projekte die Dienste von Ärzten, Zahnmedizinern und Laboratorien in den Kliniken in Managua und Chinandega kostenlos in Anspruch nehmen.
Außerdem wird durch die Ausbildung von so genannten "Promotoren für Gemeindegesundheit" die Information und Vorsorge in den ländlichen Gemeinden vorangetrieben. Sie informieren zum Beispiel darüber, wie wichtig die Beseitigung von Abwässern und Müll zur Krankheitsvorbeugung ist.

Durch die aussichtslose Lage auf dem Land wird die Abwanderung in die Städte weiter zunehmen. ILFE versucht gerade Frauen durch Ausbildung und Qualifizierung Auswege aus der Armut zu zeigen. In der Stadt würden sie das Heer der Arbeitslosen nur vergrößern oder für einen Hungerlohn als Haushaltshilfe oder in der Textilindustrie enden.

Claudia Oetinger





September 2005: Palästina

Ausbildung jetzt auch in der Westbank

Copyright: Paul Jeffrey/ACT International

Isam ist 17 Jahre alt und lebt in einem kleinen Ort in der Westbank in der Nähe von Ramallah. Sein Vater hat vor acht Monaten seine Arbeit verloren und die Familie lebt am Rande des Existenzminimums. Die Arbeitslosigkeit ist seit der zweiten Intifada im Jahr 2000 auf geschätzte 40-65 Prozent gestiegen.
Der Mauerbau, der den Weg zwischen Familien, zu Krankenhäusern, Schulen und Arbeitsplätzen abschneidet, hat diese Entwicklung noch verschärft. Ein Großteil der Männer hat durch die Straßensperren seine Arbeit verloren. Rund 60 Prozent der Menschen leben unterhalb der Armutsgrenze und sind abhängig von ausländischer Nahrungsmittelhilfe. 13,3 Prozent der Kinder sind unterernährt; das ist vergleichbar mit Simbabwe (13 Prozent) und Kongo (13,9 Prozent). Viele der Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser.

Zum Glück für Isam hat das Berufsausbildungscenter in Jerusalem (VTC) vom Lutherischen Weltbund Mitte 2004 einen weiteren Standort in Ramallah (VTCR) gegründet. Hier hat Isam sich angemeldet, um die einjährige Ausbildung zum Automechaniker zu absolvieren. Nur noch wenige Wochen und er kann zum Lebensunterhalt seiner Familie beitragen.

Copyright: Paul Jeffrey/ACT International

Der Vorteil am neuen Standort Ramallah ist, dass die Lehrkräfte leichter Kontakt zu den örtlichen Arbeitgebern aufnehmen können. Der Unterricht ist in einen theoretischen und einen praktischen Teil gegliedert, den die Studenten zum Teil in den Betrieben vor Ort absolvieren. Dieses System garantiert gute Vermittlungschancen nach der Ausbildung.

Isam ist einer von 43 Schülern, die entweder an den Kursen für Automechanik, Telekommunikation oder das Tischlerhandwerk teilnehmen. Die Möglichkeiten im VTC in Jerusalem, das bereits 1952 gegründet wurde und auch spezielle Kurse für Frauen anbietet, konnte wegen der Mauer keiner von ihnen nutzen. In Jerusalem werden auch zweijährige Kurse angeboten in den Bereichen Autoelektronik, Installation und Metallarbeiten. Auf das dazugehörige Internat greifen mehr als 50 Prozent der jährlich rund 170 Schüler zurück. So können die Studenten die gefährlichen und langwierigen Fahrten durch Straßenbarrieren und Kontrollpunkte vermeiden.

Claudia Oetinger



Juni 2005: Kambodscha

Kampf gegen Aids

Foto: LWF/WS Cambodia

Battambang liegt im Nordwesten des Landes an der Grenze zu Thailand. Die Casinos, die in Thailand verboten sind, ziehen die Prostituierten an. Das Geschäft mit dem Sex blüht. Über 60 Prozent der Prostituierten sowie viele Soldaten und Polizisten sind inzwischen mit HIV infiziert. Migranten, die auf dem Land keine Arbeit finden und diese in Phnom Penh suchen, bringen die Seuche zurück in die Dörfer.


Hier ist es gang und gäbe, dass Erkrankte nicht nur diskriminiert, sondern von der Dorfgemeinschaft ausgestoßen werden. Dies versuchen die Mitarbeiter des LWB durch Aufklärungsarbeit zu ändern. Zugleich müssen Kinder betreut werden, deren Eltern an Aids gestorben sind. Es gibt viel zu wenige Waisenhäuser im Land.

Foto: LWF/WS Cambodia

Lange Zeit haben viele Kambodschaner geglaubt, nur Ausländer zögen sich die Krankheit zu. Noch immer werden junge Frauen und Mädchen von den eigenen Verwandten in die Prostitution verkauft. Die hohe Analphabetenrate tut das Ihre, um die Ausbreitung der Krankheit zu fördern.


Die Mitarbeiter des LWB versuchen neben ihrer Unterstützung und Beratung in der Landwirtschaft besonders im gesundheitlichen Bereich Hilfe zu leisten. Der Schwerpunkt liegt auf der Bekämpfung von Aids. Dabei geht es geht nicht nur um die Einweisung in die Benutzung von Kondomen, sondern vielmehr um eine detaillierte Aufklärung über die Krankheit, um Veränderungen des traditionellen Gedankenguts bezüglich der Stellung der Frauen und um den Zugang zu Schulen und Bildung.

Foto: LWF/WS Cambodia

Eine tickende Zeitbombe nennt Albert Weinmann vom LWB in Phnom Penh die sich immer noch ausbreitende Pandemie. Etwa zwei Prozent der zwölf Millionen Einwohner sind inzwischen mit dem HIV-Virus infiziert, das sind rund 250.000 Menschen. HIV/Aids trat in Kambodscha erstmals zu Beginn der 90er Jahre auf, als sich das Land nach dem Friedensabkommen von Paris öffnete. Mit der UN-Mission zur Vorbereitung der ersten demokratischen Wahlen kamen Zehntausende von Soldaten vieler Nationen, Ausländer sowie Geschäftsleute ins Land. Die Grenzen zu Thailand wurden für Handel und Migration geöffnet. Thais verdienten als Holzfäller und Minenräumer in Kambodscha ihr Geld und arme Kambodschaner suchten in Thailand Arbeit. Besuche bei Prostituieren häuften sich, viele junge Männer hatten und haben ihre ersten sexuellen Kontakte mit Prostituierten. 1992 starben die ersten drei Menschen in Kambodscha an der Seuche.

Breitete sich die Krankheit Mitte der 90er Jahre noch schneller aus als in jedem anderen Land Asiens, so zeitigen die Bemühungen der Gesundheitsbehörden inzwischen erste Erfolge. Beim National Center for HIV/Aids in der Hauptstadt Phnom Penh zeigt die Statistikkurve zumindest leicht nach unten.

Claudia Oetinger


Mai 2005: Guatemala

Recht und Hilfe für Ureinwohner

Foto: Cathia Hecker

Manuela ist Hebamme im Petén, dem Dschungelgebiet im Norden Guatemalas. Ihr Dorf Santa Amelia liegt etwa drei Stunden Autofahrt von der nächsten Stadt entfernt. Manuela ist eine von mehr als 50 Hebammen, die mit Hilfe des Lutherischen Weltbundes (LWB) in dieser vergessenen Region des Landes ausgebildet wurden. Sie legen oft stundenlange Fußmärsche zurück, um die Schwangeren zu beraten und bei der Geburt zu betreuen. Auch die Aufklärung über Hygiene und gesunde Ernährung stehen dabei auf dem Programm. Seitdem sind Säuglings- und Müttersterblichkeit deutlich zurück gegangen. Vor allem unter den Ureinwohnern, den Maya, ist die Kindersterblichkeit hoch.

Neben dem Aufbau von Gesundheitszentren fördert der LWB auch den Bau von Schulen und die Ausbildung der Bevölkerung.

Foto: Cathia Hecker

Ein großes Problem im Land ist die Rechtsunsicherheit bei Landfragen. Mehr als 80 Prozent der Bevölkerung lebt in ländlichen Regionen hauptsächlich von der Landwirtschaft. Aus Landmangel sind viele gezwungen, sich unter oftmals unzumutbaren Arbeitbedingungen auf den Plantagen an der Pazifikküste zu verdingen. Der LWB bietet den Menschen Rechtsberatung und Hilfe bei der Registrierung ihrer Landtitel an. Da sie immer wieder von den Großgrundbesitzern von dem mühsam urbar gemachten Land vertrieben wurden, haben sie selten länger als sieben oder acht Jahre an einem Ort gewohnt.
Die Bauern können auch an landwirtschaftlichen Schulungen und einem Kleinkreditprogramm teilnehmen, bei dem sie unter anderem Werkzeug und Saatgut erhalten. Sie sollen in Sicherheit leben und ihr Auskommen finden können.

Foto: Cathia Hecker

Die indigene Bevölkerung von Guatemala - mit 55 Prozent die größte indigene Gruppe in Lateinamerika - kennt nichts anderes als Vertreibung, Unterdrückung und Benachteiligung. Es begann mit der Kolonialisierung durch die Spanier und fand nach der Unabhängigkeit seine Fortsetzung in der Unterdrückung durch die Weißen. Während des Bürgerkriegs fand die Verfolgung zwischen 1978 und 1983 durch gezielte Massenvertreibungen und Massaker ihren Höhepunkt.
Seit dem Friedensschluss ist es den Regierungen nicht gelungen, die extrem ungleichen Besitzverhältnisse auszugleichen, und die oft prekäre Ernährungslage der Bevölkerungsmehrheit zu entspannen. Verwaltung und Justiz arbeiten langsam, und auch Umweltprobleme wie Waldzerstörung und Bodenerosion sind ein großes Problem. Es wird noch lange dauern, bis Guatemala die Versäumnisse und Zerstörungen während des 30-jährigen Bürgerkriegs aufgeholt hat.

Claudia Oetinger



März/April 2005: Indien

Boote, um wieder festen Boden zu gewinnen

Die Trümmer sind weitgehend beseitigt, aber viele der Menschen werden noch lange brauchen, bis sie die Verluste an Menschenleben verschmerzt und den Schock verarbeitet haben. Männer, die schreiend aus Albträumen erwachen; Kinder, die aufgehört haben zu spielen; Frauen, die kein Wort mehr sprechen; Was gibt es auch zu sagen, wenn man alles verloren hat, was einem etwas bedeutet?

Die Behörden der Bundesstaaten Tamil Nadu, Andhra Pradesh, Kerala und dem Unionsterritoritum Pondicherry haben 11.000 Tote gezählt, wobei 5.500 Menschen noch als vermisst gelten. Etwa 1.800 Kinder unter 18 Jahren allein in Tamil Nadu verloren beide Elternteile. Am stärksten betroffen ist der Distrikt Nagapattinam in Tamil Nadu mit fast 8.000 Toten. Hier und in den Gebieten Tranquebar, Karaikal, Cuddalore und Nagercoil hat der LWB Nahrungsmittel, Kochgeschirr und Kleidung verteilt sowie bei der Trinkwasseraufbereitung geholfen. Besonders berücksichtigt wurden Familien mit weiblichem Haushaltsvorstand und behinderte Menschen.

Ende Januar hat die Phase des Wiederaufbaus begonnen. Sie umfasst Hilfe beim Haus- und Brunnenbau, aber besonders wichtig ist die Unterstützung beim Aufbau einer neuen Existenz. Die dicht besiedelte Küste bestand hauptsächlich aus Fischerdörfern. Einige Familien wohnten in festen Häusern, aber die meisten lebten dicht gedrängt in Stroh- und Holzhütten, oft nur wenige Meter vom Ufer entfernt. Über 90 Prozent der Toten waren Fischer. 74.000 Boote, Netze und Motoren sind zerstört und damit haben die Überlebenden ihre Einkommensquelle verloren. Im sozialpolitisch fortschrittlichen Kerala haben die meisten der 300.000 Fischer eine Versicherung, nicht so in Tamil Nadu.

Für Menschen, die große Verluste erlitten haben, ist das Meer zur Todeslinie geworden. Sie können seinen Anblick kaum noch ertragen. Doch das geht nicht allen so. In Orten, in denen keine oder nur wenige Menschen umgekommen sind, haben die Männer das Nichtstun satt. Sie brauchen Boote, um ihr Leben wieder selbst in die Hand nehmen zu können.
Der LWB konzentriert sich deshalb auf die Beschaffung von Glasfaserbooten, Motoren und Netzen. Die ersten 17 von insgesamt 90 Booten mit 10 PS-Motoren und jeweils zwei Netzen wurden Ende Februar den Fischern in Annappanpettai (Cuddalore), Anichankuppam (Villupuram) and Nallavadu (Pondicherry) übergeben - und der erste Fang gleich am Strand mit den Dorfbewohnern geteilt. Üblicherweise besteht die Besatzung eines Fischerbootes aus fünf bis zehn Männern. Ein neues Glasfaserboot kostet ungefähr 1.750 Dollar. Bislang hatten die Männer die Boote meistens von Auswärtigen zu oft horrenden Preisen angemietet. Jetzt übernehmen sie im Rahmen der Dorfgemeinschaft gemeinsam die Verantwortung für ihre Boote.



Februar 2005: Uganda

Zukunft für Aids-Waisen

Jeden Morgen um sechs Uhr weckt Prudentio Sseguya (14) seine Brüder Leonhard (12) und Anatoli (10). Zusammen arbeiten sie in ihrem kleinen Garten und bringen das Haus in Ordnung, bevor sie um kurz vor acht zur Schule gehen. Der 18-jährige Bruder John Bosco lernt bei einem Maurer und ist um diese Zeit schon längst aus dem Haus. Die Brüder leben in Kaliiro, einem kleinen Ort im Rakai-Distrikt in Süduganda. Ihre Eltern sind schon vor einigen Jahren gestorben - beide an Aids. In Uganda gibt es Tausende dieser so genannter "Nur-Kind-Haushalte".

Der Rakai-Bezirk in Süduganda gehört zu den ärmsten Regionen des Landes. Die meisten Familien hier leben von weniger als umgerechnet drei Euro pro Woche. Hier wurden 1982 die ersten Aids-Fälle des Landes entdeckt. Inzwischen sind in Uganda eine Millionen Menschen an Aids gestorben. Der Regierung gelang es jedoch durch gute Präventionsarbeit, die Infektionsrate von 18 und gebietsweise sogar 30 Prozent auf 6,2 Prozent zu senken.


Die Brüder Sseguya gehören der Aids-Selbsthilfegruppe von Kaliiro an, deren Mitglieder ihre Felder gemeinsam bewirtschaften. Auf einem Viertel der gemeinsamen Farmfläche bauen sie Passionsfrüchte zum Verkauf an. Hühner, eine Ziege und eine Kuh erhielten sie vom Lutherischen Weltbund (LWB) auf Kredit. Die erste Nachzucht mussten sie dafür an eine andere Gruppe weitergeben. Zwei weitere Ziegen und einen Bullen haben sie aus dem Verkauf der Passionsfrüchte selbst finanziert. Für Hausreparaturen und Wasserversorgung stellt der LWB Baumaterial und Werkzeuge bereit.

Andrang beim Ausbildungszentrum

"Mein größter Wunsch ist, dass ich selbst ein großes, stabiles Haus bauen kann," sagt der 12-jährige Leonhard. Dafür möchte er in das Berufsbildungszentrum RACOBAP (Rakai Community Based AIDS Project) des LWB in Lyantonde aufgenommen werden und das Maurerhandwerk lernen. Knapp 70 Jugendliche - Aids-Waisen und Kinder von schwer an Aids Erkrankten - werden dort im Maurern, Schreinern, Schneidern, in der Motorrad- und Fahrradreparatur, Haus- oder Landwirtschaft ausgebildet. Wenn der tägliche Weg zu weit ist, wohnen sie unterhalb der Woche im Zentrum. Jüngere Geschwister werden dann - mit Unterstützung des LWB - von der Selbsthilfegruppe im Dorf versorgt. Am Ende der zweijährigen Ausbildung steht ein Kredit zur Gründung eines eigenen Unternehmens. Etwa 75 € kostet die Basis-Ausstattung für einen Maurer oder eine Schneiderin, etwa 150 € die für einen Schreiner oder Motorradmonteur. In der ersten Zeit werden die Jungunternehmer noch weiter von ihren Ausbildern betreut. Der Andrang zu dieser Ausbildung ist so groß, dass jedes Jahr Jugendliche aus Kapazitätsmangel abgewiesen werden müssen.

Claudia Oetinger



Januar 2005: Angola

Versöhnung und Wiederaufbau

Foto: Matthias Gürtler

Der 27-jährige Bürgerkrieg hat tiefe Spuren in Angola hinterlassen. Das an Erdöl und Diamanten reiche Land ist verwüstet. Nach dem Friedensschluss vor zwei Jahren fehlt es noch immer an allem: Auf Grund der schlechten Ernährungssituation und der fehlenden medizinischen Versorgung stirbt jedes vierte Kind noch vor seinem 5. Geburtstag; 40 Prozent der Menschen haben keinen Zugang zu Trinkwasser; nur die Hälfte aller Kinder lernen lesen und schreiben. "Aber sie kehren in ihre Dörfer zurück. Sie reparieren ihre Häuser und pflanzen Getreide. Sogar ein kleiner Markt hat sich in der Provinzhauptstadt Luena entwickelt", beschreibt ein Mitarbeiter des Länderprogramms die Aufbruchstimmung. Der LWB unterstützt diese Entwicklung durch die Vergabe von Kleinkrediten für Saatgut und Werkzeug. Er fördert den Bau von Schulen, Krankenstationen und Brunnen. Bereits eine einzige Pumpanlage versorgt 5.000 Menschen mit sauberem Trinkwasser.

Foto: Matthias Gürtler

Nach den Friedensbemühungen der Kirchen gehören diese zu den wenigen Institutionen, die noch das Vertrauen der zu 90 Prozent christlichen Bevölkerung genießen. Sie haben ein Netzwerk gebildet, um zwei der zentralen Aufgaben in Angola gemeinsam mit dem LWB anzugehen: die Aufklärung über HIV/Aids und die Versöhnung der Menschen. Gemeinsam mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche Angolas bildet der LWB MitarbeiterInnen aus, die sich in der Gesundheitsvorsorge, für Frieden und Versöhnung und den Aufbau einer demokratischen Zivilgesellschaft engagieren.



Foto: Matthias Gürtler

Der Weg in eine friedliche Gesellschaft ist weit, denn die Hinterlassenschaften des Krieges sind immer gegenwärtig. Eine halbe Millionen Menschen sind tot. 70.000 Menschen haben durch Landminen Arme oder Beine verloren. Die Räumung der rund zehn Millionen Minen, die noch in Angola vergraben liegen, wird Jahrzehnte dauern. Auch der LWB finanziert Minensuchtrupps. Außerdem kümmert er sich um die Betroffenen und klärt die Bevölkerung über die versteckte Gefahr auf, um weitere Kriegsopfer so gut wie möglich zu vermeiden.

Claudia Oetinger





Krieg ist kein Kinderspiel - Friedliche Perspektiven für ehemalige Kindersoldaten in Liberia

Verlorenheit einer ganzen Generation

Mitten auf dem Grünstreifen in Monrovia, der Hauptstadt Liberias, stand ein kleiner Junge. Sein Blick war unruhig, seine Stimme klang alt. "Ich komme aus Gbarnga. Die ECOMOG hat gesagt, wir sollen unsere Waffen abgeben, dann könnten wir zur Schule gehen, aber jetzt gibt es keine Schule und ich habe auch kein Gewehr mehr." Joshua, so heißt dieser frühere Kindersoldat, der 1997 demobilisiert wurde, ist ein Beispiel für die Verlorenheit einer ganzen Generation in Liberia.

Mehr als 30.000 liberianische Soldaten sind seit Ende 1996 demobilisiert worden - rund 6.000 von ihnen Kinder. Oft wurden sie gezwungen, Massaker an ihren eigenen Verwandten, Nachbarn und Heimatdörfern zu begehen, und das nicht nur als eine Art von Aufnahmeprüfung, sondern immer wieder, um eine Rückkehr zu erschweren. Die Armee oder Rebellengruppe war ihr neues Zuhause.

Auf Bitten der Lutherischen Kirche in Liberia (LCL) ist der Lutherische Weltbund seit 1991 in verschiedenen Projekten dort tätig. Neben materieller Wiederaufbauhilfe - der Reparatur von Straßen und Brunnen, dem Bau von Häusern, Schulen und Krankenhäusern - stärken Alphabetisierung und Berufsausbildung die Fähigkeiten der Bevölkerung, eine stabile und friedliche Gesellschaft aufzubauen.

Foto: Jonas Ekströmer (LWB)

Reintegration

Einen Schwerpunkt der Arbeit bildet die Reintegration der früheren Kindersoldaten. Die Mitarbeitenden des LWB bemühen sich, die Familien der "Kleinen Soldaten" ausfindig zu machen. Das gelingt nur teilweise, denn mehr als die Hälfte der Bevölkerung lebt nicht mehr in ihrer alten Heimat. Manche Familien verweigern die Aufnahme, weil sie den Jugendlichen ihre Taten nicht verzeihen können oder sie als von Geister besessen ansehen. In sogenannten 'Transit homes' werden deshalb Schul- und Berufsausbildung und psychologische Betreuung angeboten. Auch Joshua hatte nach der Demobilisierung Aufnahme in einem solchen Haus gefunden und inzwischen eine Ausbildung zum Tischler abgeschlossen.

Zusammen mit der LCL führt der LWB seit 1995 ein Trauma-Heilungs- und Versöhnungsprogramm (THRP- Trauma Healing and Reconciliation Program) für alle vom Krieg Betroffenen durch. Es dient dazu, psychische Verletzungen aufzudecken und zu verarbeiten, friedliche Konfliktlösungen zu trainieren, Trauma-Heilung und Versöhnung zu ermöglichen. Zu den Teilnehmern gehören Pfarrer und Diakone, Kommunalpolitiker, Schulleiter und Lehrer, Mitarbeiter im Gesundheitsbereich, Ex-Soldaten, vergewaltigte Frauen - alle Menschen, die in irgendeiner Weise vom Krieg betroffen waren. Hier sitzen frühere Kindersoldaten zusammen mit anderen Kriegsopfern. Mehr als 6.000 Liberianerinnen und Liberianer haben bisher an diesen Seminaren teilgenommen, viele von ihnen geben die erworbenen Fähigkeiten weiter.

Foto: Jonas Ekströmer (LWB)

"Straight 18" gefordert

Weltweit gibt es heute rund 300.000 Kinder und Jugendliche, die mit der Waffe in der Hand kämpfen - eingesetzt von Regierungs- oder Rebellentruppen, als Kundschafter, Köche, Kämpfer oder lebende Minenräumer. Schon Siebenjährigen wird beigebracht, wie man marschiert, das Lager sauber hält, Wasserkanister schleppt, durchs Gelände robbt, Hinterhalte legt und das G3-Gewehr lädt. Mädchen müssen den Soldaten oft auch sexuell zu Diensten sein. Tausende dieser Kinder haben in ihrem bisherigen Leben nichts als Vertreibung, Angst, Gewalt und Tod erlebt - sind Täter und Opfer zugleich.

Im Januar 2000 wurde in Genf nach langen Verhandlungen das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention verabschiedet, das Rekrutierung und Einsatz von Kindern unter 18 Jahren bei Kampfeinsätzen verbietet - nicht jedoch die Aufnahme Freiwilliger. Auch in Deutschland gehen jährlich rund 300 Freiwillige mit 17 Jahren zur Bundeswehr. Als Mitglied der "Nationalen Koordination Kindersoldaten", die eng mit der "Internationalen Koalition gegen den Missbrauch von Kindern im Krieg" (www.child-soldiers.org) zusammenarbeitet, unterstützt das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (www.lutheranworld.org) die Forderung, das Mindestalter für Rekrutierung, Kampfeinsatz und freiwillige Meldung grundsätzlich auf 18 Jahre anzuheben ("Straight 18").



Deutsches Nationalkommitee
des Lutherischen Weltbundes,
Diemershaldenstr. 45, 70184 Stuttgart
Telefon 0711-2159-572, Fax 0711-2159-123
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