Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2003
Prof. Dr. Gerhard Huisken
Mathematik, Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik,
Golm (1,55 Mill. Euro)
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Leibnizpreisträger
Prof. Dr. Gerhard Huisken
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Mit Gerhard Huisken zeichnet die Deutsche Forschungsgemeinschaft
einen internationalen Spitzenforscher aus, der im Überschneidungsgebiet
zwischen reiner Mathematik und theoretischer Physik arbeitet.
Seine mathematischen Forschungsthemen sind die Analysis und
die Differentialgeometrie; in der Physik hat er insbesondere
herausragende Beiträge zur allgemeinen Relativitätstheorie
geleistet. Ein zentrales Problem im Werk von Gerhard Huisken
ist die Entwicklung der Form von Flächen im Zeitverlauf,
das heißt, er untersucht die Deformation von Flächen,
wobei die Regeln dieser Deformation durch die eigene Geometrie
der Flächen bestimmt werden. Herr Huisken hat diesen
Forschungszweig Mitte der 80er Jahre durch seine Arbeiten
über den sogenannten mittleren Krümmungsfluss mitbegründet.
Er steht in diesem Gebiet seitdem kontinuierlich an der vordersten
Forschungsfront. Die von Gerhard Huisken entwickelte Theorie
der Evolution von Flächen führt nicht nur zum Verständnis
von Vorgängen, die in der Zeit ablaufen, sie kann auch
zur Konstruktion von mathematischen und physikalischen Objekten
genutzt werden.
Gerhard Huisken promovierte 1983 in Mathematik an der Universität
Heidelberg. Drei Jahre später folgte die Habilitation.
Von 1986 bis 1991 arbeitete er an der Universität Canberra
in Australien. Gerhard Huisken hat Rufe an viele bedeutende
Institutionen, wie die ETH Zürich, Princeton University
und Harvard University erhalten. Derzeit ist er Direktor am
Albert-Einstein-Institut für Gravitationsphysik der Max-Planck-Gesellschaft
in Golm, einem Stadtteil von Potsdam.
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