Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2005
Prof. Dr. Stefanie Dimmeler
Molekulare Kardiologie, Universität Frankfurt/Main
(1,55 Mio. Euro)
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Prof. Dr. Stefanie
Dimmeler
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Das Arbeitsgebiet von Stefanie Dimmeler ist die Biologie
der Blutgefäße. Durch ein besseres Verständnis
der biologischen und pathologischen Prozesse in der Gefäßwand
will sie die Grundlage für neue Behandlungsmethoden von
Herz-Kreislauf-Erkrankungen schaffen. Ihr zentrales Forschungsthema
ist der programmierte Tod von Zellen im so genannten Endothel,
einem Gewebe, das die Blutgefäße auskleidet. Jede
Zelle hat im Erbgut eine Art Selbstzerstörungsprogramm,
das auf bestimmte Signale hin ausgelöst wird und beispielsweise
für die Erneuerung von Gewebe oder für das Wachstum
notwendig ist. Die Selbstzerstörung der Zellen wird zumeist
von Botenstoffen in Gang gesetzt, kann aber auch durch eine
Schädigung der Zelle ausgelöst werden. Stefanie
Dimmeler hat grundlegende Prozesse der Schädigung und
Regeneration von Blutgefäßen untersucht und damit
wesentlich zum Verständnis der Arteriosklerose (Arterienverkalkung)
beigetragen. Darüber hinaus bildeten ihre Arbeiten zu
den Vorläuferzellen (Progenitorzellen) der Blutgefäße,
die aus dem Knochenmark gewonnen werden, die Grundlage für
erste klinische Studien zur Stammzelltherapie bei Infarktpatienten.
Stefanie Dimmeler studierte Biologie in Konstanz und wurde
dort 1993 promoviert. 1995 ging sie an die Universität
Frankfurt, wo sie seit 1997 das Labor für Molekulare
Kardiologie leitet. Sie habilitierte sich 1998 und nahm im
Jahr 2000 den Ruf auf eine Professur für Molekulare Kardiologie
der Universität Frankfurt an.
Professor Dr. Stefanie Dimmeler wurde bei der Preisverleihung
am 2. März 2005 der Leibniz-Preis noch nicht ausgehändigt,
da es noch offene Fragen im Zusammenhang mit einigen Publikationen
aus ihrem Institut gab. Diese Fragen werden im Einvernehmen
mit allen Beteiligten geklärt.
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