Gottfried Wilhelm Leibniz-Preisträger 2005
Prof. Dr. Christian Jung
Molekulare Pflanzenzüchtung, Universität Kiel
(1,55 Mio. Euro)
Christian Jung beschäftigt sich seit vielen Jahren mit
der Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturpflanzen.
Dabei setzt er Methoden der molekularen Pflanzengenetik ein,
die durch gezielte genetische Eingriffe unter anderem die
Züchtung schädlingsresistenter Pflanzen ermöglicht.
Ihm gelang es, ein Resistenz-Gen zum Schutz von Zuckerrüben
gegen Fadenwürmer (Nematoden) zu bestimmen. Das ursprünglich
aus einer Wildform der Zuckerrübe isolierte Gen macht
Kultursorten vollkommen resistent gegen Fadenwürmer,
einem der gravierendsten Pflanzenschädlinge an Zuckerrüben.
Darüber hinaus befasst sich Christian Jung sehr erfolgreich
mit Genen, die die Geschlechtsausprägung von Pflanzen
bestimmen. Diese Arbeiten sind nicht nur für die molekulare
Grundlagenforschung, sondern auch für die Pflanzenzüchtung
von großer Bedeutung. Durch seine langjährige Tätigkeit
in der Zentralen Kommission für die Biologische Sicherheit
und öffentliche Stellungnahmen zur Neuordnung des Gentechnikgesetzes
hat Christian Jung darüber hinaus einen wichtigen wissenschaftlichen
Beitrag zur Versachlichung der Diskussion um die Grüne
Gentechnik geleistet.
Christian Jung studierte in Göttingen Agrarwissenschaften
und arbeitete nach seiner Promotion zunächst an der Universität
München, wo er sich 1992 mit einer Arbeit über molekulare
Genomanalyse bei Nutzpflanzen habilitierte. 1993 ging er als
Direktor an das Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung
der Universität Kiel.
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