Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2003
Prof. Dr. Christof Niehrs
Entwicklungsbiologie/Genetik/Zoologie, Deutsches Krebsforschungszentrum
Heidelberg, (1,55 Mill. Euro)
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Leibnizpreisträger
Prof. Christof Niehrs
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Mit dem Namen Christof Niehrs sind international viel beachtete
Antworten auf zentrale Fragen der Entwicklungsbiologie verknüpft.
Sie haben die Grundlage dafür gelegt, zusammen mit dem
Wissen um die zugrundeliegenden Genome, in Zukunft Beiträge
zu noch ungelösten Fragen, wie der nach Form und Größe
in der Biologie, anzugehen. Christof Niehrs hat sich auf drei
Arbeitsgebieten einen Namen gemacht:
Zu Untersuchungen der Mesodermbildung in Amphibien (Xenopus)
hat er einen Genexpressions-Screen für die Analyse der
Genaktivität in Xenopus Embryonen entwickelt. Dabei wurden
eine Reihe von Kontrollgenen identifiziert, die in der Embryonalentwicklung
eine Rolle spielen.
Ein zweiter Arbeitsschwerpunkt liegt in der Funktion des Spemann'schen
Organisators, eines Stück Gewebes aus dem Amphibien Embryo,
das die Potenz besitzt, nach Transplantation einen ganzen
neuen Embryo zu induzieren.
Seine vielleicht spektakulärsten Arbeiten hat Christof
Niehrs zum Mechanismus der embryonalen Kopfentwicklung vorgelegt
und damit zur Lösung eines Problems beigetragen, das
schon in den Spemann'schen Arbeiten eine zentrale Rolle spielte.
Christof Niehrs studierte Biochemie an der Freien Universität
Berlin. Nach der Promotion wechselte er als Postdoktorand
an die University of California in Los Angeles. Seit 1994
erfolgte der Aufbau einer eigenen Arbeitsgruppe am Deutschen
Krebsforschungszentrum in Heidelberg. Nach seiner Habilitation
1997 erhielt er im Alter von 36 Jahren einen Ruf auf eine
C4-Professur für Biochemie an der Universität Bochum.
Es folgte ein Ruf an die Universität Karlsruhe und das
Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg.
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