Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2003
Prof. Dr. Roland Lill
Zellbiologie/Biochemie, Universität Marburg
(1,55 Mill. Euro)
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Leibnizpreisträger
Prof. Dr. Roland Lill
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Roland Lill hat bei seinen Untersuchungen auf dem intensiv
bearbeiteten Feld der Mitochondrien-Biogenese eine völlig
neue Facette der Mitochondrien-Funktion aufgedeckt. Mit seiner
Arbeitsgruppe fand er heraus, dass die Mitochondrien für
die Bildung der sogenannten Eisen-Schwefel-Proteine lebensnotwendig
sind. Die ursprünglich an Hefen durchgeführten Untersuchungen
deckten ein Dutzend mitochondrialer Proteine auf, die für
die Biogenese von Eisen-Schwefel-Zentren in Eiweißen
der gesamten Zelle von Bedeutung sind. Mutationen in den entsprechenden
Transportproteinen beim Menschen sind bereits als Ursachen
zweier genetisch bedingter Krankheiten bekannt. Roland Lill
hat durch diese Entdeckung ein völlig neues Teilgebiet
der Zellbiologie eröffnet und ein überzeugendes
Beispiel für die Bedeutung von Modellorganismen in den
Biowissenschaften geliefert.
Roland Lill studierte Chemie in Ulm und München, promovierte
in Biochemie und war nach einer zweijährigen Postdoktorandenzeit
an der University of California in Los Angeles von 1990 bis
1995 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Physiologische
Chemie an der Universität München. Seit 1996 hat
Roland Lill eine C3-Professur, seit 2002 eine C4-Professur
am Institut für Klinische Zytobiologie und Zytopathologie
an der Philipps-Universität Marburg inne.
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