Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2005
Prof. Dr. Peter B. Becker
Zellbiologie/Biochemie, Universität München (1,55
Mio. Euro)
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Prof. Dr. Peter
B. Becker
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Der Biochemiker Peter Becker beschäftigt sich mit der
Dynamik von Chromatin-Strukturen, also mit Verpackungszuständen
der DNA. Die menschliche Erbinformation liegt in den langen
Fäden der DNA vor. Um in eine Zelle zu passen, müssen
diese Fäden "verpackt" werden. Der Verpackungsgrad
richtet sich unter anderem danach, wie häufig die Informationen
benötigt werden. Diese komplexe Organisationsform der
DNA wird als Chromatin bezeichnet. Peter Becker geht der Frage
nach, wie sich die Verpackung der DNA im Zusammenhang mit
der Regulierung von Genaktivitäten verändert. Es
ist ihm mit seinen Arbeiten gelungen, ein neues Prinzip der
Chromatin-Dynamik aufzudecken. So hat er unter anderem gezeigt,
dass die Histone - Proteine, die wie eine Art Fadenrolle für
die DNA fungieren - auf dem DNA-Faden verschoben werden, wenn
sie etwa bei der Aktivierung bestimmter Genabschnitte "im
Wege" sind. Diese Forschungsergebnisse sind von großer
Bedeutung für das Verständnis der Genaktivitäten
bei der Entstehung von Krebs oder der embryonalen Entwicklung.
Peter Becker hat in Heidelberg Biologie studiert und im Fach
Biochemie promoviert. Nach einer dreijährigen Tätigkeit
als Postdoktorand an den National Institutes of Health (NIH)
in den USA war er von 1991 bis 1999 Gruppenleiter am European
Molecular Biology Laboratory (EMBL) in Heidelberg. Seit 1999
hat er den Lehrstuhl für Molekularbiologie am Adolf-Butenandt-Institut
der Ludwig-Maximilians-Universität München inne.
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