Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2003
Prof. Dr. Ferdi Schüth
Anorganische Chemie, Max-Planck-Institut für Kohlenforschung
in Mülheim/Ruhr (1,55 Mill. Euro)
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Leibnizpreisträger
Prof. Dr. Ferdi Schüth
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Ferdi Schüth gilt als äußerst kreativer und
vielseitiger junger Wissenschaftler, mit fachlicher Neugier
und großem Gespür für praxisrelevante Fragestellungen.
Er ist im breiten Gebiet der Chemie beheimatet. Sein zentrales
Interesse gilt der Synthese von Feststoffen mit gezielt einstellbaren
Eigenschaften bzw. Funktionen, insbesondere im Hinblick auf
deren Einsatz für katalytische Reaktionen. Einen besonderen
Schwerpunkt bilden seine Untersuchungen zur Darstellung, Struktur
und Funktionalität geordneter mesoporöser Festkörper.
Hier hat Ferdi Schüth wesentliche Beiträge zur Steuerung
der Morphologie dieser neuartigen Materialien geliefert und
bereits viel beachtete katalytische Anwendungen aufgezeigt.
Seit langem beschäftigt sich Ferdi Schüth mit der
zentralen Frage nach den Elementarschritten bei der Teilchenbildung
aus Lösung. Die Kristallbildung aus Lösung ist einer
der wichtigsten Prozesse bei der Herstellung von Festkörpern;
das Ziel ist es, die maßgeschneiderten Produkte bereits
bei der Kristallisation zu erhalten.
Ferdi Schüth studierte Chemie an der Universität
Münster, wo er 1988 mit einer Arbeit in Physikalischer
Chemie promovierte. Gegen Ende seines Diplomstudiums widmete
er sich zusätzlich dem Jurastudium, das er Anfang 1989
mit dem ersten Staatsexamen abschloss. Postdoc-Erfahrung sammelte
er an der University of Minneapolis. Nach der Rückkehr
nach Deutschland arbeitete er an der Universität Mainz,
unterbrochen durch eine Gastprofessur an der University of
California in Santa Barbara und habilitierte sich im Februar
1995 in Mainz für das Fach Anorganische Chemie. Noch
vor seinem 35. Geburtstag erhielt er einen Ruf als C4-Professor
an die Universität Frankfurt; bereits drei Jahre später
wurde er zum wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck-Gesellschaft
und Direktor am Max-Planck-Institut für Kohlenforschung
in Mülheim berufen.
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